2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Tännsberg, in rot, würde sich gerne mit einem Sieg von den Fans verabschieden. F: Nachtigall
Tännsberg, in rot, würde sich gerne mit einem Sieg von den Fans verabschieden. F: Nachtigall

Ärgert der SV Schwarzhofen den Nachbarn?

Der 1. FC Schwarzenfeld muss im Derby gewinnen, wenn er im Titelrennen bleiben will +++ Auch in Pfreimd kommt es zum Landkreis-Duell.

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Die gesamte Bezirksliga Nord ist bereits am heutigen Samstag am Ball; besonders interessant dürften dabei die Landkreis-Derbys in Schwarzenfeld und Pfreimd sein. Der Spitzenreiter empfängt im Sportpark den SV Schwarzhofen, der sich in den letzten Wochen in starker Form präsentierte. Auch wenn das Team vom Kaplanacker im Nachholspiel gegen die SpVgg Vohenstrauß nicht über ein 0:0 hinauskam, wird man die Saison mindestens auf einem hervorragenden vierten Platz abschließen.

Es ist sogar noch Rang drei möglich, denn der Rückstand auf die SpVgg Pfreimd beträgt lediglich drei Zähler. Ob beim Tabellenführer in Schwarzenfeld allerdings ein Sieg gelingt, wird sich zeigen. Die Truppe von Adi Götz kann im Sportpark allerdings befreit aufspielen, denn der Druck liegt eindeutig auf Seiten der Heimelf. Der scheidende Schwarzhofener Coach rechnet mit einer sehr intensiven und kämpferischen Partie, denn seine Jungs wollen es dem Nachbarn nicht leicht machen. „Die vergangenen Duelle waren immer sehr eng, jeder kennt die Stärken und Schwächen des anderen“, weiß Götz. Dementsprechend geht er davon aus, dass Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden werden. Für Adi Götz dürfte es natürlich eine besondere Partie werden, denn mit dem 1. FC Schwarzenfeld stieg er im Jahr 2012 in die Landesliga auf; danach zog es ihn zum SV Schwarzhofen, den er am Saisonende in Richtung SV Neubäu verlassen wird (wir berichteten). Hinsichtlich des Kaders wird sich heute nicht viel verändern; Kapitän Martin Weiß ist weiter angeschlagen, auch Christoph Danner ist nicht bei einhundert Prozent.

Beim 1. FC Schwarzenfeld musste man sich in der Vorwoche mit einem 1:1 in Schirmitz begnügen, wodurch der SV Raigering nach Punkten wieder gleichziehen konnte. Das Team von Wolfgang Stier hat die Meisterschaft jedoch weiter in der eigenen Hand, denn gewinnt sie die ausstehenden beiden Begegnungen gegen Schwarzhofen und Amberg, ist ihr Platz eins nicht mehr zu nehmen. Grund dafür ist der direkte Vergleich, der für den FC spricht. Wolfgang Stier weiß allerdings, dass die heutige Aufgabe kaum schwerer sein könnte, denn mit dem SV Schwarzhofen hat man eine Mannschaft zu Gast, die zuletzt richtig gut in Fahrt war. Verbessern muss sich bei den Schwarzenfeldern in jedem Fall die Chancenverwertung, denn in Schirmitz ließ der Spitzenreiter eine Vielzahl davon liegen. Positiv stimmte Wolfgang Stier, dass seine Elf viele Möglichkeiten herausspielte – dies nimmt man sich auch heute vor. „Uns ist natürlich auch klar, dass wir nicht zig Chancen haben werden, denn mit dem SV Schwarzhofen bekommen wir es mit einer der stärksten Mannschaften dieser Bezirksliga zu tun“, zeigt der FC-Coach mächtigen Respekt. Trotzdem lautet das Ziel „Heimsieg“, auch wenn Wolfgang Stier betont, keinen Druck hinsichtlich der Tabellensituation zu verspüren. „Das, was meine Mannschaft bisher erreicht hat, ist der Wahnsinn. Der Verein ist absolut stolz auf diese Truppe, aber Druck haben wir keinen“, sieht Stier die aktuelle Lage als keine Selbstverständlichkeit. Im heutigen Derby werden Marco Griebl und Marco Zirngibl weiterhin ausfallen, Bastian Böckl und Florian Schlagenhaufer sind angeschlagen.

