2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Hannes Pöschl (r.) musste gegen Tübingen kurz vor Schluss raus - damit droht beim Verbandsligisten Ehingen-Süd ein weiterer Offensivspieler auszufallen.  SZ-Foto: Scherwinski
Hannes Pöschl (r.) musste gegen Tübingen kurz vor Schluss raus - damit droht beim Verbandsligisten Ehingen-Süd ein weiterer Offensivspieler auszufallen. SZ-Foto: Scherwinski
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Verbandsliga hinterlässt schon jetzt Spuren

Trainer Bochtler ist häufiger zu Umstellungen gezwungen, als ihm lieb ist

Verlinkte Inhalte

Kirchbierlingen - Die Ausbeute von sieben Punkten aus vier Spielen in der Fußball-Verbandsliga ist für den SSV Ehingen-Süd auch angesichts des Auftaktprogramms mehr als zufriedenstellend. Doch von Euphorie ist beim Neuling trotz starker Auftritte wenig zu spüren. Die Saison ist noch jung, hat aber schon Spuren bei den Kirchbierlingern hinterlassen. Der Kader, angesichts der Anforderungen in der höchsten württembergischen Spielklasse bewusst erweitert, ist durch Ausfälle kleiner geworden - auch nach der Begegnung gegen die TSG Tübingen. Es war ein rasantes Spiel mit sechs Toren und noch viel mehr Chancen, aber auch Nackenschlägen für den SSV Ehingen-Süd.

Dass das Duell der Aufsteiger Ehingen-Süd und Tübingen (3:3) chancenarm war, lässt sich gewiss nicht behaupten. Allein in den ersten zehn Minuten gab es mehr hochkarätige Gelegenheiten, als in anderen Spielen in einer ganzen Halbzeit. Zwei Tore fielen auch, das erste erzielten die Gäste, die ihren Gegner zu Beginn überraschten - mit Pressing drängte Tübingen die Kirchbierlinger weit in deren Hälfte und schoss nach 35 Sekunden erstmals aufs SSV-Tor. In der dritten Minute brachte Pirmin Glück das Kunststück fertig, den Ball aus kurzer Distanz am Tor vorbeizuschieben. "Schon vor unserem 1:0 hätten wir zwei Tore machen können", sagte TSG-Co-Trainer Goran Divljak. Eine Minute später machten es die Tübinger besser und trafen. Doch Süd brauchte nicht lange, um das wegzustecken. Nach nicht einmal acht Minuten hieß es 1:1.

SSV-Trainer Michael Bochtler wusste um die Offensivstärke der bisher ungeschlagenen Tübinger, aber vom Anpfiff weg so angriffslustig hatte er den Gegner dann doch nicht erwartet. "Ich dachte, sie würden tiefer stehen", sagte Bochtler. Er hatte seine Anfangself gegenüber dem Spiel eine Woche zuvor in Neckarrems ein wenig verändert, Außenverteidiger Timo Kästle war wieder dabei (für ihn musste Lukas Schick auf die Bank), Gaetano Gaudio ersetzte den verletzten Daniel Haas und Samuel Kollmann, in Neckarrems aus taktischen Gründen zunächst draußen, spielte anstellte von Hannes Pöschl neben Filip Sapina im Angriff. Sapina war gegen Neckarrems vom defensiven Mittelfeld in die Spitze gerückt und begann in dieser Position auch gegen Tübingen - bis er nach etwa einer Stunde von Bochtler wieder auf die Sechserposition vor der eigenen Abwehr beordert wurde. Süd war zu diesem Zeitpunkt ins Schlingern geraten, verlor viele Zweikämpfe und Bälle im Aufbauspiel. "Mit Sapina auf der Sechs ist es wieder ruhiger geworden", so Bochtler.

Einige Offensivkräfte fallen aus

Im nächsten Spiel in Ilshofen dürfte sich die Frage nicht stellen, auf welcher Position der gegen Tübingen zweifache Torschütze Filip Sapina aufläuft. Er sah in der Schlussphase wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit die Rote Karte und ist wohl erst einmal zum Zuschauen verurteilt. Für Bochtler verringern sich damit die Alternativen für die Offensive - schon am Samstag musste der Trainer auf Daniel Haas (wegen eines Muskelfaserrisses außer Gefecht), Aaron Akhabue (ebenfalls wegen einer Muskelverletzung nicht einsatzfähig), Daniel Weber (Achillessehnenriss) und Daniel Maier (Rückenbeschwerden) verzichten. Nun könnte neben Sapina auch noch Hannes Pöschl auf die Abwesenheitsliste kommen; in der zweiten Halbzeit eingewechselt, musste Pöschl kurz vor Schluss verletzt vom Platz.

Der ursprüngliche Plan

Der Trainer ist somit häufiger zu Umstellungen gezwungen, als ihm lieb ist. Der ursprüngliche Plan war, in den ersten Spielen weniger zu rotieren - zumindest "nicht nach Lust und Laune", hatte Bochtler vor dem Spiel gegen Tübingen gesagt. Schließlich sei man in einer Spielklasse und einer Situation, "in der wir Ergebnisse liefern müssen". Nachdem Bochtler aus den Spielern der vergangenen Saison und zahlreichen Zugängen eine Stammformation gefunden hatte, wollte er größere Änderungen und Rotationen in den ersten wochen vermeiden - weil sich die erste Elf "noch besser einspielen" sollte. Dann würde es auch "einfacher für jeden anderen Spieler, der reinkommt".

Die zahlreichen Ausfälle früh in der Saison durchkreuzen den Plan. Auch im fünften Spiel der Saison am Samstag, 16. September, beim TSV Ilshofen, wird Bochtler an der Aufstellung etwas ändern müssen.

Aufrufe: 012.9.2017, 19:56 Uhr
Andreas WagnerAutor