2024-04-24T07:17:49.752Z

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F: Dominik Steffes
F: Dominik Steffes

Loebelt: "Ich verurteile diese Vorfälle"

Steffen Loebelt, Reservespieler des SSV Delrath II, im FuPa-Wintercheck.

Nach einem ordentlichen Saisonstart verspielte die Zweitvertretung des SSV Delrath im Laufe der Hinrunde eine gute Tabellenposition in der Kreisliga C, Gruppe 1. Steffen Loebelt, der im Mannschaftsrat der Delrather Reserve sitzt, spricht im FuPa-Schnellcheck über die Gründe und hält außerdem einen Appell über die jüngsten Gewalt-Vorfälle auf den Amateurfußball-Plätzen.

Wie zufrieden seid Ihr mit der abgelaufenen Hinrunde?

Steffen Loebelt: Der Start in die Hinrunde war sehr vielversprechend. Immerhin konnten wir zehn Punkte aus den ersten sechs Spielen holen. Damit lagen wir auf Saisonzielkurs, einstellig zu bleiben. Im zweiten Teil der Hinrunde ist dann aber kaum noch etwas gelungen. Ein Punkt aus den letzten sechs Spielen bei einem Tor ist bezeichnend. Sehr enttäuschend!

Entspricht der erreichte Tabellenplatz tatsächlich Euren Leistungen oder wäre Deiner Meinung nach ein besseres / schlechteres Abschneiden gerechtfertigt?

Loebelt: Den 14. Platz von 18 Mannschaften haben wir uns aufgrund unserer schwachen Offensivleistung im zweiten Teil der Hinrunde verdient. Allerdings waren wir spielerisch in einigen Partien überlegen, nur die Tore haben wir nicht geschossen. Dann reicht es auch nicht die Gegentore so gering wie möglich zu halten. Vor allem späte Gegentore haben uns das Leben schwer gemacht.

Gibt es einen Spieler oder eine generelle Entwicklung, den/die Du gezielt loben würdest?

Loebelt: Wir haben einige Spieler, die nach jahrelanger Pause erstmals wieder auf dem Platz standen, oder gerade mal ihre erste oder zweite Saison überhaupt spielen. Dafür haben sie sich schnell zurecht gefunden und jeder ist wichtig für das Team. Und ein Team sind wir wirklich geworden. Der Zusammenhalt der Truppe hat sich enorm entwickelt in den letzten beiden Saisons.

Falls betroffen: Wenn Euer Team vom Verletzungspech verfolgt ist, woran liegt es? Falsche Maßnahmen im Training? Überbelastung?

Loebelt: Wir hatten immer wieder mit Ausfällen von klaren Stammspielern zu tun. In erster Linie war es Pech, an zweiter Stelle kommt aber direkt unser miserabler Sportplatz. Schlaglöcher, zugefrorener Boden - teilweise spielten wir auf dem Fundament. Auf dem Aschenplatz Fußball zu spielen, grenzt schon an ein Ding der Unmöglichkeit, dabei aber auch noch Verletzungen zu vermeiden, ist unmöglich.

Stoßen im Winter neue Spieler zum Kader dazu oder verlässt jemand das Team?

Loebelt: Abgänge haben wir zum Glück keine zu befürchten. Allerdings kann man mit dem erwähnten Sportplatz auch nicht viele Spieler locken. Wir ergänzen das Team immer aus dem Freundeskreis, das tut der Stimmung im Team auch gut. Aber der ist irgendwann natürlich auch irgendwann erschöpft.

Ab wann geht die Vorbereitung los? Gibt es ein besonderes Highlight?

Loebelt: Wir werden uns erst einmal eine kleine Auszeit gönnen mit den Festtagen zu Weihnachten und dem Jahreswechsel. Da der Spielbetrieb erst wieder Anfang März losgeht, werden wir versuchen den Bodenfrost zu meiden aufgrund der erwähnten Probleme, aber spätestens Ende Januar werden wir dann auch wieder ins Training einsteigen. Ob besondere Testspiele geplant sind, kann ich leider nicht sagen. Da überrascht uns unser Trainer immer wieder mal.

Welche Hallenturniere spielt Ihr?

Loebelt: Leider sind wir als Zweitvertretung ja vom Hallen-Kreispokal ausgeschlossen. Vielleicht greift die Erste ja auf den ein oder anderen zurück, das würde mich freuen. Anderweitige Turniere sind nicht vorgesehen.

Wie lauten die Ziele für die Rückrunde?

Loebelt: Gestartet sind wir gut, mit drei Punkten und vier Toren. Ziel muss es sein, offensiv gefährlicher zu werden, mehr Tore zu schießen, dabei aber dennoch die Defensivarbeit nicht zu vernachlässigen. Das geht nur, wenn wir es schaffen, die Konzentration stets über 90 Minuten aufrecht zu erhalten. Dann könnten wir auch die 10 Punkte Rückstand auf den 9. Tabellenplatz aufholen, denn der ist nach wie vor unser Minimalziel.

Wie bewertest du die jüngsten Gewalt-Vorfälle auf den Amateurfußball-Plätzen?

Loebelt: Ich verurteile diese Vorfälle. Hitzige Zweikämpfe, kleine Nickligkeiten und Wortgefechte und vielleicht auch mal eine kleine verbale Entgleisung gehören zu einem umkämpften Spiel dazu. Aber nur solange nach Abpfiff auch jeder jedem noch die Hand geben kann. Aber bei Gewaltausbrüchen endet mein Verständnis. Vor allem die Entwicklung, dass immer öfter Zuschauer involviert sind, finde ich bedenklich. Spieler kann und sollte man langfristig sperren, aber auf dem Niveau kann man nicht auch noch für Einlasskontrollen bei den Zuschauern sorgen. Das macht mir Sorgen. Außerdem bin ich der Meinung, dass die Schiedsrichter mehr geschützt werden sollten. Am besten fängt das bei den Spielern selbst an. Man kann nicht erwarten, dass ein Schiedsrichter, der völlig alleine auf dem Feld steht und keine Assistenten hat, jeden Winkel des Feldes perfekt einsehen kann. Das sollten wir Spieler uns vor Augen halten und dementsprechend auch auf die ein oder andere Fehlentscheidung reagieren. Man kann sich beschweren und aufregen, aber in Maßen. Wenn wir in solchen Situationen auf uns und auf unsere Mitspieler einwirken, dann kann das schon helfen um ein Spiel wieder zu beruhigen und Ausschreitungen zu verhindern.

Größte Überraschung:

Loebelt: Rheinkraft Neuss III.

Größte Enttäuschung:

Loebelt: Reuschenberg II.

Aufrufe: 025.12.2016, 18:00 Uhr
redAutor