2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Emerkingen und Ehingen-Süd II tun sich zusammen

Kreisliga B: Personalknappheit bei beiden Mannschaften führt zur Bildung einer Spielgemeinschaft

Emerkingen/Kirchbierlingen - Der SSV Emerkingen und der SSV Ehingen-Süd II werden in der kommenden Saison als Spielgemeinschaft in der Fußball-Kreisliga B antreten. Personalknappheit veranlasste beide Vereine zu diesem Schritt. Die zumindest für die nächsten zwei Jahre verabredete neue SGM SSV Emerkingen/SSV Ehingen-Süd II will eine erste Mannschaft sowie eine Reserve stellen, die Trainer der bisher eigenständigen Teams bilden künftig ein Gespann.

„Der SSV Emerkingen und der SSV Ehingen-Süd II haben sich darauf verständigt, zur neuen Saison eine Spielgemeinschaft zu bilden“, heißt es in einer vom SSV Emerkingen verschickten Pressemitteilung. „Grund hierfür sind die schwindenden Kadergrößen auf beiden Seiten, die zuletzt weder einen vernünftigen Trainings- noch Spielbetrieb zugelassen haben“. Mit der Spielgemeinschaft sei „eine optimale Lösung für den künftigen Spielbetrieb gefunden“.

Beim SSV Emerkingen war aufgrund Spielermangels die kommende Saison „nicht sicher zu planen“, sagt Fußball-Abteilungsleiter Kevin Maier. Die Gefahr bestand, sich aus dem Kreisliga-Spielbetrieb zurückziehen zu müssen. „Wir hätten vielleicht noch eine Mannschaft melden können“, so Maier. Aber fraglich wäre gewesen, ob man die Saison dann auch komplett hätte bestreiten können oder sich zur Hälfte hätte abmelden müssen. „Groß Verletzungen hätten nicht dazukommen dürfen, sonst wären wir sehr schnell an Grenzen gestoßen.“ Kevin Maier erinnert an die Saison 2019/20, in der wir „Schwierigkeiten hatten, mehr als 13 Spieler für ein Spiel aufzubieten“. Dies sei „kein akzeptabler Zustand“.

Auch im Training war die Beteiligung überschaubar. „Wenn es hochkommt, waren mal 14 Spieler da“, sagt Emerkingens Coach Alexander Thurner. Nicht selten seien es aber weniger als zehn gewesen, weil Spieler wegen einer Verletzung oder studienbedingt fehlten. Der Kader sei ohnehin derzeit „relativ dünn“.

Die Situation beim SSV Ehingen-Süd II ist nicht anders. Trainingseinheiten mit teilweise nur sechs bis acht Spielern sowie Testpartien im Winter mit gerade mal elf Spielern nennt Fußball-Abteilungsleiter Christoph Guter „nicht befriedigend“. Wie in Emerkingen zeichnete sich auch bei Süd II keine Besserung zur Saison 2020/21 ab. Aufgrund von weiter fehlenden Langzeitverletzten, der fraglichen Zukunft einzelner älterer Spieler oder Abgängen wie dem von Torjäger Samuel Kollmann, der als Co-Spielertrainer zum A-Ligisten SV Burgrieden (Kreisliga A Riß) wechselt, sowie nur zwei im Sommer aus der Jugend aufgerückten Talenten „wären wir nächste Saison mit der gleichen Manpower dagestanden“, sagt Guter. Zwar wären wohl auch 2020/21 immer wieder Spieler aus dem Verbandsliga-Team des SSV Ehingen-Süd auch für ein Spiel der „Zweiten“ zur Verfügung gestanden – doch hätte sich das wie in der Vergangenheit meist kurzfristig entschieden. Der Einsatz von Spielern der „Ersten sei „schwierig planbar“, so Guter. Und wenn viele Spieler der „Ersten“ verletzt waren – wie zuletzt – fiel diese Option ohnehin weg.

Kevin Maier und Christoph Guter begrüßen daher die Bildung einer Spielgemeinschaft, auf die sich die Verantwortlichen der beiden Vereine nach guten und konstruktiven Gesprächen untereinander und nach Rücksprache mit den Spielern rasch verständigten. Die neue Spielgemeinschaft soll den Namen SGM SSV Emerkingen/SSV Ehingen-Süd II tragen – mit den Emerkingern, die eine erste Mannschaft einbringen, als erstgenannten und damit federführenden Verein. Es sei eine „große Veränderung für unseren Verein“ und man wolle die Identität der ersten Mannschaft wahren, sagt Maier, der den Kollegen von Süd, die mit ihrer zweiten Mannschaft ein Teil der SGM werden, für das Entgegenkommen dankte. Kevin Maier schließt aber nicht aus, dass sich die Reihenfolge der Vereinsnamen eines Tages ändert – sollte etwa Ehingen-Süd deutlich mehr Spieler einbringen.

Ebenfalls nicht auszuschließen ist, dass sich die Wege auch mal wieder trennen. Zunächst haben beide Vereine laut Maier eine zweijährige Zusammenarbeit vereinbart. Blickt man noch weiter in die Zukunft, „muss man abwarten, wie viele Jugendspieler nachkommen“, so Maier. Von der C-Jugend abwärts sehe es beim SSV Emerkingen derzeit gut aus, doch ob die jetzigen C-, D- und E-Junioren auch alle bei der Stange bleiben, lässt sich nicht sagen.

Klar ist für die Vereinsverantwortlichen durch die Bildung der SGM eines: „Damit wurde der Grundstein zur Sicherung des Spielbetriebs gelegt“, sagt Kevin Maier. Nach seinen und Guters Worten soll das SGM-Team pro Woche einmal in Emerkingen und Kirchbierlingen trainieren, gespielt werden soll wie folgt: „In einem Halbjahr hat Verein A die Heimspiele, im anderen Verein B“, so Maier.

Trainiert wird die SGM, die auch eine Reserve stellen will, vom Duo Alexander Thurner (SSV Emerkingen) und Roland Vonnier (SSV Ehingen-Süd II). Thurner war vor seinem Engagement in Emerkingen bei Süd II und gilt als „Ur-Kirchbierlinger“ (Guter) und „Schlüsselfigur“ (Maier), der beide Mannschaften zusammenbringe. Thurner selbst bezeichnet diese Konstellation als hevorragend („Ich kenne ja fast alle Spieler von Ehingen-Süd“) und freut sich sowohl auf die Zusammenarbeit mit Roland Vonnier als auch auf die neue Herausforderung. Sportliche Ambitionen verfolgen beide Vereine: Emerkingen spielte in den vergangenen Jahren in der B2 um den Aufstieg mit, belegt 2019/20 Rang vier, Ehingen-Süd II strebt ebenfalls in die A-Liga, ist in der B1 Tabellendritter.

Als Spielgemeinschaft wird die Mannschaft in der B1 oder B2 spielen – entscheiden wird sich das, wenn der Bezirk die Einteilung vornimmt.



Aufrufe: 030.5.2020, 11:20 Uhr
Andreas WagnerAutor