2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Lange Strafe für Jugendspieler

Spruchkammer: Bergneustädter Fußballer wurde für acht Monate gesperrt

Oberberg. Das Jugendsportgericht des Fußballkreises Berg hat einen U17-Spieler des SSV Bergneustadt für acht Monate gesperrt. Einzelrichter Christoph Goerke sah es nach der Prüfung als erwiesen an, dass der Nachwuchskicker in der Sonderstaffel-Partie des SSV gegen die Zweitvertretung des Heiligenhauser SV eine Tätlichkeit gegenüber dem Schiedsrichter begangen habe.

Folgendes habe sich zugetragen, berichtete Fabian Baldauf, Vorsitzender der Kreisspruchkammer Junioren: Kurz vor dem Ende der Partie habe der Heiligenhauser SV das 3:0 erzielt. Jedoch reklamierten die Bergneustädter, dass der Ball zuvor im Aus gewesen sein soll. Daraufhin schoss der SSV-Torwart den Ball in Richtung des Schiedsrichters und traf ihn versehentlich. Obwohl der Torhüter sich beim Schiedsrichter sofort entschuldigte und darauf verwies, ihn nicht mit Absicht treffen zu wollen, zeigte der Jungschiedsrichter die Rote Karte.

Daraufhin eskalierte die Situation, es kam zu einer Rudelbildung auf dem Sportplatz, woraufhin ein weiterer Bergneustädter mit der Roten Karte bedacht wurde. Mittlerweile hatte der Unparteiische das Spiel abgepfiffen. Auf dem Weg in die Kabine stellte ein dritter SSV-Kicker den Schiedsrichter zur Rede und stieß ihn dabei, was eine dritte Rote Karte zur Folge hatte.

„Es ist nichts Weltbewegendes passiert, niemand ist verletzt worden, aber grundsätzlich ist im Jugendbereich für solch einen Vorgang eine Sperre von sechs Monaten vorgesehen”, erklärte Baldauf die Regularien.

Zwei Monate extra bekam der Spieler, weil er einerseits Zeit genug gehabt habe, um „runterzukommen”, zudem habe er sich seinen eigenen Teamkollegen widersetzt, die ihn davon abhalten wollten, auf den Schiedsrichter zuzugehen. Baldauf sprach von einem Einzelfall. Nur einmal zuvor habe er einen vergleichbaren Fall erlebt.

Marc Valbert, Jugendleiter des SSV Bergneustadt, sprach von einer harten Strafe. „Man kann darüber streiten, ob solch eine lange Sperre gerechtfertigt ist. Aber so sind die Regeln. Für den jungen Mann ist es natürlich traurig, so lange nicht Fußball spielen zu können”, meinte er. Valbert sprach von einer „Überreaktion” des jungen Fußballers am Ende eines Spiels, das keineswegs durch Unfairness oder Aggressivität geprägt gewesen sei. Der SSV-Jugendleiter schloss aber vereinsinterne Konsequenzen aus. „Wir haben vom Vorstand mit der Mannschaft und den Eltern gesprochen. Für alle wird es eine Lehre sein. Wir haben alle mal einen Fehler begangen.”

Aufrufe: 015.11.2017, 11:48 Uhr
OVZ/ Thomas GiesenAutor