2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
Glückwunsch an den Torschützen: Schromm mit Hain. (Foto: dpa)
Glückwunsch an den Torschützen: Schromm mit Hain. (Foto: dpa)

Unterhaching kommt in Fahrt

Drei Punkte und ein Hauptsponsor

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Die SpVgg Unterhaching hat den ersten Auswärtssieg in der Dritten Liga gefeiert, zudem ist Manfred Schwabl in aussichtsreichen Verhandlungen mit einem neuen Geldgeber

Eines nicht mehr allzu fernen Tages wird man wohl nicht mehr umhinkommen, bei Partien von Unterhaching auch die Laufleistung von Manfred Schwabl zu messen. Gibt ja heutzutage alles im digitalen Zeitalter, warum also keine App, die die Kilometer eines Präsidenten zählt? Bis die entwickelt ist, muss Hachings Chef noch auf grobe Schätzungen zurückgreifen, doch zum Glück verfügt er als früherer Mittelfeldrenner da über einen reichen Erfahrungsschatz. Beim 2:1 über den Halleschen FC am Samstag „habe ich hinter der Trainerbank mal wieder fünf Kilometer abgerissen – nur in den letzten Minuten“, sagt er.

Das ist sicher eine kleine präsidiale Übertreibung, doch beim ersten Sieg des Aufsteigers auf fremden Platz fiel es am Ende schwer, Ruhe zu bewahren. Nach den Treffern von Sascha Bigalke (17.) und Stephan Hain (78.) wackelte der an und für sich verdiente Sieg. Es hätte nicht viel gefehlt, dass erneut gemessen am Aufwand eine zu magere Ernte eingebracht worden wäre. „In den ersten Spielen waren wir teils zu grün hinter den Ohren, jetzt nehmen wir den Kampf an“, sagte Hain. Schwabl meinte, die Startbilanz könne sich durchaus sehen lassen: „Sieben Punkte aus fünf Spielen, das ist für einen Aufsteiger nicht schlecht, zumal wir mit Ausnahme von Bremen – da waren wir noch im Regionalliga-Modus – immer gut mithalten konnten.“

Um möglichst schnell auch in Liga Drei wettbewerbsfähig zu sein, läuft die Suche nach einem neuen Hauptsponsor. Auf dem Gebiet tut sich was, Schwabl vermeldet „interessante Gespräche mit einem Partner, der unsere Philosophie voll trägt“. Das Schweizer Cashback- und E-Commerce-Unternehmen „Weeconomy“, das im Mai bereits beim Eishockey-Zweitligisten Tölzer Löwen (der Firmenchef ist gebürtiger Tölzer) eingestiegen ist, möchte auf der Brust der Profis, sämtlicher Juniorenteams und auch als Namensgeber des Sportparks präsent sein. Da das Stadion Sache der Gemeinde ist, wurde ein entsprechender Antrag in der Ferienausschusssitzung thematisiert – es gab grünes Licht, womit die nächste Verhandlungsrunde anläuft.

Schwabl will sich die nötige Zeit geben, „wir wollen da keinen Schnellschuss, sondern eine nachhaltige Partnerschaft“. Erste Gespräche stimmen ihn zuversichtlich, „da kann auch langfristig etwas wachsen“. Die Hachinger verfolgen schließlich ambitionierte Ziele; in diesem Jahr lautet die Vorgabe Klassenerhalt, „aber wir machen hier keinen Kindergeburtstag, wir wollen in den nächsten Jahren in die Zweite Liga, ganz klar“, so der Präsident. „Wir wissen, die Dritte Liga wird kein Selbstläufer – aber die Mannschaft entwickelt sich, und jeder weiß, wir schauen genau, wer den Weg mitgehen kann.“ Es empfiehlt sich, Woche für Woche mehr Kilometer als der Chef abzureißen. Wird schwer genug. Zumal er ja auch zwischen den Spieltagen laufend unterwegs ist, etwa zur Sponsorensuche.


Aufrufe: 021.8.2017, 16:13 Uhr
Andreas Werner - Münchner MerkurAutor