Das verflixte siebte Spiel

„Irgendwann müssen wir ja mal verlieren“, nahm Abteilungsleiter Günter Frank die erste Saisonniederlage nicht all zu tragisch. Mit der bisher makellos weißen Weste wurden schließlich alle Erwartungen übertroffen. Außerdem musste der SSV Anhausen in diesem wichtigen Spiel auf sieben Stammkräfte verzichten. Nach Stefan Polzer, Mike Woodcock, Benedikt Kraus, Markus Ellenrieder, Johannes Schimunek und Tobias Wiesner musste auch Danjel Krstic passen. Ein herber Verlust, denn der Nachfolger von Sören Dreßler hat sich zu einer herausragenden Persönlichkeit entwickelt. Anhausen zog sich zu Spielbeginn weit in die eigene Hälfte zurück, lauerte auf Fehler der Langweider und startete dann überfallartige Angriffe. Damit bereitete man der Langweider Abwehr einige Probleme. Nachdem Peter Dancs vorbei gezielt hatte, fiel das 1:0 durch eine Standardsituation. Tobias Schlosser zirkelte einen Freistoß sensationell in den Winkel (22.) des Langweider Gehäuses. Dieses Ergebnis stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Doch nicht lange. Zehn Minuten später erzielte Alexander Wilhelm mit einem Kopfball aus mehr als zwölf Metern den absolut verdienten Ausgleich. Er erwischte dabei den starken SSV-Schlussmann Maximilian Wiedemann, der bis dato allein gegen Eugen Kunz dreimal glänzend gehalten hatte, auf dem falschen Fuß. In der 41. Minute landete ein Schuss von Goran Boric nach einem feinen Freistoßtrick am Pfosten. Unmittelbar vor dem Wechsel vergab Kunz einen Alleingang fast schon fahrlässig. Das 1:1 schmeichelte dem SSV Anhausen. Alexander Micheler trifft nur die Querlatte Der raffte sich nach dem Seitenwechsel noch einmal auf. Alexander Micheler traf aus der Distanz nur die Querlatte, Alexander Spengler und Michael Gaugenrieder konnten den Abpraller nicht verwerten (58.). Doch der Offensivdrang wurde bestraft. Mitten in diese Anhauser Drangphase hinein fiel das 1:2. Alexander Wilhelm schloss einen Langweider Konter eiskalt ab (64.). Zwei Minuten später hätte es noch schlimmer kommen können. Statt selbst zu schießen, legte Kunz für Boric auf, der dann im Abseits stand. In der 73. Minute hatte Kunz SSV-Keeper Wiedemann schon fast umspielt, als der sich das Leder gerade noch schnappen konnte. Die Gastgeber gaben nicht auf und legten eine tolle Schlussoffensive auf den Rasen. Der SSV Anhausen gab alles und der überragende Langweider Spielertrainer Tarik Kartal musste viele Löcher stopfen. Die größte Ausgleichschance vereitelte Torhüter Ivan Milicevic gegen „Joker“ Steve Woodcock (85.). SSV Anhausen: Wiedemann; Pfadenhauer (81. Grondinger), Gaugenrieder, Schlosser, Müller, Duda, Eser, Schrettle, Spengler, Micheler, Dancs (70. S. Woodcock). FC Langweid: Milicevic; Dehm, Steiner, Kartal, Kalkbrenner, Baranowski, Boric (68. Ramadani), Wilhelm (72. Yilmaz), Gulden, Kunz, Scheifel (90. Tomic). Tore: 1:0 Schlosser (22.), 1.1 Wilhelm (32.), 1:2 Wilhelm (64.). – Schiedsrichter: Walter Brandl. – Zuschauer: 80.