2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Die Ulmer Spatzen (weiß) haben den SSV Ehingen-Süd im Ulmer Donaustadion mit 3:0 geschlagen.
Die Ulmer Spatzen (weiß) haben den SSV Ehingen-Süd im Ulmer Donaustadion mit 3:0 geschlagen. – Foto: Foto: mas
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Süds Pokaltraum endet in Ulm

Die Ulmer Spatzen haben den SSV Ehingen-Süd aus dem Pokal geworfen. Ein hartes Stück Arbeit für den Favoriten. (Alle Videohighlights dieses Spiels gibt es auf Fupa.tv)

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Ulm / aw/tg - Der SSV Ehingen-Süd ist im Viertelfinale des WFV-Pokalwettbewerbs ausgeschieden. Der Verbandsligist verlor gegen den Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball am Dienstagabend im Donaustadion mit 3:0 (0:0), zeigte dabei aber eine sehr respektable Leistung.

Die Spatzen zeigten sich zu Beginn der Partie im Ulmer Donaustadion gegenüber dem vergangenen Punktspiel in Großaspach deutlich verändert. Nur Torwart Christian Ortag, Nicola Jann und Burak Coba gehörten erneut der Startelf an. Vinko Sapina saß auf der Bank, dessen Bruder Filip Sapina stand erwartungsgemäß in der Startelf der Gäste aus Kirchbierlingen. Süds Anfangsformation war fast identisch mit dem Verbandsliga-Spitzenspiel kürzlich in Essingen.

Süd-Trainer Michael Bochtler ließ für diese besondere Begegnung des Verbandsligisten auch die verletzten Spieler Benjamin Gralla, Jan Deiss und Narciso Filho auf den Spielberichtsbogen eintragen – eine Geste an die drei Jungs, die allesamt früher schon mal für die Spatzen gespielt haben.

In der Anfangsphase begann Süd ohne Furcht und Respekt vor dem Regionalligisten, spielte nicht nur gut mit, sondern hatte auch die erste Chance: nach Pass von Filip Sapina zog Semir Telalovic aus 14 Metern ab, Ulms Keeper Christian Ortag klärte per Fußabwehr. Die Spatzen wirkten in dieser Phase überrascht, bei ihnen lief wenig zusammen. Ungenauigkeiten zogen sich durch das Spiel des Favoriten. Chancen ergaben sich dennoch. Ein Schuss von Anton Fink hielt Süds Schlussmann Fabian Heiland (11.). Mehr Gelegenheiten hatte aber Süd – und diese wurden immer besser. In der 20. Minute passte Außenverteidiger Marvin Schmid auf Simon Dilger, der vor Ortag an den Ball kam, das Tor jedoch knapp verfehlte. Kurz darauf verfehlte ein abgefälschter Schuss von Kevin Ruiz das Ulmer Tor (24.).

Von den Spatzen indes war offensiv recht wenig zu sehen. Bezeichnend dafür ist die Tastache, dass die Ulmer ihren ersten Eckball in der 37. Minute hatten, Süd hatte bis dato schon mehrere Ecken ausgeführt. In der Schlussphase der ersten Halbzeit wurde der Regionalligist besser und brachte mehr Tempo ins Spiel. Zwei Mal wurde Ulm sogar torgefährlich. Steffen Kienle verfehlte mit seinem Kopfball knapp das Tor der Kirchbierlingen (43.), nur eine Minute später fand ein Pass von Angelo Rinaldi ins Zentrum keinen Abnehmer. Zuvor hatte auch Süd noch eine Möglichkeit, ein Schuss von Ruiz war jedoch sichere Beute für Ortag. Von einem Zwei-Klassen-Unterschied war bis dahin nichts zu sehen – im Gegenteil. Der Regionalligist musste zur Halbzeit zufrieden sein mit dem torlosen Unentschieden. Die Spatzen gingen dennoch unverändert in die zweite Halbzeit und erwischten die Kirchbierlinger eiskalt. Keine Minute war gespielt, da traf Burak Coban das 1:0. Süd ließ sich davon nicht beeindrucken. Simon Dilger (47.) hatte die erste Chance zum Ausgleich, dann Semir Telalovic (48.) und Filip Sapina (51.), die mit ihren Kopfbällen aus kurzer Distanz das Tor verfehlten. Der Verbandsligist blieb im Vorwärtsgang – und wurde ein zweites Mal vom Gegner überrumpelt. Nach der bis dahin besten Ulmer Kombination traf Anton Fink zum 2:0 (57.). Aus wenig hatten die Spatzen viel gemacht. Unverdrossen bemühte sich Süd um einen Treffer, nach einer scharfen Hereingabe war die Möglichkeit da, aber wieder fand der Ball nicht den Weg ins Tor. Im Gegenzug lenkte Torwart Heiland einen Freistoß von Albano Gashi über die Latte. Die Ulmer waren nun offensiv wesentlich präsenter, nach einer guten Kombination geriet der Schuss von Burak Coban zu ungenau (64.).

Der nächste Versuch der Spatzen war zwingender, doch den Schuss von Fink lenkte Heiland zur Ecke. Das Geschehen verlagerte sich nun mehr in Richtung Süd-Strafraum, dennoch boten sich dem Verbandsligisten immer wieder Kontermöglichkeiten. In der 72. Minute war Filip Sapina auf und davon, seine Hereingabe war von Mitspielern jedoch nicht zu erreichen. Kurz darauf versuchte es Sapina mit einem Schuss, doch der Ball flog vorbei.

Wie man Angriffe erfolgreich abschließt, demonstrierten die Spatzen: Einen Schuss von Felix Higl wehrte Heiland noch ab, aber der Ball fiel Steffen Kienle vor die Füße – 3:0 (77.). "Weiter spielen", munterte Trainer Bochtler seine Mannschaft auf – und die beherzigte die Worte, auch wenn merklich die Kräfte schwanden. Die Spatzen hatten das Spiel nun im Griff – und Chancen, den Vorsprung zu erhöhen. Coban verfehlte mit seinem Schuss knapp das Tor (87.), dann scheiterte Adrian Beck an Heiland, der den Ball um den Pfosten lenkte. Kurz darauf war Schluss. Der Verbandsligist, der dem Favoriten das Leben enorm schwer gemacht hatte, erhielt von den Zuschauern viel Applaus.

Aufrufe: 013.10.2020, 21:28 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor