FuPa: Michl, am Samstag stand dein 40. Geburtstag an. Wie fühlst du dich?
Michael Hofmann (40): Na ja, es ist schon ein komisches Gefühl 40 Jahre alt zu sein. Aber ich nehme das hin (lacht), ändern kann man's sowieso nicht. Und im Fußball gibt es ja nicht alt oder jung, sondern nur gut und nicht so gut.
Gegen Paderborn wurdest du zuletzt nicht nominiert. Warum?
Ich war ganz einfach nicht fit. Ich hatte mir im Spiel in Sandhausen eine Verletzung zugezogen,die das Schlüsselbein und den Brustwirbel betrifft. Ich habe daher mal ausgesetzt, hoffe aber, dass ich diese Woche wieder voll trainieren und dann am nächsten Sonntag in Ingolstadt wieder zurück ins Tor kann.
Also war dein Startelf-Verzicht eine reine Sicherheitsmaßnahme.
Ja, ich war einfach nicht bei 100 Prozent und habe das dann selbst so entschieden. Mit einem Einsatz gegen Paderborn hätte ich mir und der Mannschaft keinen Gefallen getan. Ich werde jetzt mehr auf meinen Körper hören, will mich nicht durchquälen.
Du bist zuletzt etwas in die Kritik geraten. Dir wurden Fehler angekreidet, die spielentscheidenden Charakter hatten. Ich spreche damit die Heimspiele gegen Energie Cottbus und gegen den 1. FC Köln an. Wie gehst du mit dieser Kritik um?
Ich setze mich damit auseinander, und ich muss ehrlicherweise sagen, es macht mir auch zu schaffen. Gegen Cottbus habe ich mir gleich zu Beginn einen Fehler erlaubt, da haben wir 0:1 verloren. Gegen Köln geht das erste Tor sicher auf meine Kappe. Beim dritten Treffer war der Schuss verdeckt und der Ball hat geflattert. Dieses Tor lasse ich mir nicht ankreiden. Die 2:3-Niederlage nach 2:0-Führung gegen den 1. FC Köln bis zur 87. Minute war schon sehr bitter. In der zweiten Liga muss man immer top drauf sein. Diese Liga ist eine große Herausforderung, das wussten ich und wir alle vorher. Aber ich will weiter meinen Mann stehen, zumindest bis zur Winterpause. Dann wird man sehen, wie es weitergeht. Eines werde ich nicht tun: Ich werde nicht um der Statistik Willen bis zum Saisonende im Tor stehen. Die Leute sollen einen guten Michael Hofmann in Erinnerung behalten, nicht einen, der wegen zu vieler Fehler aufhören musste. Eines ist aber auch klar: Fußball ist ein Fehlerspiel. Da werden Fehler gemacht, sonst würden keine Tore fallen.
Du hast in deiner Karriere viele Auf und Abs erlebt. Wie erlebst du die jetzige Situation?
Ich arbeite weiter hart im Training. Sicher gibt es kritische Stimmen im Umfeld. Aber damit muss man umgehen können. Manchmal schießt die Kritik auch über das Ziel hinaus. Wie zum Beispiel bei der Niederlage in Aue geschehen. Den Schuh ziehe ich mir nicht an. Wichtig ist mir, dass ich das Vertrauen habe und das habe ich hier. Ich hatte zwei tolle Jahre in der 3. Liga in Regensburg. Die 2. Liga ist eine noch größere Herausforderung, der ich mich weiter stellen will.
Wie sehen denn deine Zukunftspläne aus?
Ich möchte nach dieser Saison noch nicht aufhören, möchte noch weiterspielen. Ein Verein aus der Regionalliga oder aus der Bayernliga wäre gut. Ich hoffe, dass ich Anfragen bekommen werde. Im Moment plane ich mal bis zur Winterpause. Vorzeitig in Regensburg aufzuhören, mein Vertrag läuft bis zum Saisonende, plane ich aber nicht. Mein Ziel ist es ganz klar mit Jahn Regensburg den Klassenerhalt in der 2. Liga zu schaffen. Dann wird man sehen, wie es weitergeht. Aber ich will nicht bis zum bitteren Ende im Tor stehen. Wenn ich meine aktive Laufbahn beende, dann möchte ich gerne ins Trainergeschäft einsteigen. Aber bis dahin ist noch Zeit.