2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
14 Tage vor dem Zweitliga-Startschuss auf der Bielefelder Alm will Jahn-Coach Achim Beierlorzer natürlich einiges geboten bekommen von seinen Burschen im Übungsspiel auf Chamer Rasen.
14 Tage vor dem Zweitliga-Startschuss auf der Bielefelder Alm will Jahn-Coach Achim Beierlorzer natürlich einiges geboten bekommen von seinen Burschen im Übungsspiel auf Chamer Rasen.

Keine Worthülsen, keine Gurkentruppe

SSV Jahn gegen VfR Aalen auf Chamer Rasen als Zeichen der Verbundenheit und damit auch sinnvoll aus dem Blickwinkel des ASV

Kaum zu glauben: Es regten sich in den letzten Tagen sogar Stimmen, die den Sinn des großen Spiels heute, 14 Uhr, im Chamer Stadion zwischen Zweitliga-Aufsteiger SSV Jahn Regensburg und Drittligist VfR Aalen aus ASV-Sicht angezweifelt hätten. Da war für NLZ-Leiter Uwe Mißlinger quasi als Hausherr klar, gegensteuern zu müssen. Damit durch viele Hundert Schaulustige aus allen Himmelsrichtungen schon allein durchs gut gefüllte Areal an der Further Straße der tiefere Sinn dokumentiert werde.

Natürlich ließ sich der Ex-ASV-Coach und Gymnasiallehrer nach und nach davon überzeugen, dass der SSV Jahn auf seiner PR-Tour durch den Bayerischen Wald keine Gurkentruppe schicken werde. Ganz bestimmt nicht zwei Wochen vor dem Start auf der Bielefelder Alm, schon gar nicht, um den frischgebackenen Kooperationspartner vor den Kopf zu stoßen.

Dass kein Vorverkauf nötig war für das Testspiel der beiden letztjährigen Drittliga-Rivalen, lässt keine Rückschlüsse zu auf den Zuspruch. Der moderne Fußball-Fan ist spontan, wenn er weiß, dass eine Partie noch nicht ausverkauft ist. So gehen die Schätzungen hoch auf mindestens 800 Zuschauer, die die Kraftprobe in Freundschaft auf Chamer Rasen dann für alle Seiten zu einem Erfolg werden lassen müssten. Hintergrund der Partie, für die Schwaben im Leiberl des Ex-Zweitligisten VfR Aalen von der Ostalb, 50 Kilometer nördlich von Ulm, schon die Drittliga-Generalprobe, sei, dass der SSV Jahn Regensburg die Kooperation mit dem Leistungszentrum des ASV Cham nicht nur eine leere Worthülse sein lassen, sondern mit Leben erfüllen wolle.

Wenn die Bundesliga näher kommt

Der Jahn will sich in der Region volksnah und bodenständig präsentieren, um seine Fangemeinde zu pflegen. Das dürfte auch gelingen, denn mit einem Management, das dazu gelernt hat, dem neuen Stadion und weitaus üppigeren Fernsehgeldern sollte sich Ostbayerns Traditionsclub etablieren können. Dabei würden dann auch Chamer, Further und Bad Kötztinger gerne zuschauen, erst recht in der ersten Bundesliga. Näher als in die Ratisbona kann die Bundesliga ja nicht kommen aus Sicht der Fußball-Konsumenten im Landkreis Cham.

Allzu viele Teams von der Schwäbischen Alb haben sich bisher zwar noch nicht verirrt nach Cham, wenngleich sich die Fußballfreunde auskennen mit Aalen. Das sind nicht die in NRW, die auch als Ex-Zweitligist insolvent wurden, die Werner Lorant noch trainiert hatte. Die mit dem „h“ nach dem „A“ vorne, mit dem Firmennamen des Mäzens im Vereinsnamen früher.

Schwabl junior ist längst weg

Die mit dem kleinen „a“ gleich nach dem großen „A“ vorne hatten trotz des Punkteabzuges wegen der Insolvenz in der Vorsaison lange sogar noch Chancen auf einen Aufstiegsplatz. Da steckt also einiges drin im Jahn-Herausforderer, nicht zuletzt Verdienst der Trainer-Koryphäe Peter Vollmann. Fast wäre der nächste Schwabl mitgekommen. War Papa Manfred neulich als Hachinger Figur auf der Chamerauer Regeninsel, hat sich Sohnemann Markus als Ex-VfR-Kapitän allerdings längst zum englischen Drittligisten Fleetwood Town verabschiedet.

Aufrufe: 015.7.2017, 09:00 Uhr
Markus GüntherAutor