2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sechs Monate Sperre: Die KSK unter Vorsitz von Andreas Hesse gewährte dem Elsper Spieler Faris Huremovic einen Rabatt. Symbolfoto: Thomas Rinke
Sechs Monate Sperre: Die KSK unter Vorsitz von Andreas Hesse gewährte dem Elsper Spieler Faris Huremovic einen Rabatt. Symbolfoto: Thomas Rinke

Sechs Monate Sperre für Elspe-Spieler

Zwei Tätlichkeiten und Schiedsrichterbedrohung zieht drastische Strafe nach sich

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Die Frage: Wie hoch ist in der Fußball-Branche das Strafmaß für zwei Tätlichkeiten und eine Schiedsrichterbedrohung? Die Antwort: Sechs Monate Sperre bis zum 22. April 2018!

Das entschied die Olper Kreisspruchkammer (KSK) in der Besetzung Andreas Hesse (Oberveischede), Hermann-Josef Bielefeld (Kirchhundem) und Winfried Alterauge (Drolshagen) in der jüngsten Sitzung im Gasthof Schnütgen in Kirchveischede. Die Folge: Auf Eis liegt nun Faris Huremovic vom SSV Elspe, der am 22. Oktober im Kreisliga-A-Heimspiel gegen RW Hünsborn 2 ausflippte.

Was war passiert? Zunächst hatte Faris Huremovic in der 65. Minute gegen den Hünborner Spieler Sebastian Bley nachgetreten. So jedenfalls vermerkte es Schiedsrichter Stephan Hahn, der die Rote Karte zückte, im Sonderbericht. „Ich habe einen Tritt in die Wade bekommen. Er hat komplett durchgezogen“, erklärte Bley vor der Kammer. Huremovic konnte sich dagegen nicht zu den Ereignissen äußern. Er war nicht erschienen und hatte sich durch seinen Verein, den SSV Elspe, abmelden lassen. Aus beruflichen Gründen, wie es hieß.

Laut Sonderbericht soll der soeben des Feldes verwiesene Akteur dann in Richtung Schiedsrichter gesagt haben: „Das gibt noch was nach dem Spiel.“ Damit nicht genug. Auf dem Weg zur Kabine steuerte er auf Bley zu und gab ihm „eine Kopfnuss auf die Schneidezähne“, wie der unfreiwillige Empfänger berichtete. Zahnwurzel und Lippe wurden beschädigt. Bley musste sich einer ärztlichen Behandlung unterziehen, die noch nicht abgeschlossen ist. Die Begegnung stand kurz vor dem Abbruch. „Ich fühlte mich bedroht und unwohl“, erklärte der Unparteiische.

Dass Stephan Hahn die Partie schließlich doch fortsetzte, lag an der Besonnenheit der restlichen Beteiligten. „Da standen 21 Spieler auf dem Platz, die Fußball spielen wollten. Die Elsper haben mir ein gutes Gefühl gegeben“, sagte der Schiedsrichter vor der Kammer. Bis auf Faris Huremovic. Der muss die nächste Zeit außerhalb des Spielfeldes verbringen. Drei Unsportlichkeiten, sechs Monate Sperre. KSK- Vorsitzender Andreas Hesse rechnete vor: Für den Tritt in die Wade sprach die Kammer zwei Monate Sperre aus, für die Schiedsrichter-Bedrohung sechs Wochen, für die Kopfnuss fünf Monate. Als Rabatt wurden die Entschuldigung beim Schiedsrichter und der Umstand, dass Huremovic zuvor noch nicht negativ aufgefallen war, angerechnet. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht, da der Elsper gegen das Urteil Berufung einlegen kann.

Und: Sebastian Bley denkt über eine Zivilklage nach. Das bestätigte der Hünsborner FuPa Südwestfalen auf Anfrage. Im schriftlichen Verfahren sperrte die KSK den Elsper Amer Selimanjin, der im selben Spiel die Rote Karte gesehen hatte, drei Monate. Laut Bericht hatte er einen Spieler in den Rücken geboxt. Der SSV Elspe wurde wegen unzureichenden Ordnungsdienstes zu 150 Euro Geldstrafe verurteilt.

Aufrufe: 015.11.2017, 09:00 Uhr
Werner LeemreizeAutor