2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielbericht
Torschütze Christoph Greger (r.) freut sich mit Moritz Heinrich. Robert Brouczek
Torschütze Christoph Greger (r.) freut sich mit Moritz Heinrich. Robert Brouczek

SpVgg Unterhaching: Gemischte Gefühle vorm Weihnachtsurlaub

Remis im letzten Spiel gegen Kaiserslautern

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Nach dem 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern geht die SpVgg Unterhaching als Tabellenfünter der 3. Liga in die Winterpause.

Unterhaching – Die SpVgg Unterhaching konnte durch ein 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern zwar den vierten Tabellenplatz nicht halten, überwintert aber dennoch in der Spitzengruppe der 3. Liga. Die ist am letzten Spieltag des Jahres noch enger zusammengerückt. Die Bewertung des Remis fiel indes recht unterschiedlich aus.

„Es passt so, wie es ist“, sagte SpVgg-Trainer Claus Schromm nach dem letzten Abpfiff des Jahres. Das gelte auch für die Tabellenlage zum Jahreswechsel (Platz fünf), er meinte aber primär das Ergebnis der letzten 90 Minuten Fußball. Mit einer erneut bärenstarken ersten Halbzeit hatten die Hachinger dem Team der Stunde (zuvor fünf Siege in Serie) so gut wie keine Chance gelassen, sich dann aber durch einen Konter doch noch den Ausgleich gefangen. Die Spieler waren ganz anderer Meinung. So richtig strahlend verabschiedete sich keiner in den Weihnachtsurlaub.

„Ich bin nicht zufrieden mit dem Punkt“, meinte etwa Stürmer Dominik Stroh-Engel, „wir lassen zu viel liegen.“ Als er noch auf der Bank saß, spielten die Gastgeber zwar in seinen Augen „eine der besten Halbzeiten der Saison, aber wir vergessen, das 2:0 zu machen. Und dann dürfen wir nicht in so einen Konter laufen. Lautern hatte ansonsten ja nicht so viele Chancen.“ Auch Kapitän Dominik Stahl fand das Gegentor in der 51. Minute, das den Spielverlauf der ersten 45 Minuten auf den Kopf stellte, „ärgerlich. So ein Konter darf nicht passieren.“ Dennoch strich er das Positive heraus: „Wir haben in zwei Heimspielen richtig starke Halbzeiten gespielt, das war definitiv ein Schritt nach vorne. Und das waren zwei knackige Aufgaben.“

Gegen Kaiserslautern gelang der SpVgg ein Traumstart. Schon in der 7. Minute köpfte Innenverteidiger Christoph Greger nach einem Freistoß von Alexander Winkler das 1:0. Eine einstudierte und schon mehrfach erfolgreiche Variante, die in der Spielvorbereitung der Gäste offensichtlich vergessen worden war. Das galt auf Hachinger Seite allerdings auch für das 1:1 nach der Pause, als der FCK einen seiner gefürchteten Blitz-Überfälle startete, weil die Hausherren in der Vorwärtsbewegung den Ball verloren. Es war so einfach wie der Freistoß in der ersten Hälfte: Steilpass Pick, Sprint und Querpass Zuck, Kühlwetter musste nur noch einschieben.

„Die Chancen zum 2:0 und 3:0 vor der Pause waren da, deswegen ist das 1:1 am Ende schon ärgerlich“, befand Mittelfeldakteur Niclas Stierlin, „wir hätten nach diesem Spielverlauf schon gerne mehr als einen Punkt.“ Moritz Heinrich mit einem Weitschuss (9.), Jim-Patrick Müller (27.) und Lucas Hufnagel (36.) hätten erhöhen und den Gästen den Zahn früh ziehen können. Zwei Schüsse von Stephan Hain und Stierlin konnten die Gäste blocken. Allerdings hatte Thiele in der 35. Minute auch das 1:1 auf dem Fuß, schob aber am leeren Tor vorbei. Auch da war nach Müllers Ballverlust ein blitzartiger Konter vorangegangen.

„Wir waren zur Halbzeit verdient hinten“, gab FCK-Coach Boris Schommers zu, „wir hatten nach dem 1:0 teilweise Glück. Nach dem Ausgleich war’s aber ein offenes Spiel.“ Thiele hatte für Lautern in der 63. Minute sogar die Riesenchance, die Partie zu drehen. Drei Minuten später rettete FCK-Schlussmann Grill stark bei einem Schuss von Stierlin. In der Nachspielzeit hielt Steve Kroll, der erstmals in der Liga für den verletzten Stammkeeper Nico Mantl im Tor stand, mit einer Parade das 1:1 fest. Schommers und sein FCK konnten „mit dem 1:1 gut nach Hause fahren. Wenn man bei einer absoluten Spitzenmannschaft so eine erste Halbzeit übersteht, muss man auch mal mit einem Punkt zufrieden sein.“

Claus Schromm freute sich über „zwei richtig gute Leistungen in zwei richtungsweisenden Heimspielen. Was die Punkte wert sind, wissen wir aber noch nicht genau.“ Nur die Miene von Dominik Stroh-Engel wollte sich einfach nicht aufhellen: „Es wäre schon schön gewesen, als Zweiter oder Dritter in die Pause zu gehen und nicht wieder hinterherlaufen zu müssen. Ein Unentschieden ist einfach zu wenig, wenn du oben dranbleiben willst.“

Aufrufe: 022.12.2019, 16:49 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Christian AmbergAutor