2024-05-23T12:47:39.813Z

Ligabericht
Weiler gegen Ehingen-Süd, Philipp Schleker (Mitte), endete mit einer Überraschung.  SZ-Foto: aw
Weiler gegen Ehingen-Süd, Philipp Schleker (Mitte), endete mit einer Überraschung. SZ-Foto: aw

Rassiges Duell der besten Teams der Liga

Landesliga: Ehingen-Süd kassiert in Weiler seine zweite Saisonniederlagern

Weiler - Der SSV Ehingen-Süd hat am 27. Spieltag seine zweite Saisonniederlage kassiert. Im Spitzenspiel beim Tabellenzweiten FV Rot-Weiß Weiler verlor der SSV mit 1:2 (0:0). Der Siegtreffer der Heimelf in der rassigen Begegnung vor rund 220 Zuschauern fiel in der Nachspielzeit.

Der Titelgewinn ist Süd seit einer Woche nicht mehr zu nehmen, doch dass die Kirchbierlinger an den letzten vier Spieltagen eine Landesliga-Abschiedstour mit verminderter Intensität veranstalten würden, davon war in Weiler nichts zu sehen. Der Meister trat auf, als bräuchte er noch die Punkte - trotz des personellen Engpasses, auf der Bank saßen nur der angeschlagene Daniel Maier und zwei A-Junioren.

Süd wollte gewinnen, Weiler hatte im Duell mit Ostrach um Platz zwei ohnehin nichts zu verschenken. Heraus kam eine sehenswerte Begegnung der beiden besten Mannschaften der Liga.

"In dem Spiel war alles drin: Spannung, guter Fußball, Aggressivität", fasste Weilers Trainer Jürgen Kopfsguter die mit Nachspielzeit 94 Minuten zusammen. Süd-Trainer Michael Bochtler war ebenfalls angetan. "Es war ein Spitzenspiel und beide Mannschaften haben auf Angriff gesetzt." Ein Unentschieden wäre aus Bochtlers Sicht ein gerechtes Ergebnis gewesen, doch er räumte auch ein: "Vielleicht hat Weiler den Sieg ein bisschen mehr gewollt." Für sein Gegenüber Kopfsguter war klar: "Unser Sieg war absolut verdient." Weilers Trainer hatte bei seiner Einschätzung die letzten 25 Spielminuten vor Augen. Nach dem Ausgleich durch Andreas Reichart (70.) sorgten die Rot-Weißen ein ums andere Mal für dicke Luft im Süd-Strafraum. Doch stets war Torwart Benjamin Gralla zur Stelle oder ein SSV-Verteidiger, der sich in den Schuss warf oder für den geschlagenen Gralla klärte. "Nach dem 1:1 war es richtig kritisch", sagte Bochtler, der aber von der Leidenschaft seiner Spieler angetan war. "Die Mannschaft hat sehr gut gespielt, Einsatz gezeigt und immer zusammengehalten."

Dies hatte sich schon in der ersten Halbzeit gezeigt, in der Süd in der Defensive cool die Angriffe des Gegners parierte und selbst immer wieder mit guten Spielzügen vors gegnerische Tor kam. Gute Chancen gab es in der ersten Halbzeit aber nur wenige. Gralla verhinderte bei einem Schuss von Mathias Stadelmann einen Treffer für Weiler (19.), zehn Minuten später hatte Gaetano Gaudio das 1:0 für Süd auf dem Fuß, doch sein Schuss aus kurzer Distanz wurde zur Ecke gelenkt.

Nach der Pause häuften sich die Gelegenheiten und wurden klarer. Den ersten guten Angriff zeigte Süd, doch Samuel Kollmann wurde im Strafraum bedrängt und kam zu Fall kein Elfmeterpfiff (54.). Auf der Gegenseite hatte Kevin Bentele, mit 33 Treffern der erfolgreichste Angreifer der Liga, seine beste Chance, Gralla brachte die Finger noch dran (55.). Dann kam Patrick Bentele im Strafraum frei zum Abschluss, drosch den Ball volley auf das benachbarte Brauereigelände (61.). Nun war Süd wieder an der Reihe: Michael Turkalj schoss einen Freistoß an die Latte (63.). Es war die Generalprobe für den Führungstreffer von Süd fünf Minuten später: Turkalj setzte einen Freistoß fast von der Seitenauslinie hart und platziert ins Tor.

Nicht beeindruckt

ließ sich dadurch aber überhaupt nicht beeindrucken, im Gegenteil: In der 70. Minute traf Reichart aus kurzer Distanz, die Führung war dahin. Dass für die Gäste am Ende nicht einmal ein Punkt heraussprang, lag an einer Unaufmerksamkeit in der Nachspielzeit. Der SSV brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Patrick Bentele erzielte aus kurzer Distanz Weilers Siegtreffer - der Torschütze sah dann noch regelkonform die Gelb-Rote Karte, weil er sich beim Jubel das Trikot ausgezogen.

Es war der letzte Höhepunkt eines intensiven und kraftraubenden Spiels, in dem Bochtler in der Schlussphase auf Auswechslungen verzichtet hatte - weil er den A-Junioren das in der zweiten Halbzeit zunehmend hitzige Geschehen mit vielen Zweikämpfen ersparen wollte. "Das war nicht der richtige Zeitpunkt für einen ersten Einsatz."

Aufrufe: 015.5.2017, 09:13 Uhr
Andreas WagnerAutor