2024-04-16T09:15:35.043Z

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V wie verdammt erfolgreich: Die Meistermannschaft des FV Fahrnau II, die den Wehrern den Aufstieg vor der Nase weggeschnappte. | Foto: FV Fahrnau
V wie verdammt erfolgreich: Die Meistermannschaft des FV Fahrnau II, die den Wehrern den Aufstieg vor der Nase weggeschnappte. | Foto: FV Fahrnau

Die Fahrnauer Kirsche auf der Wehrer Sahnerunde

Fußball-Kreisligist Spvgg. Wehr spielt eine überragende Saison und verliert nur ein Spiel – und muss dennoch dem FV Fahrnau II beim Aufstieg den Vortritt lassen

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Die Bilanz ist sagenhaft: 22 Spiele, 20 Siege, ein Remis und nur eine Niederlage. 95 Tore geschossen, nur neun kassiert. Mit 14 Siegen am Stück die drittlängste Serie im südbadischen Fußball hingelegt – getoppt unter anderem nur vom Landesligisten FV Lörrach-Brombach (15). Eine Erfolgsgeschichte, die für die Kicker der Spvgg. Wehr allerdings kein Happyend parat hat. Denn in die Kreisliga B steigt das Team um Spielertrainer Francesco Campagna nicht auf – der FV Fahrnau II schnappte den Wehrern die Meisterschaft in der C-Staffel III vor der Nase weg.
„Das 0:0 beim SV Schopfheim II hat uns die Saison gekostet“, blickt Massimo Stefanelli zurück. Der erste Vorstand der Spvgg. erinnert sich noch genau an das Auswärtsspiel im April. Die SVS-Reserve habe es clever gemacht, „mit elf Mann im Tor“. Mittendrin: Keeper Maik Walteich. „Er hat zehn Dinger rausgeholt, die er sonst wohl nicht hält.“ Die Wehrer, sie hätten noch ewig weiterspielen, „der Ball wäre nicht reingegangen“, ist sich Stefanelli sicher.

Die Siegesserie der Spvgg. war zwar zu Ende gegangen, die Chancen auf die Meisterschaft blieben indes intakt. Anfang Mai traf Wehr auf den Titelkonkurrenten, die Fahrnauer Reserve. „Wir hatten selbst in der Hand“, sagt Stefanelli. Ein Remis hätte genügt. Doch der FVF drehte den Spieß im Vergleich zum Hinspiel um, gewann 1:0. Dadurch sei die Meisterschaft fünf Spieltage vor dem Saisonende entschieden gewesen, „es war klar, dass Fahrnau kein Spiel mehr verliert“, so Stefanelli. Auf die Wehrer Sahnerunde setzten die Fahrnauer noch die Kirsche obendrauf: 21 Siege aus 22 Spielen – Meister und Aufstieg.

„Die Mannschaft war schon sehr angeschlagen“, schildert Stefanelli seine Eindrücke. Dabei wurden fast alle gesetzten Ziele erreicht: 100 Tore wollten sie erzielen – dass nur 95 vermerkt wurden, lag auch an zwei Spielwertungen (jeweils 3:0); in beiden Partien, so Stefanelli, wären höhere Siege wahrscheinlich gewesen. Unter zehn Gegentore wollten sie kassieren – bei deren neun blieb der Zähler stehen, ein vielleicht sogar bundesweit rekordverdächtiger Wert.

Nachdem die Spvgg. vor einem Jahr in den Abstiegsspielen der B-Klasse am TuS Lörrach-Stetten II scheiterte, „wollten wir allen zeigen, dass wir da unten nichts zu suchen haben“, so Stefanelli. „Aber mit Fahrnau hat keiner gerechnet.“

Die Angriffslust der Wehrer ist indes längst neu entfacht, alle Spieler haben für die neue Saison zugesagt. „Dann werden wir einen Zahn zulegen“, kündigt Stefanelli an. Für die Konkurrenz verheißt das nichts gutes.
Aufrufe: 015.6.2017, 23:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor