2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Christian Martin hat bei der Jahnschmiede alles fest im Blick.  Foto: Brüssel
Christian Martin hat bei der Jahnschmiede alles fest im Blick. Foto: Brüssel

Eine Entwicklung, die Mut macht

Christian Martin, der Leiter der SSV Jahn Nachwuchsabteilung, zieht Bilanz.

„Wir haben unsere Ziele ergebnisbezogen erreicht", sagt Christian Martin.
Wie beurteilen Sie die Leistung des erst kurz vor dem Saisonstart verpflichteten Aufstiegstrainers Yavuz Ak?
Er hat die Herausforderung einer Ausbildungsmannschaft, für die die Weiterentwicklung der Spieler oberstes Ziel ist, voll angenommen. Ein junger, dynamischer Trainer, der in die Philosophie des Jahn passt. Er hat den nach dem Bayernliga-Abstieg 2017 geforderten Schwung zum Neubeginn gebracht. Und er war auch in den wenigen kitzligen Situationen während dieser Saison für die jungen Spieler ein unaufgeregt Lösungen anbietender Fußballlehrer.

Martin Reißer war da wohl ein idealer Assistent?
Ganz bestimmt. Doch seinen Wunsch, sich nunmehr ganz auf die Entwicklung der Nachwuchs-Arbeit im Bereich U14 bis U11 widmen zu dürfen, konnten wir gerne erfüllen, zumal mit Andreas Müller ein Nachfolgekandidat für die Position des U21-Co-Trainers mit Jahn-Genen bereits bereitstand.

Wie wird sich die U21 nach dem Aufstieg aufstellen?
Das Grundgerüst um den erfahrenen Eduard Root, Torjäger Kenan Muslimovic und Jakob Zitzelsberger bleibt uns erhalten und auch das Ziel bleibt unverändert. Wir wollen pro Saison Spieler näher an die Profis heranführen. Ein, zwei Spieler pro Jahr – mal mehr, mal weniger – ist eine Zahl, die wir mittelfristig konstant anstreben. Ein paar Jungs sind da auch aktuell schon auf einem guten Weg, trainieren ja immer wieder mal mit, aber die Anforderungen sind im Profibereich schon brutal. Letztes Jahr hat es Johannes Stingl (er wechselte im Winter zum FC Augsburg II; Anm. d. Red.) ja schon fest in den Profikader geschafft.

Welche Perspektiven haben in diesem Konzept die Spieler aus der U19?
Auf jeden Fall werden Tom Bögl, Daniel Ertel, Daniel Ettl und Daniel Gnjidic fest in den U21-Kader aufrücken. Sie sollen im Herrenbereich Fuß fassen. Die dafür geplanten Einsätze nach der eingetüteten Meisterschaft haben aber auch schon gezeigt: Sich als 18-Jähriger zu beweisen, ist eine echte Herausforderung. Wir werden die Jungs aber bestmöglich dabei unterstützen und sie Stück für Stück heranführen und entwickeln. Deshalb haben wir ihnen jetzt schon Einsätze gegeben. Yavuz Ak und Mersad Selimbegovic als Scharnier zwischen Profi-Kickern und Nachwuchs-Engagement tragen hier eine ganze Menge Verantwortung, sind aber genau die richtigen für diese Aufgabe.

Zur Bilanz der Jahnschmiede zählt auch das Abschneiden der „unteren“ Mannschaften. Wie bewerten Sie das?
Absolut positiv: Die U19 hat die gesamte Rückrunde praktisch mit dem jüngeren Jahrgang bestritten und sich gerade im Schlussspurt so gut präsentiert, dass ihr für die neue Bayernliga-Saison selbst mit so starken Absteigern wie Greuther Fürth und SpVgg Unterhaching eine gute Rolle zuzutrauen ist. Ich werde das nicht mehr als Coach begleiten, weil ich mich künftig noch intensiver um die wachsenden Aufgaben des Leistungszentrums kümmern möchte. Mit Alex Maul (zuletzt in Schwabach engagierter Ex-Jahnprofi) haben wir bereits frühzeitig einen Übungsleiter gefunden, der unser Anforderungsprofil erfüllt.

Können Sie ebenfalls ein positives Fazit für Bereich U15 bis U17 ziehen?
Definitiv. Weiteres Highlight in dieser Saison war der Landesliga-Aufstieg unserer U16, was für unseren neuen U17-Trainer Max Vogl (er trainierte zuletzt den Bezirksliga-Meister VfB Bach; Anm. d. Red.) wichtige Perspektiven eröffnet. Jetzt haben wir im U17-Bereich zum Bayernliga-Team auch noch einen Landesligisten, bei dem sich die zuletzt in der U15-Regionalliga erfolgreichen Kicker weiter entwickeln können. Was die Infrastruktur angeht, hat die Jahnschmiede in den vergangenen Jahren Quantensprünge gemacht, weil die Standort-Bedingungen durch einen neuen Kunst- sowie einen Hybrid-Rasenplatz am Kaulbachweg und die neue Bewässerungsanlage für die Plätze am Weinweg deutlich verbessert wurden. Dazu arbeiten wir intensiv an einer noch effektiveren Personalstruktur und Qualitäts-Sicherung unserer Arbeit.
Aufrufe: 027.5.2018, 11:00 Uhr
Dieter KrelleAutor