2024-04-25T08:06:26.759Z

Allgemeines

DFB bremst SpVgg Weiden 2010 aus

Regionalliga- und Bayernligaspielrecht für neu gegründeten Verein unmöglich +++ Fischer und Haller nach Ammerthal

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Am Dienstagabend ist in Weiden ein neuer Fußballverein gegründet worden. Die SpVgg Weiden 2010 ist der Nachfolgeklub der insolventen SpVgg Weiden. Eines steht schon jetzt fest: Der neue Verein kann entgegen der Hoffnungen der Vereinsverantwortlichen nicht das Spielrecht in der Regionalliga Süd übernehmen. Damit ist klar: Nur der Spielbetrieb der zweiten Mannschaft und der Nachwuchs-Teams kann unter dem neuen Dach fortgeführt werden.

Exakt 100 Gründungsmitglieder hatten sich am Dienstagabend in Weiden getroffen. Binnen nur zwei Stunden war die Gründung der "Spielvereinigung Weiden 2010" über die Bühne gegangen. "Ein Neuanfang wie aus dem Lehrbuch", beschreibt der Verein auf seiner Homepage. Zum ersten Vorsitzenden ist Kurt Haas (62) gewählt worden, der in früherer Zeit im Bereich Sponsoring bei der SpVgg Weiden aufgetreten ist. Sein Stellvertreter ist der ehemalige Landtagsabgeordnete (1998 bis 2008) Georg Stahl (70). Neuer Sportlicher Leiter ist Klaus Rodler, der Trainer der A-Junioren in Weiden war und auch schon die SpVgg in der Bayernliga gecoacht hat.

In den nächsten Wochen sei es nun vorrangiges Ziel der Klubführung genügend Sponsorengelder aufzutreiben, damit alle Mannschaften ihren Spielbetrieb fortsetzen können. Dazu bräuchte der Verein laut Haas 250.000 Euro. Der Mindestansatz betrage 150.000 Euro. Dann sei aber das BFV-Nachwuchs-Leistungszentrums nicht zu halten. Kredite und Darlehen als Unterstützung seien im Finanzkonzept tabu.

DFB-Mann Stenger: Regionalliga-Spielrechtsübertragung unmöglich.



Laut dem Sportlichen Leiter Rodler ist für Donnerstag ein Treffen mit dem Insolvenzverwalter Stefan Waldherr vereinbart. Dabei geht es darum die Fragen zu klären, ob und wie das Spielrecht vom alten auf den neuen Klub übertragen werden kann. Jürgen Faltenbacher aus Waldsassen, Spielleiter der Regionalliga Süd, sagte auf Anfrage dazu: "Das muss beim DFB geprüft werden. Mehr kann ich dazu nicht sagen." Auf FuPa-Nachfrage äußerte sich Markus Stenger, Abteilungsleiter Spielbetrieb beim DFB in Frankfurt a.M. zu dem Thema: "Das geht ja gar nicht. Die Spiele der SpVgg Weiden sind ja bereits aus der Wertung genommen. Zudem hat die "SpVgg Weiden" das Lizenzierungsverfahren beantragt, eine Übertragung der Lizenz bzw. des Spielrechts auf einen Nachfolgeverein ist nicht möglich. Das sehen die Regularien nicht vor." Damit steht fest: Lediglich die zweite Mannschaft in der Landesliga Mitte kann unter dem Dach des neuen Klubs weiterspielen.

Ziel war es ursprünglich auch den Spielbetrieb der ersten Mannschaft fortzusetzen, um dann in der nächsten Saison nach dem Abstieg aus der Regionalliga mit der Ersten in der Bayernliga weiterspielen zu können. "Das wäre für uns der Idealfall", sagt der neue Sportchef Rodler. Die Reserve sollte dann 2011/12 in der Bezirksoberliga Oberpfalz antreten. Diese Pläne sind insofern durchkreuzt, weil die Erste nicht weiterspielen darf. Nun muss der neue Klub die Kräfte bündeln, um die zweite Truppe in der Landesliga halten zu können.

Fischer und Haller wechseln nach Ammerthal.



Derweil haben zwei Spieler ihren Abgang verkündet. Die beiden Abwanderungswilligen sind jeweils 18 Jahre alt und kommen aus Ammerthal. Dorthin zu ihrem Heimatverein wollen beide in der Winterpause wechseln. Es handelt sich um Jan Fischer, der auch schon in der Regionalliga für die SpVgg Weiden zum Einsatz gekommen ist. Fischer ist defensiver Mittelfeldspieler und Innenverteidiger, kann auf der Sechserposition eingesetzt werden. Der zweite Kicker aus Weiden ist Dominik Haller, der ebenfalls im Mittelfeld im offensiven Bereich zu Hause ist. Die DJK Ammerthal möchte beide Spieler in der Winterpause an sich binden.

Aufrufe: 022.12.2010, 11:55 Uhr
Dirk MeierAutor