2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Joshua Mees ist von der TSG Hoffenheim an den SSV Jahn ausgeliehen. Im Sommer geht es für ihn normalerweise zum Bundesligisten zurück.Foto: Nickl
Joshua Mees ist von der TSG Hoffenheim an den SSV Jahn ausgeliehen. Im Sommer geht es für ihn normalerweise zum Bundesligisten zurück.Foto: Nickl

Die große Unbekannte beim SSV Jahn

Die Zukunft der fünf Leihspieler beim Zweitligisten ist noch ungeklärt – und wird es wohl noch längere Zeit bleiben.

Zuletzt ging es beim SSV Jahn Regensburg Schlag auf Schlag. Benedikt Saller: Vertrag verlängert. Kevin Hoffmann: Vertrag verlängert. Sebastian Nachreiner: Vertrag verlängert. Geschäftsführer Christian Keller konnte damit drei Punkte von seiner To-Do-Liste streichen – aber noch nicht alle: „Es werden schon ein paar Vertragsverlängerungen folgen“, sagt er. Zwei weitere sollen bereits rund um das Monatsende bekannt gegeben werden, wie er gegenüber der Mittelbayerischen ankündigt.

Welche zwei Spieler es sind, das will Keller noch nicht verraten. Nur so viel: Es wird keiner der fünf Leihspieler, die derzeit beim Jahn aktiv sind, sein. Joshua Mees, Benedikt Gimber, Sebastian Stolze, Asger Sörensen und Andre Weis sind vorerst nur bis zum Saisonende in Regensburg. Dann müssen sie zu ihren Stammvereinen zurück – außer, es werden in den kommenden Wochen neue Vereinbarungen getroffen. „Wenn wir es uns aussuchen könnten, möchten wir, dass alle fünf da bleiben. Das Heft des Handelns liegt aber nicht in der Hand des Jahn“, sagt Keller. Wie viele der fünf in Regensburg bleiben, wird auch die Planungen für die kommende Saison stark beeinflussen. Eigentlich würde es Keller am liebsten so wie in den vergangenen beiden Jahren halten: den Stamm der Mannschaft halten und nur punktuell verstärken. Das Grundgerüst steht ohnehin bereits. Führungsspieler wie Marvin Knoll, Marco Grüttner, Philipp Pentke oder Andy Geipl haben langfristige Verträge.


Hein wird wohl verlängern

Die Kontrakte von Markus Palionis, Marcel Hofrath, Oliver Hein oder Uwe Hesse laufen derweil aus. Alles sind verdiente Spieler beim Jahn. Grundsätzlich scheint es auch für alle vier eine Zukunft in Regensburg geben zu können, wenn auch Keller noch nichts offiziell vermelden will, denn: „Da steht noch nicht bei allen eine Entscheidung fest.“ Einer wie Palionis, der in dieser Saison zwar kaum eingesetzt wurde, aber immer noch als einer der Leitwölfe der Mannschaft gilt, dürfte in der Tat gute Chancen auf eine Vertragsverlängerung haben. Bei Hein gibt es, obwohl dieser zuletzt ein Jahr verletzt fehlte, von Keller sogar bereits ein klares Bekenntnis: „Mein fester Wunsch ist, dass Oli Hein weiter in Regensburg spielt.“

Zwei Spieler, die auch in der kommenden Saison Stützen des Jahn sein könnten, sind Jann George und Joshua Mees. Beide sorgten in dieser Saison bislang für viel Wirbel auf den Flügeln. Zuletzt standen Mess und George jedoch zweimal überhaupt nicht im Kader. Sogleich wurde viel spekuliert, warum Coach Achim Beierlorzer auf die beiden verzichtet hatte. Keller sagt nun, dass diese Entscheidung keinerlei tieferen Gründe gehabt habe: „Beide waren vor dem Düsseldorf-Spiel gesundheitlich angeschlagen, das war der einzige Grund. Und danach gab es keinen Grund, den Kader zu ändern.“ Vielleicht werden beide bereits am Sonntag beim Heimspiel gegen Sandhausen wieder in die Mannschaft rücken. Keller sagt jedenfalls: „Jetzt werden die Karten wieder neu gemischt.“

Wirklich neue finanzielle Möglichkeiten wird der Jahn in der kommenden Saison Keller zufolge nicht haben: „Ich gehe schon davon aus, dass sich der Etat ein bisschen nach oben verändern wird, aber das wird nicht bahnbrechend sein.“ In der vergangenen Saison hatten die Regensburger ein Budget von etwa 6,5 Millionen Euro, um die Saison zu finanzieren.


Etat wird sich nicht groß ändern

Wie viel der Klub in der aktuellen Saison ausgibt, will Keller nicht genau sagen. Experten schätzen, dass der Etat nun ungefähr das Doppelte beträgt. Um darüber hinaus einen weiteren größeren Sprung zu machen, müsste der Jahn Keller zufolge „mindestens fünf Jahre mindestens Zweitligist sein, weil die Verteilung der TV-Gelder zu über 90 Prozent vom sportlichen Erfolg der vergangenen fünf Jahre abhängt“. Der Jahn bekommt derzeit knapp 6,6 Millionen Euro aus dem TV-Topf. Der FC Ingolstadt beispielsweise erhält im Vergleich mit fast 17 Millionen Euro fast das Dreifache – obwohl er in der Tabelle hinter dem Jahn steht. Dass der FC zuvor zwei Spielzeiten in der Bundesliga spielte, ist in der Fünf-Jahres-Wertung natürlich ein großer Vorteil.
Aufrufe: 09.3.2018, 08:00 Uhr
Jürgen ScharfAutor