2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Chef im Wallenhorster Offensivspiel: Simon Bartke (re.)
Chef im Wallenhorster Offensivspiel: Simon Bartke (re.) – Foto: Karl-Heinz Rickelmann

Die Zukunft leistet Schwerstarbeit - und siegt

Wallenhorst schlägt Dodesheide nach Leistungssteigerung +++ Süllows „Assist“

Der TSV Wallenhorst hat die passende Antwort auf das indiskutable 0:2 in Bad Laer gegeben: Nach einer klaren Leistungssteigerung im zweiten Durchgang schlug das Team von Trainer Holger Karp den SSC Dodesheide mit 2:0. Was vor dem Pausenpfiff ein mehr als glücklicher Sieg gewesen wäre, darf nach neunzig Minuten Schwerstarbeit durchaus als „verdient“ eingestuft werden.

Karp veränderte seine Mannschaft im Vergleich zur Vorwoche auf drei Positionen: Für Marc Kröger, David Wilke und Dennis Kleingünther rutschten Finn Kujas, Henning Wiggers und Lucas Bovenschulte in die Startelf. Mit Kujas, Nils Beckmann und Jonas Albers begannen drei Spieler, die entweder noch für die A-Jugend spielberechtigt sind oder sich in ihrer Premierensaison im Erstherrenlager befinden – und somit für die jüngste Wallenhorster Startaufstellung (Durchschnitt 24,45 Jahre) seit mehr als sieben Jahren sorgten.

Dass die Zukunft der Wallenhorster am Sonntagnachmittag über neunzig Minuten Schwerstarbeit ableisten musste, lag besonders in der ersten Spielhälfte am Gast aus der Friedensstadt. Die Dodesheider agierten gallig und taktisch gut organisiert gegen den Ball, im Vorwärtsgang versuchte es das Team von Yannick Flottmann immer wieder über seine schnellen Außenspieler. Die größte Torgefahr der Startphase versprühte unbeabsichtigt ein Wallenhorster – Nico Röwekamp rutschte eine Hereingabe von der rechten Bahn über den Schlappen, was beinahe in einem Eigentor endete (15.).

Die Dodesheider übernahmen mit zunehmender Spielzeit mehr und mehr das Kommando auf dem Platz, trafen offensiv im wichtigen Moment aber fast immer die falschen Entscheidungen. Die größte Chance auf die alles andere als unverdiente Führung besaß Ayoscha Normann, der eine perfekte Hereingabe von Marco Spindler aus zwölf Metern freistehend neben das Tor setzte (23.). Bis kurz vor dem Pausenpfiff des sicheren Schiedsrichters Gero Schoppe überließ der TSV dem Gast das Spiel – um in Person von Simon Bartke den gefährlichen Nadelstich zu setzen. Der 26-Jährige setzte einen Schuss aus vierzehn Metern knapp am Tor von Nils Thiede vorbei.

Aus der Kabine kam der TSV mit einer offensiveren Grundausrichtung und vor allem mit deutlich gesteigertem Engagement im Zweikampfverhalten. Angeführt vom vor Spielfreude auflebenden Simon Bartke und einer clever agierenden Doppel-Sechs mit Lennart Wulftange und Markus Lopes Victorio gelang es den Wallenhorstern immer wieder, Bälle zu gewinnen und das Offensivspiel variabler zu gestalten. Nach zwei vergebenen Großchancen war es Neuzugang Lucas Bovenschulte, der sein Team erlöste und sich selbst für eine nimmermüde Laufleistung belohnte (69.). Vorausgegangen war ein Fehler von Dodesheides Linksverteidiger, der sich am eigenen Sechzehner den Ball von Simon Bartke abluchsen ließ.

Dem 2:0 in der Nachspielzeit ging eine der kuriosesten Vorarbeiten der jüngeren Vergangenheit voraus: Einen SSC-Freistoß aus achtzehn Metern parierte Lennart Süllow in überragender Manier und leitete so den Konter der Gastgeber ein. Bartke vollendete die Überzahlsituation ohne große Probleme und sicherte so die, aufgrund der zweiten Halbzeit, nicht gänzlich unverdienten drei Punkte. Bartke selbst ist somit an fünf der bisher sieben Wallenhorster Saisontreffer als Vollstrecker oder Vorbereiter direkt beteiligt und auf dem Weg, unverzichtbar für diese Mannschaft zu werden.

Während der Blick auf die Tabelle einen aufgrund der unterschiedlichen Spielanzahl schwer einzuschätzenden siebten Tabellenplatz aufweist, darf Trainer Karp vor allem mit der Reaktion seiner Akteure auf die uninspirierte Vorstellung in Bad Laer sehr zufrieden sein. Die junge Wallenhorster Mannschaft erreicht ihr fußballerisches Maximum zwar noch relativ zeitnah, ist aber als Einheit und in der Spitze lern- und entwicklungsfähig. Der „Wallenhorster Weg“ mit jungen Akteuren aus der eigenen Jugend, wie ihn Teammanager Patrick Kowal immer wieder nennt, hat eine reale Chance, der richtige für die Zukunft zu sein.

Aufrufe: 019.10.2020, 19:10 Uhr
Dennis KurthAutor