Aus dem Titelrennen verabschiedet hat sich die SpVgg Pfreimd, denn durch die beiden Niederlagen gegen Detag Wernberg und Vohenstrauß hat das Team von Christian Most und Christian Zechmann keine Chancen mehr auf den Aufstieg. Allerdings wird darüber in Pfreimd niemand sonderlich böse sein, da bereits zu hören war, dass es in der kommenden Saison neben dem Trainerwechsel weitere personelle Änderungen geben wird. Platz drei will die Pfreimd-Elf jedoch schon behalten – dazu muss man sich den SV Schwarzhofen vom Leib halten. Heute empfängt die Spielvereinigung den Nachbarn FC Wernberg, der seinerseits noch punkten muss, um den Klassenerhalt auch rechnerisch fix zu machen. Im letzten Heimspiel der Saison wollen die Rot-Weißen natürlich noch einmal alles hineinwerfen, um als Sieger vom Platz zu gehen. Christian Most ist sich allerdings bewusst, dass man es gegen den FC Wernberg schwer haben wird. „Der Gegner hat ein starkes Kollektiv, eine spielstarke Mannschaft. Sie hat sich als Aufsteiger hervorragend präsentiert und sich letzte Woche durch den Sieg fast aller Abstiegssorgen entledigt“, findet Most reichlich lobende Worte für den Nachbarn. Dass sein Team die letzten beiden Spiele verloren hat, ist für den Pfreimder Coach keine riesige Überraschung, denn die zahlreichen Verletzungen machten sich einfach auf dem Platz bemerkbar. Im Derby will der Tabellendritte noch einmal all seine Kräfte bündeln, um auch den beiden Trainern Most und Zechmann einen gebührenden Abschied vor den eigenen Zuschauern zu ermöglichen. Wieder zum Team stoßen wird der zuletzt beruflich verhinderte Maximilian Schreyer; Maximilian Herzog und Stefan Schießl meldeten sich zumindest für einen Kurzeinsatz. Ob Sebastian Ring (Leistenverletzung), Max Mischinger (Grippe) und Christian Zechmann (Kniebeschwerden) einsatzfähig sind, entscheidet sich erst kurz vor dem Spiel.

Der Derby-Gegner konnte am letzten Wochenende gegen den Mitkonkurrenten FV Vilseck einen fast schon überlebenswichtigen Sieg einfahren. Dadurch hat der FC Wernberg fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, den momentan die SpVgg Vohenstrauß inne hat. Trotzdem will sich Trainer Erwin Zimmermann nicht auf diesem Polster ausruhen, denn bei zwei Vohenstraußer Siegen könnte man schlimmstenfalls noch auf den ungeliebten Platz 13 zurückfallen. Aus diesem Grund wollen die Grün-Weißen noch die nötigen Punkte einfahren, um auch rechnerisch den Klassenerhalt sicher zu haben – auch wenn es das Restprogramm mit der SpVgg Pfreimd und dem SV Raigering in sich hat. Erwin Zimmermann will sich trotzdem nicht auf Punktverluste der Konkurrenten verlassen; seine Truppe will den Klassenverbleib stattdessen aus eigener Kraft fix machen. Nach der Horror-Vorstellung in Hahnbach zeigte seine Mannschaft vorige Woche wieder ihr wahres Gesicht, denn jeder Einzelne war über die gesamten 90 Minuten hochkonzentriert bei der Sache. Trotzdem ist dem FC-Trainer bewusst, dass seiner jungen Truppe heute in Pfreimd ein heißer Ritt bevorsteht: „Auch wenn die Spielvereinigung aktuell mit Personalproblemen zu kämpfen hat, ist sie eine absolute Top-Mannschaft, die zurecht dort oben steht. Vor der Arbeit meiner Trainerkollegen habe ich größten Respekt“, schickt der Wernberger Erfolgscoach wärmende Worte an seinen Ex-Verein. Ob er im Derby personell aus dem Vollen schöpfen kann, steht noch nicht fest, denn ein paar Spieler sind angeschlagen. Entscheidend wird für den Aufsteiger sein, inwieweit er den besten Sturm der Liga in den Griff bekommt – sofern Christian Zechmann auch tatsächlich auflaufen kann.

