2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die Regensburger haben allen Grund zu jubeln. Foto: Nickl
Die Regensburger haben allen Grund zu jubeln. Foto: Nickl

Jahn zwingt auch Fürth in die Knie

Nach einem flotten bayerischen Derby bejubeln die Regensburger in der Continental-Arena einen 3:2-Sieg gegen die Franken.

Der SSV Jahn Regensburg hat sich im Rennen um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga weiter Luft verschafft. Die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer gewann das unterhaltsame bayerische Derby am Samstag verdient mit 3:2 (2:1) gegen die SpVgg Greuther Fürth. Durch den zweiten Sieg in Folge kletterten die Oberpfälzer vorerst auf den 13. Platz. Vor 11110 Zuschauern war der Jahn durch einen Doppelpack von Sargis Adamyan (20./44. Minute) und ein Eigentor von Richard Magyar (68.) erfolgreich. Magyar (32.) und Marco Caliguiri (47.) glichen für die Fürther zwischenzeitlich aus.

Ein besonderes Spiel für Beierlorzer

„Das ist ein besonderes Spiel für mich. Ich habe elf Jahre in Fürth auf dem Buckel“, sagte Achim Beierlorzer vor der Partie. Von 1989 bis 1996 spielte der Regensburger Trainer bei der SpVgg Fürth. 2010 kehrte Beierlorzer zum Kleeblatt zurück und coachte die U17. Mit Jann George, Sebastian Freis, Kevin Hoffmann und Bastian Lerch haben die Regensburger noch weitere Ex-Fürther in ihren Reihen. Für George kam die Partie gegen die Franken noch zu früh. Der Ex-Fürther hätte so gerne gespielt gegen seine früheren Kollegen, wurde aber nicht rechtzeitig fit. Beim 0:1 in Aue hatte er sich einen Zehenbruch zugezogen und ist seither zum Zuschauen verdammt. Jahn-Coach Beierlorzer vertraute im bayerischen Derby denselben Akteuren, die Kaiserslautern mit 3:2 bezwungen hatten.

Nicht mal eine Minute war gespielt, da bewarb sich Andy Geipl um eine der schnellsten gelben Karten in der Liga-Geschichte. Der Jahn-Sechser senste seinen Gegenspieler am Anstoßkreis um. In einer flotten Anfangsphase setzten die Regensburger den ersten Warnschuss ab. Jonas Nietfeld legte ab auf Marc Lais, der aus aussichtsreicher Position aber drüber schoss (5.). Dann packte Lais den Hammer aus, aber Fürths Keeper Sascha Burchert lenkte den Ball über die Latte (11.). Der Jahn nahm nun immer mehr Fahrt auf. Marco Grüttner bediente Geipl, doch dessen Abschluss war viel zu harmlos (19.).

In der 20. Minute brach kollektiver Jubel aus im Jahn-Lager. Nach einer Ecke von Marvin Knoll waren Sebastian Nachreiner und Sargis Adamyan zeitgleich per Kopf zur Stelle. Burchert war noch dran, erwischte den Ball aber erst hinter der Linie. Der Treffer wurde dem armenischen Nationalspieler gut geschrieben – sein erster Saisontreffer für den Jahn.

Jahn ließ sich nicht aus der Ruhe bringen

Den Fürthern machte der Gegentreffer ordentlich zu schaffen. Der Jahn dominierte das Geschehen jetzt klar. Wie aus dem Nichts meldeten sich die Gäste aber wieder zurück. Nach einer Ecke von Tolcay Cigerci markierte Richard Magyar per Kopf den Ausgleich (32.). Bitter aus Regensburger Sicht, denn den Gästen war bis dato offensiv nicht viel eingefallen. Die Regensburger ließen sich vom Gegentreffer nicht beunruhigen. In der 36. Minute herrschte großes Durcheinander im Strafraum der Gäste. Nietfeld zog nach innen, legte ab auf Grüttner, der den Ball aber nicht richtig traf. Nur zwei Minuten später legte sich Knoll den Ball zum Freistoß zurecht und visierte seinen vierten Treffer bei einem Standard an. Der Regensburger Innenverteidiger traf aber nur die Mauer und setzte den Nachschuss drüber. Dann zeigte Sebastian Stolze einmal mehr, welche Qualitäten er in der Offensive besitzt. Der 22-Jährige schüttelte seinen Gegenspieler ab, passte nach innen, wo Adamyan nur noch einschieben brauchte (44.).

Nach Wiederanpfiff gab es einmal mehr eine kalte Dusche für den Jahn. Mit ihrem ersten sehenswerten Angriff schafften die Fürther den erneuten Ausgleich. Die Franken konterten den Jahn aus. Jimenez Torres bediente Marco Caligiuri, der vor Jahn-Keeper Philipp Pentke die Ruhe bewahrte und souverän einschob. (47.). Der Jahn blieb unbeeindruckt vom erneuten Rückschlag. Alexander Nandzik probierte es mal aus der Distanz, verfehlte das Fürther Tor aber deutlich (52.). Die Partie büßte auch im zweiten Durchgang nicht an Tempo ein. Die Gäste zeigten sich jetzt viel bissiger und spielfreudiger als in der ersten Halbzeit und kamen dadurch zu weiteren Torchancen. Einen Schuss von Torres konnten die Regensburger gerade noch zur Ecke klären (56.). Dann durfte sich der Jahn bei seinem Keeper bedanken, dass er keinem Rückstand hinterherlaufen musste. Pentke eilte aus seinem Kasten und grätschte in höchster Not Fürths Khaled Narey den Ball vom Fuß (61.). Es entwickelte sich hier immer mehr ein offener Schlagabtausch, in dem der Jahn erneut vorlegte - dank großer Fürther Mithilfe. Nach einem Freistoß von Knoll bugsierte Magyar den Ball per Kopf ins eigene Tor (68.).

Die Jahn-Fans waren aus dem Häuschen und unterstützen die Regensburger in der Schlussphase mit Standing Ovations. Grüttner, der an Burchert scheiterte, und Benedikt Saller, der nur den Pfosten traf, hätten den Deckel draufmachen können (81.). Hinten ließen die Oberpfälzer aber nichts mehr anbrennen.

Aufrufe: 04.11.2017, 15:28 Uhr
Felix Kronawitter, MZAutor