2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Die SpVgg Unterhaching darf sich über eine Geldspritze freuen
Die SpVgg Unterhaching darf sich über eine Geldspritze freuen – Foto: Wagner

SpVgg Unterhaching: Aktionäre spülen 300 000 Euro in die Kasse

Nach Rückzug des Hauptsponsors

Verlinkte Inhalte

Kleinaktionäre spülen 300 000 Euro in die Kasse der SpVgg Unterhaching.

Unterhaching – Satte 450 000 Euro fehlen kommende Saison im eng gestrickten Drei-Millionen-Etat der SpVgg Unterhaching, weil sich Hauptsponsor „Frostkrone“ zum Saisonende vorzeitig zurückzieht. Präsident Manfred Schwabl bleibt entspannt, auch wenn sich die Suche nach einem neuen Partner in ähnlicher Größenordnung für den Drittligisten in den aktuell brisanten Zeiten für die Wirtschaft schwierig gestalten dürfte. Allerdings hat der Verein durch den Börsengang im vergangenen Sommer einen Vorteil: Es sind noch Aktien da, die veräußert werden können. Gesamtvolumen: Je nach aktuellem Wert zwischen vier und fünf Millionen Euro. Und außerplanmäßig sammelte der Klub im März bereits rund 300 000 Euro ein.

900 000 der insgesamt 1,5 Millionen Aktien hatte die SpVgg 2019 verkauft. Aufgrund des Vorschlag eines Aktionärs bei der jüngsten Versammlung wurden nun kürzlich für weitere Anteilsscheine der SpVgg Unterhaching Fußball GmbH und Co. KGaA Bezugsrechte vergeben – ausschließlich an schon bisher beteiligte Kleinaktionäre. „Als Dankeschön, dass sie damals beim Börsengang dabei waren“, sagt Schwabl. 14 Tage lang konnten sie im März zuschlagen und taten dies auch. Rund 300 000 Euro spülte das in die Kasse.

Was ein Schnäppchen schien, wurde derzeit zwar krisenbedingt durch Kursverlust zum schlechten Geschäft, doch im Gegensatz zu anderen börsennotierten Fußballklubs hält sich die SpVgg-Aktie gut. Der Verkaufspreis der neuen Anteilsscheine im März wurde bei einem damals aktuellen Kurs von 9,50 Euro auf 8,35 Euro festgelegt, gestern stand er nur noch bei 7,30 Euro. „Trotzdem ist unser Kurs relativ stabil“, meldet Schwabl und findet es „sehr bemerkenswert, dass die Leute uns mit dem Aktienkauf so unterstützt haben“.

Angst vor wirtschaftlichen Einbrüchen sieht er deswegen auch als unbegründet an: „Ich muss vor unseren Aktionären den Hut ziehen. Und das erhöht auch meine Motivation und den Glauben, dass wir alle als Gewinner aus der Krise hervorgehen.“

Nicht ausgeschlossen ist, dass ein weiterer Verkauf eines Aktienpakets für frisches Geld sorgt. 550 000 Aktien gibt es noch, „und es gibt auch noch Interessenten“, weiß Hachings Klub-Präsident und Geschäftsführer der GmbH und Co. KGaA. Das wären nach aktuellem Kurs immer noch über vier Millionen Euro. Die übrigens nicht für den bevorstehenden Stadionkauf benötigt werden, wie Schwabl unterstreicht. „Wir haben also noch was auf der hohen Kante.“

Ein anderes wirtschaftliches Thema kommt in der Corona-Krise in Zukunft möglicherweise doch auf die SpVgg zu: Das Thema Kurzarbeit. Für die Profis schließt Schwabl das weiterhin kategorisch aus und findet erneut klare Worte: „Ich bleibe dabei: Es kann nicht sein, dass der erste Reflex eines Fußballvereins ist, nach einem solchen Instrument zu greifen. Da sollten andere Branchen definitiv Vorrang haben.“ Allerdings ist der Präsident eben auch für die Mitarbeiter der Geschäftsstelle verantwortlich und im speziellen Falle der SpVgg auch für die Mitarbeiter der Gaststätte, die inzwischen der Verein betreibt.

Hier schließt Schwabl Maßnahmen wie Kurzarbeit nicht mehr komplett aus. „Für die Spieler wird es definitiv bis 30. Juni das Thema Kurzarbeit nicht geben. Für alle anderen müssen wir uns im April mal unterhalten.“ Geschäftsstellen-Mitarbeiter sind derzeit alle im Home Office, können dort aber immerhin noch arbeiten.

Die Kollegen aus der Gastronomie dagegen sind tätigkeitslos, das Wirtshaus ist zunächst bis auf weiteres geschlossen. CHRISTIAN AMBERG

Aufrufe: 01.4.2020, 17:45 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Christian AmbergAutor