Das letzte Bezirksliga-Heimspiel für mindestens ein Jahr steht dem TSV Tännesberg bevor. Bislang gelang es dem Aufsteiger nicht, vor den eigenen Anhängern drei Punkte einzufahren – heute hat man gegen den SC Katzdorf die letzte Chance dazu. Im Hinspiel war man kurz davor, dem SCK ein Unentschieden abzuringen, letztlich stand man aber – wie so oft – mit leeren Händen da. Nicht vergessen hat Trainer Hans-Jürgen Linge die „unschönen Szenen“ nach dem Spiel, die seiner Elf nochmal einen zusätzlichen Schuss an Motivation verleihen dürften. „Es wäre auch an der Zeit, unseren Fans mit einem Heimsieg ‚Danke‘ zu sagen. Sie haben uns die gesamte Saison immer unterstützt, auch wenn diese nicht ganz nach unseren Vorstellungen verlaufen ist – das ist wirklich bewundernswert“, zeigt sich Linge sichtlich stolz. Dass man die Qualität besitzt, mit den Bezirksligisten auf Augenhöhe mitzuspielen, hätte man auch in der vergangenen Woche gesehen, wo man gegen den FC Amberg II führte. Dem TSV bot sich dann die große Chance, auf 2:0 zu erhöhen; diese wurde allerdings vergeben. Gegen den SC Katzdorf will der bereits feststehende Absteiger noch einmal Vollgas geben, um auch sich selbst zu beweisen, dass man es drauf hat. Ausfallen werden allerdings Andreas Bäumler, Thomas Hauer, Stefan Dobmeier und Alexander Bäumler.

Der SC Katzdorf will eine Niederlage in Tännesberg in jedem Fall vermeiden, denn die Truppe von Holger Fleck will nicht die einzige sein, die beim Aufsteiger als Verlierer vom Platz geht. Außerdem kämpft der Sportclub noch um Platz fünf, worauf er aktuell einen Punkt Rückstand hat. Diese gute Ausgangsposition erarbeitete sich der SCK durch den deutlichen 3:0-Erfolg gegen den SV TuS/DJK Grafenwöhr, der dadurch fast sicher als Absteiger feststeht. Dementsprechend will die Fleck-Truppe an die gute Leistung in der Vorwoche anknüpfen. Der Sportclub nimmt sich vor, das Zepter von Beginn an in die Hand zu nehmen, um erst gar keine Zweifel aufkommen zu lassen, wer das Spielfeld als Sieger verlassen wird. Trotzdem warnt Trainer Holger Fleck davor, dass Schlusslicht zu unterschätzen: „Tännesberg will im letzten Heimspiel einen versöhnlichen Abschluss vor eigener Kulisse feiern. Deswegen wird das Schlusslicht noch einmal hochmotiviert zu Werke gehen“, blickt der Katzdorfer Coach voraus. Aus diesem Grund erwartet er von seiner Truppe dieselbe Einstellung wie in der Vorwoche. Gelingt dies, habe man sicherlich gute Karten, den 14. Saisonsieg einzufahren.

Der TSV Detag Wernberg zeigte sich im bisherigen Saisonverlauf zu unkonstant und verpasste deshalb in der Bezirksliga Nord eine bessere Platzierung als den derzeitigen siebten Rang, den man zum Schluss auch mindestens belegen will. In den letzten beiden Partien der Saison gegen Wahrscheinlich-Absteiger SV Grafenwöhr und Absteiger TSV Tännesberg können die Köblitzer zwar ohne großen Druck auflaufen, sollten sich aber auch bewusst sein, dass sie aus der durchwachsenen noch eine gute Saison machen könnten. Aber gerade gegen Teams, die noch gegen den Abstieg kämpfen, konnten die "Lila-weißen" seit langem nicht mehr überzeugen bzw. gewinnen. In der Vorschlussrunde trifft die Mannschaft des Trainergespanns Thomas Gietl und Christian Luff beim SV Grafenwöhr wieder einmal auf einen Gegner, dem das Wasser bis zum Halse steht und der deshalb mit allen Mitteln versuchen wird, mit einem Sieg den letzten Strohhalm zu ergreifen. Der Druck liegt ganz klar beim Gastgeber, aber die Einstellung und der Siegeswille dürfen bei den Detag-Kickern nicht fehlen, um im Landkreis Neustadt zu punkten. In personeller Hinsicht könnte es wieder schlechter beim TSV aussehen, denn hinter den gegen Raigering verletzungsbedingt ausgewechselten Leistungsträgern Christian Luff und Thomas Schärtl stehen dicke Fragezeichen.

Aufrufe: 012.5.2017, 15:00 Uhr
Von Tobias ZiereisAutor