2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Süds Neuzugang Ilir Tupella (am Ball) machte gegen Sigmaringen das 3:0 für Süd.
Süds Neuzugang Ilir Tupella (am Ball) machte gegen Sigmaringen das 3:0 für Süd. – Foto: SZ-Foto: Thomas Warnack

Ohne Glanz in die zweite Runde

Fußball, WFV-Pokal: SSV Ehingen-Süd schlägt Sigmaringen 5:1 und trifft nun auf Albstadt

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Ehingen / aw - Der Fußball-Verbandsligist SSV Ehingen-Süd hat mit einem 5:1-Erfolg beim Donau-Bezirkspokalsieger und A-Kreisligisten SV Sigmaringen die zweite Runde im WFV-Pokal erreicht. Mehr verbuchte Michael Bochtler allerdings nicht als positiv am vergangenen heißen Samstagnachmittag. Mit dem Auftritt seiner Mannschaft, die in der nächsten Runde auf den Landesligisten FC 07 Albstadt trifft, war der Trainer von Süd alles andere als zufrieden.

Schon lange habe er "kein so schlechtes Spiel" seines Teams gesehen, sagte Bochtler. "Wir haben viel vermissen lassen." Was genau, hatte der Trainer seinen Spielern schon kurz nach Abpfiff mitgeteilt: Fehlpässe, mangelnde Chancenverwertung, Stellungsfehler und Nachlässigkeiten, die nicht nur den Spielaufbau störten, sondern dem Gegner die eine und andere gute Gelegenheit bescherte. Und das schon in der Anfangsphase.

Zwar hatte Ehingen-Süd durch Ilir Tupella (1. Minute) und Semir Telalovic (2.) die ersten gefährlichen Aktionen, doch in der vierten Minute hatten die Sigmaringer ihre Möglichkeit zur Führung, doch ein abgefälschter Schuss verfehlte das Tor knapp. Zehn Minuten später, nach einem zu kurzen Rückpass von Max Vöhringer zu Torwart Fabian Heiland, bot sich SVS-Kapitän Daniel Abdulahad die Riesenchance zum 1:0 für den Außenseiter: Heiland parierte stark. "Wenn wir da in Führung gehen, 1:0, vielleicht 2:0, wer weiß, wie das Spiel dann läuft", sagte Sigmaringens Coach Helmut Ulmer.

Der Gastgeber hatte bei Ballbesitz des Verbandsligisten oft alle Spieler in der eigenen Hälfte und wollte so kompakt wie möglich stehen und zudem die Abwehrkette immer rasch nach vorn schieben, um den Gegner ins Abseits zu stellen. Bei Ballverlusten versuchte der SV Sigmaringen meist mit langen Bällen hinter die Abwehr von Süd zu kommen. Die Taktik ging lange auf, Süd tat sich schwer, Chancen herauszuspielen – auch weil der Pass in die Spitze oft misslang. In der 21. Minute tappten die Gäste mal nicht in die Abseitsfalle und glückte das letzte Zuspiel vor dem Abschluss, doch Marvin Schmid scheiterte an Keeper Gentian Imeri.

In der Trinkpause Mitte der zweiten Halbzeit hatten die Spieler Gelegenheit, bei unverhülltem Sonnenschein und Temperaturen über 30 Grad Flüssigkeit zu sich zu nehmen – unmittelbar nach Wiederbeginn mussten die Sigmaringer zwei Gegentore schlucken. "Da sage ich meinen Spielern in der Pause noch: Passt auf", so SVS-Coach Helmut Ulmer. Die Warnung verhallte offenbar: Mit der ersten Aktion und nach Standardsituation brachte Simon Dilger Süd in Führung (24.), kaum drei Minuten später erhöhte Marco Hahn wieder aus kurzer Distanz auf 2:0. "Ärgerlich", fand das Ulmer. Der Verbandsligist brachte sich danach durch etwas zu ungenaue Pässe oder Zögern im Abschluss um weitere Gelegenheiten, erst kurz vor der Pause hatten Hahn (40.) und Dilger (44.) gute Chancen zum 3:0. Doch es blieb beim Zwei-Tore-Vorsprung.

Mit der ersten guten Chance nach dem Seitenwechsel erzielte Ilir Tupella das 3:0 für Süd (52.). In der Folge lief beim SSV trotz Bemühens nur wenig zusammen und nach knapp einer Stunde überrumpelte der Kreisligist die Hintermannschaft des Verbandsligisten, Kevin Reute vollendete einen Konter mit einem platzierten Linksschuss zum 1:3. Fünf Minuten später war Zvonimir Klasan frei und mit Ball im Strafraum der Gäste, doch ihm versprang der Ball.

In der Schlussphase wurden die Gäste zielstrebiger und druckvoller – auch dank der Einwechslung von Timo Barwan. Semir Telalovic traf den Außenpfosten (77.), dann versuchte es Barwan zweimal, aber Torwart Imeri griff sich den Ball (79., 80.). Dann scheiterte Tupella freistehend (84.). Für das 4:1 sorgte schließlich Semir Telalovic (87.), zwei Minuten später trug sich Timo Barwan bei seinem Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause in die Torschützenliste ein.

Der Doppelschlag zum Schluss änderte für Michael Bochtler nichts an seiner Bewertung des Spiels. "Ich bin alles andere als zufrieden", sagte der Trainer, der den Nachmittag in Sigmaringen aus seiner Sicht so zusammenfasste. "Wir sind eine Runde weiter, das ist es schon." Dagegen war Sigmaringens Helmut Ulmer einverstanden mit dem, was sein Team geboten hatte. "Wir haben uns gut verkauft", so der SVS-Coach. "Und wir wollten nicht mehr als fünf Treffer kassieren, das haben wir erreicht." Am Erfolg des Verbandsligisten gab es für Ulmer indes nichts zu rütteln. "Die spielerische Klasse ist bei Ehingen-Süd vorhanden, der Sieg ist verdient."

Gegner des SSV Ehingen-Süd in der zweiten WFV-Pokal-Runde ist der FC 07 Albstadt, der im Landesliga-Duell gegen Riedlingen gewonnen hat.

Aufrufe: 09.8.2020, 16:03 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor