2024-04-15T13:50:30.002Z

Analyse
Die neue Nummer eins im Dillinger Kasten: Marco Manzano.  Foto: Ernst Mayer
Die neue Nummer eins im Dillinger Kasten: Marco Manzano. Foto: Ernst Mayer

Hinten löchrig wie ein Schweizer Käse

SSV Dillingen setzt auf einen neuen Torhüter und einen Rückkehrer

Im Frühjahrscheck der Donau-Zeitung werden Teams der Kreisliga Nord unter die Lupe genommen. Den Anfang macht die SSV Dillingen.

Soll & Haben

21 Punkte aus 16 Spielen sind für den Vorsitzenden der SSV Dillingen, Christoph Nowak, eine zu magere Ausbeute: „Sechs bis acht Zähler hätten es mehr sein müssen“, blickt der 41-Jährige auf die Vorrunde zurück. Die 1:6-Heimniederlage gegen Schlusslicht FSV Marktoffingen war der absolute Tiefpunkt in der Hinrunde.

Hin & weg

Mit Torhüter Marco Manzano (zuletzt SC Altenmünster) und dem reaktivierten Roman Hatzenbühler haben sich die Dillinger nach Meinung von Christoph Nowak gut verstärkt. Vor allem Manzano habe in den bisherigen Trainingseinheiten einen starken Eindruck hinterlassen. Nowak hat gemeinsam mit Trainer Andreas Mayer allerdings auch ausgemistet: Aus disziplinarischen Gründen trennten sich die Kreisstädter von Erkan Demirci. Wer nicht mitzieht, dem könnte in Zukunft das gleiche Schicksal widerfahren. Nowak: „Wir lassen uns nicht auf der Nase herumtanzen.“ Aussortiert wurde auch Torwarttrainer Bernd Niederhofer, sein Nachfolger ist Jürgen Vogt.

Team & Chef

Die volle sportliche Kompetenz bei der SSV liegt allein bei Spielertrainer Andreas Mayer. Der Ex-Profi macht nach Einschätzung von Nowak einen „prima Job“. Ob Mayer auch die kommende Saison in Dillingen die Kommandos geben wird, hängt wesentlich davon ab, wie die Zukunft von Nowak selbst bei der SSV Dillingen aussehen wird. Der Vorsitzende hat sich noch nicht hundertprozentig entschieden, ob er bei den Vorstandswahlen im Frühjahr nochmals kandidieren wird. Bleibt der „mächtige Mann“ der SSV im Amt, steht einer Vertragsverlängerung mit Mayer wohl nichts im Wege.

Glücks- und Sorgenkinder

Durch die Rückkehr von Abwehrspieler Roman Hatzenbühler und die Verpflichtung von Torwart Marco Manzano erhoffen sich die Dillinger mehr Stabilität in der Abwehr. „Sie werden uns sicherlich stärker machen“, glaubt Christoph Nowak. Mit bisher 43 Gegentreffern (kein Team kassierte mehr Tore) präsentiere sich die Defensive löchrig wie ein Schweizer Käse. Als größtes Sorgenkind gilt Eugen Panov. Er hat sich in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss zugezogen. Auch Yanislav Delov ist verletzt. Angreifer Alexander Kinder wurde nachträglich wegen Schiedsrichter-Beleidigung im Derby gegen Höchstädt für drei Spiele gesperrt.

Test & Taktik

Auf Testspielergebnisse legt Christoph Nowak nicht viel Wert. Taktisch sei sein Team sehr flexibel. Ob ein, zwei oder drei Angreifer – jedes System sei möglich.

Start & Ziel

Mit einem Sechs-Punkte-Spiel gegen Flotzheim (17 Zähler) hätte es am Wochenende losgehen sollen. Doch die Partie ist bereits abgesagt. Die Auftaktpartie bestreitet die SSV nun am 20. März in Möttingen. Setzt es eine Niederlage, könnte es in Sachen Abstiegsrelegation Stress geben. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen als primäres Ziel für die kommenden Wochen verstärkt das Wort „Klassenerhalt“ in den Mund genommen haben.

Prognose

Der Dillinger Kader ist sehr gut bestückt. Bisweilen hat man allerdings den Endruck, bei der SSV stünden zu viele Häuptlinge auf dem Platz. Gelingt es Spielertrainer Andreas Mayer, einigen seiner Schützlinge etwas mehr „Indianer-Mentalität“ beizubringen, dann hat sich der Abstiegskampf schnell erledigt. Die Kreisstädter belegen am Ende einen einstelligen Tabellenplatz.

Aufrufe: 08.3.2016, 11:24 Uhr
Donau-Zeitung / herAutor