2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Beide Mannschaften schenkten sich am Samstagnachmittag nichts: In dieser Szene wird Süds Martin Schrode (gelbes Trikot) von Patrick Klotz (links) von den Beinen geholt. Rechts beobachtet Ostrachs Kapitän Christoph Rohmer die Aktion. Foto: Roland Flad
Beide Mannschaften schenkten sich am Samstagnachmittag nichts: In dieser Szene wird Süds Martin Schrode (gelbes Trikot) von Patrick Klotz (links) von den Beinen geholt. Rechts beobachtet Ostrachs Kapitän Christoph Rohmer die Aktion. Foto: Roland Flad
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SSV Ehingen-Süd gewinnt Spitzenspiel

5:2-Heimsieg gegen den FC Ostrach

Die Kirchbierlinger zeigen bei ihrem 5:2-Heimsieg im Topspiel der Landesliga gegen den FC Ostrach ihre Cleverness. Gralla hält zwei Foulelfmeter.

Tabellenführer SSV Ehingen-Süd hat sich am Samstag gut erholt von der ersten Saison-Niederlage vor einer Woche präsentiert. Mit einem 5:2 (2:1)-Sieg gegen den Tabellendritten FC Ostrach meldete sich die Mannschaft von Trainer Michael Bochtler wieder in der Erfolgsspur zurück. Die Partie vor etwa 200 Zuschauern konnte das Prädikat Spitzenspiel nicht ganz erfüllen, bot dafür aber hartnäckige Aktionen, bissige Zweikämpfe und setzte auf beiden Seiten wie bei den Zuschauern so einige Emotionen frei. Dazu trugen auch Schiedsrichter Rico Neidinger und seine Assistenten Julian Kopp und Mathias Krauß bei.

Mit „eine katastrophale Leistung“, hakte der Ostracher Trainer Miro Topalusic den Auftritt der Unparteiischen schnell ab und ging auf seine Mannschaft ein. „Wir haben zwei Elfmeter verschossen und unsere Chancen nicht genutzt“, betonte er. Ostrach habe doch nicht ganz so mutig gespielt, wie er sich das vorgestellt habe. Ein Punkt sei jedoch drin gewesen, wie beim Hinspiel auch. „Ehingen-Süd war die cleverere Mannschaft und hat am Ende verdient gewonnen“, gab Topalusic ein Kompliment an den Tabellenführer weiter.

Sein Kirchbierlinger Kollege Michael Bochtler sagte, es habe viele knifflige und merkwürdige Entscheidungen gegeben. Unter anderem sprach er das Foul des Ostracher Torhüters Raphael Vetter an Gaetano Gaudio in der ersten Halbzeit an. Nicht umsonst hatten die Zuschauer lautstark protestiert. Schon in den ersten 45 Minuten hätte der „Schiri“ mal die gelbe Karte zücken sollen, um ein Zeichen zu setzen. Dies holte er dann in der zweiten Halbzeit nach, als er Süd sechs Mal den Karton zeigte und sieben Akteuren der Gäste die gelbe Karte präsentierte.

Bot die Begegnung zwischen dem Klassen-Primus und dem Dritten zwar nicht die erwarteten spielerischen Höhepunkte, so schenkten sich doch beide Teams nichts in puncto Einstellung und Kampfbereitschaft. „Wir haben körperlich voll dagegen gehalten“, sagte Bochtler, „Ostrach konnte nicht mehr nachlegen.“

Die ersten zehn zwölf Minuten gehörten jedoch den Gästen, die sich – ­wie von Trainer Topalusic angekündigt – nicht versteckten und ballsicherer als die Hausherren nach vorne spielten. Die beste Aktion des SSV war noch der Freistoß von Martin Schrode von halbrechts; der Ball krachte an die Latte (24.). Im Gegenzug zischte der Schuss von Markus Gipson knapp über das Tor von Benjamin Gralla (26.).

Maier rechtfertigt Nominierung

Mit der ersten guten Angriffsaktion, eingeleitet von Michael Turkalj über Passgeber Gaetano Gaudio, rechtfertigte Daniel Maier seine Nominierung von Beginn an. Er stand, wo ein Torjäger stehen muss, und brauchte den Ball nur noch einzuschieben (28.). Vier Minuten später bekam die SSV-Abwehr keinen Fuß mehr dazwischen, als nach einem Eckball und einem kurzen Gestochere im Fünfmeterraum Eugen Michel am schnellsten reagierte und den Ball über die Linie drückte. Beim Treffer zum 2:1 setzte Turkalj seine körperliche Überlegenheit und Routine ein. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld marschierte er durch und vollendete kurz vor der Pause (44.). Die Ostracher wollten in dieser Szene ein Foul gesehen haben.

Der Gastgeber hatte auch im zweiten Durchgang, in dem es Schlag auf Schlag ging, die besseren Ideen und blieb bei Standards stets gefährlich. Nach einem Freistoß-Hammer von Turkalj, den Vetter nur abwehren konnte, war Jonas Guggenmoser für das 3:1 zur Stelle (51.). Gipsons Freistoß rauschte dagegen über das SSV-Tor (54.). Acht Minuten später köpfte Martin Schrode einen Latten-Abpraller zum 4:1 in die Maschen. Ostrach gab jedoch nicht auf und verkürzte durch Michel zum 4:2 (67.).

Kurz danach scheiterte Ostrach mit dem ersten Foulelfmeter; Gralla parierte den Schuss von Gipson. Wenig später foulte Gralla am Boden liegend, kam dabei ungeschoren davon. Aber genau das setzte bei Ostrach und seinen Fans die Emotionen frei. Bei einer erneuten Standardsituation sorgte Stefan Hess für den 5:2-Endstand, als FC-Keeper Vetter einen strammen Schrode-Freistoß nicht festhalten konnte (85.). Kurz vor dem Spielende konnte Gralla den zweiten Elfmeter halten; zu schwach hatte dieses Mal Ostrachs Eugen Michael geschossen.

Aufrufe: 024.4.2017, 08:28 Uhr
SWP / Roland FladAutor