2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Reiht derzeit eine Galavorstellung an die andere: Erik Thommy.   Foto: Archiv
Reiht derzeit eine Galavorstellung an die andere: Erik Thommy. Foto: Archiv

Jetzt im Liveticker: Der SSV Jahn in Magdeburg

Die Regensburger reisen selbstbewusst nach Magdeburg +++ Allen Aufstiegsfantasien geht ihr Trainer weiterhin aus dem Weg

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In der Beletage der dritten Fußball-Liga geht’s weiterhin zu wie in der Villa Kunterbunt. Der MSV Duisburg, längst als sicherer Aufsteiger gebucht, ist für andere Teams wieder in Reichweite. Eben noch schien der VfL Osnabrück im Saisonendspurt durchzustarten, schon ist er wieder eingebremst. Holstein Kiel pirscht sich derweil im Windschatten der Aufmerksamkeit auf Rang drei. Was aus den allseits erwarteten neun Punkten Abzug für den nominell viertplatzierten, aber im Insolvenzverfahren steckenden VfR Aalen wird, steht dahin.

Liveticker

Wer will, der kann die Lage vor dem 32. Spieltag der dritten Liga etwas unübersichtlich finden. Heiko Herrlich tut das nicht. „Die Tabelle lügt nicht“, sagt der Trainer des SSV Jahn. Also kommt es an diesem Sonntag (14 Uhr/MDR und Bayerisches Fernsehen live) zum Topspiel zwischen dem Zweiten, dem 1. FC Magdeburg, und den auf Rang sechs geführten Regensburgern. Gerade mal vier Punkte trennen beide Mannschaften.


„Realistisch einschätzen“

Die Tabelle lügt nicht, aber sie lässt Raum für Hoffnungen. Greift der Jahn nun nach den Sternen? „Wir wissen unsere Situation realistisch einzuschätzen“, geht Herrlich weiterhin allen Aufstiegsfantasien in Regensburg konsequent aus dem Weg. Der Ex-Nationalspieler bemüht lieber die alte sportliche Weisheit, wonach die Offensive zwar Spiele gewinnt, die Defensive aber die Titel – oder ähnliche Erfolge – holt. Und auf der Abwehrseite hat der SSV Jahn mit bislang 41 Gegentreffern tatsächlich eine deutlich miesere Bilanz als beispielsweise Magdeburg (28) aufzuweisen. Die Belastungen der Englischen Woche haben Herrlichs Schützlinge bislang gut weggesteckt. Weitere gravierende Blessuren oder Sperren sind nicht zu verzeichnen. Jann George klagte nach dem 2:1-Sieg am Dienstagabend gegen den FSV Mainz II über Schmerzen. Er wurde im Training als „reine Vorsichtsmaßnahme“ geschont, sollte aber bis Sonntag einsatzbereit sein. Routinier Sebastian Nachreiner trainiert derweil nach überwundener Reizung im Knie wieder mit der Mannschaft. „Bei ihm sieht es gut aus“, sagt Herrlich, der damit eine Alternative in der Innenverteidigung hätte und Marvin Knoll wie schon in der zweiten Halbzeit gegen Mainz ins defensive Mittelfeld abordnen könnte. „Das ist eine mögliche Variante“, sagt der 45-Jährige und fügt hinzu: „Ich will mir natürlich nicht komplett in die Karten schauen lassen.“

Gegen die Mainzer „Zweite“ waren zwei Stürmer das Mittel der Wahl, doch wenig spricht für eine Wiederholung in Magdeburg. Herrlich lobte zwar die „vielen Aktionen“ in der Offensive, doch geht es ihm in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt vornehmlich um „defensive Balance“.


Bereits 16000 Tickets verkauft

Den SSV Jahn erwartet in Magdeburg sehr wahrscheinlich ein Hexenkessel. Für das Duell wurden im Vorverkauf bereits 16000 Tickets abgesetzt. Am Dienstag noch war es die Unterstützung der Jahn-Fans, der die Regensburger zum Sieg gegen Mainz trug. „Großes Dankeschön und Kompliment dafür! Der Funke ist von den Rängen aufs Spielfeld übergesprungen“, sagt Herrlich. Dieser Faktor kommt am Sonntag nicht zum Tragen. „Es wird ein harter Kampf. Trotzdem wollen wir etwas mitnehmen“, blickt Herrlich voraus. Magdeburg habe sich Schritt für Schritt nach vorne gearbeitet und präsentiere sich „bis auf einen kleinen Aussetzer zu Beginn der Rückrunde sehr stabil“. Das Prunkstück des Gegners ist sicherlich die Abwehr. Verstecken müssen sich die Regensburger aber nicht. Die Kunde von ihrer Offensivstärke, die vor allem Erik Thommy aktuell mit seinen Galaauftritten unterstreicht, hat in der Liga längst die Runde gemacht. Der 1. FC Magdeburg ist also gewarnt.

Herrlichs rekordverdächtiger Jubelsprung nach dem Abpfiff des Spiels gegen Mainz verdeutlichte seine Erleichterung. Man ist geneigt, dem Jahn-Trainer abzunehmen, dass er derzeit nur von Spiel zu Spiel denkt.

Aufrufe: 07.4.2017, 19:26 Uhr
Heinz Gläser, MZAutor