Elfmeter-Wahnsinn raubt SSV im Spitzenspiel den Nerv

Es spricht für den Sportsmann Max Lunga, dass der Trainer des SSV Bornheim nach Abpfiff nicht über die Strafstöße gegen sein Team sprach. Dem VfL wurden drei an der Zahl zugesprochen. Stattdessen betonte er: „Rheinbach hat verdient gewonnen. Sie waren einfach besser.“ "Das war bitter für Bornheim. Ich hätte mich andersherum auch aufgeregt", teilte VfL-Trainer Alexander Mehl den Gästefrust.

Vor einer guten Zuschauerkulisse erwischte Rheinbach einen Start nach Maß. Die Hausherren verteidigten sehr klug. Das Resultat: Der SSV konnte sein auf schnellen Verlagerungen basierendes Spiel nicht durchdrücken. Außerdem bekam die Lunga-Truppe Rheinbachs Spielmacher Robert Zimnol nie in den Griff, fast jeder Angriff lief über ihn. Dass Frank Schroden schon nach zwei Minuten zum 1:0 traf, tat sein Übriges. "Wir haben nicht konsequent verteidigt", ärgerte sich SSV-Coach Max Lunga über diese Situation. Als Timo Schulten auf dem Weg zum 2:0 war, wurde er regelwidrig gestoppt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Michael Henseler sicher (35.). Kurz vor der Pause machten die Gäste, die Probleme mit dem Naturrasen hatten, in Person von Eduard Ross das Derby mit dem Anschlusstreffer wieder spannend (41.).

Nach dem Seitenwechsel traf in der 52. Minute erneut Michael Henseler vom Punkt aus, als er diesmal einen Handelfmeter verwertete. Mit dem dritten Strafstoß - erneut war eine Hand im Spiel - scheiterte er zunächst an Gästekeeper Patrick Mazur (63.). Doch der Schiedsrichter hatte einige Spieler zu früh im Strafraum gesehen und ließ die Ausführung wiederholen. Warum er diesen Maßstab aus SSV-Sicht nur bei einem gehaltenen Elfer anlegte bleibt sein Geheimnis. Der eiskalte Henseler schnappte sich also erneut den Ball, wählte diesmal die andere Ecke und verwandelte im zweiten Anlauf zum 4:1. Ein endgültig gebrauchter Tag wurde es für die Gäste, als Ronay Cöcel nach einer vermeintlichen Tätlichkeit des Platzes verwiesen wurde (66.).

Bornheim fiel nun aber keineswegs auseinander, auch nach der Roten Karte hielten sie weiter gut mit. Der VfL überholt Bornheim durch den Sieg auch in der Tabelle, Trainer Alex Mehl: „Wir standen heute wieder grundsolide in der Abwehr. Ich freue mich sehr über den Ersten Platz.“