2024-04-23T06:39:20.694Z

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Glücksgefühle pur: Die Hattenheimer tanzen nach dem Aufstieg Samba. Foto: Tom Klein
Glücksgefühle pur: Die Hattenheimer tanzen nach dem Aufstieg Samba. Foto: Tom Klein

Tobias Hofmann Hattenheims Held

Flügelflitzer erst verletzt, dann Torschütze / SSV nach 2:1 in Neuhof in der Kreisoberliga

Taunusstein. Am Ende setzte sich die jüngere, die eingespieltere und spieltechnisch bessere Elf durch. Durch das 2:1 (0:0) im Relegationsrückspiel vor 350 Zuschauern beim SV Neuhof zieht die Mannschaft des SSV Hattenheim in die Kreisoberliga ein. „Glückwunsch an die Hattenheimer, die sich in den beiden Spielen verdient behauptet haben. Wir haben den Abstieg praktisch schon im Verlauf der Saison besiegelt. Die vielen Ausfälle waren einfach ncht zu kompensieren“, meinte SVN-Coach Jerome Triquart, der auch in der A-Liga Coach der Taunussteiner bleibt. „Ich habe das Gefühl, dass ich das Team noch erreiche“, betont er.

Bierdusche „light“ für Aufstiegscoach Michael Habicht

Auf der Gegenseite kam Hattenheims Trainer Michael Habicht mit einer Dusche aus kleinen Bierflaschen fast mit trockener Haut davon, ehe die Spieler mit ihren Anhängern einen großen Jubelkreis bildeten und die Stimmung stetig stieg. Mittendrin im Geschehen Flügelflitzer Tobias Hofmann – leicht unrund laufend, aber rundum glücklich.
Der 21-Jährige war zuvor der Hauptdarsteller einer zeitweise mit harten Bandagen geführten Partie gewesen. Sprinter Hofmann scheiterte zunächst frei vor dem glänzend reagierenden Keeper Dennis Watzal, jagte wenig später einen Freistoß knapp über den Querbalken. Ganz klar: Die Hattenheimer hätten den 1:0-Hinspielerfolg in der Startphase ausbauen müssen.

Neuhofs bunter Haufen bäumt sich auf

Ein Versäumnis, das zur Aufbauspritze für Neuhofs Verlegenheitsformation wurde. Die SVN-Verantwortlichen hatten angesichts der akuten Personalnot kurzfristig den füheren Verbandsliga-Spieler Jens Ruthard und Neuhofs ehemaligen Leistungsträger Eddy Harres reaktiviert. Giuseppe Soccio absolvierte sein erstes Spiel nach achtwöchiger Pause und Philipp Hertel (einst ins Wehens Jugend) gab sein Debüt. Ein „bunter“ Haufen, der zunehmend besser Tritt fasste, in kämpferischer Hinsicht alles versuchte.

Becker mit rotverdächtigem Foul

Glück aber für die Neuhofer, dass es der insgesamt gut leitende Schiedsrichter Dennis Jantz (SCKohlheck) in der 55. Minute bei einer Gelben Karte gegen ihren Abwehr-Hünen Fabian Becker beließ. Der hatte den in Höchstgeschwindigkeit an ihm vorbeirauschenden Tobias Hofmann rotverdächtig von den Beinen geholt. Während Hofmann mit schmerzverzerrtem Gesicht draußen behandelt wurde, schob Harres zum 1:0 ein (60.). Hattenheim taumelte kurzzeitig, fand aber in die Spur zurück, als Becker nach weiterem Foul mit Gelb-Rot vom Platz flog (75.).

Stehaufmann Hofmann

Und urplötzlich tauchte Hofmann wieder auf der Piste auf, erzielte das aus Hattenheimer Sicht erlösende 1:1 (81.). Nachdem eine Linksflanke von SVN-Spieler Jakob Schmitt zur Überraschung von Gäste-Schlussmann Florian Gerster an der Latte gelandet war, hatte das Zittern aus SSV-Sicht ein Ende. Mit grandioser Einzelleistung gelang Lukas Hanke in der Nachspielzeit gar noch das Siegtor.

Backes und Krischke stehen als SSV-Zugänge fest

„Wir haben das Spiel nach 25 Minuten aus der Hand gegeben und es uns dadurch unnötig schwer gemacht“, musste Habicht erst einmal durchatmen, um sich danach auf die Kreisoberliga zu freuen. Er geht davon aus, dass der Aufstiegskader komplett dem SSV die Treue hält. Als Neuzugänge stünden die Johannisberger Thomas Krischke und Christian Backes bereits fest, gab Habicht bekannt. Ob sein Schwiegersohn Christian Poharetzki in Zukunft für Hattenheim spielt, sei völlig ungewiss, so der Coach. Er hatte Poharetzki erst ganz kurz vor dem Ende eingewechselt. „Wir bleiben auf jeden Fal bodenständig“, versichert Habicht, dessen Co-Trainer Holger Koch als umsichtiger Abwehr-Organisator gefiel. „Bei uns geht das Leben weiter“, hofft Neuhofs Teammanager Lars Bernotat in der A-Liga auf besseren Zeiten. Vielleicht nach der Devise: Nach dem Abstieg ist vor dem Aufstieg.

SV Neuhof: D. Watzal; G. Soccio, A. Schmidt, F. Becker, J. Ruthard, Strieder, J. Schmitt, D. Schneider, Haemmerlein, E. Harres, Hertel. (Hildner, Preussler, Soyfu).

SSV Hattenheim: Gerster, Bahlk, Koch, Paisler, Bergmann, Butschan, D. Merten, T. Hofmann, Kranig, Kelmakshi, Scheller. (Zarata, Hanke, C. Poharetzki).

Tore: 1:0 Harres (60.), 1:1 Hofmann (81.), 1:2 Hanke (90.+5). – SR: Jantz (SC Kohleck). – Zuschauer: 350.

Aufrufe: 015.6.2014, 10:30 Uhr
Stephan NeumannAutor