2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines
Haching-Präsident Manni Schwabl kämpft für bessere Bedingungen in der 3. Liga.  Sven Leifer / Sven Leifer
Haching-Präsident Manni Schwabl kämpft für bessere Bedingungen in der 3. Liga.  Sven Leifer / Sven Leifer

Schwabl spricht Klartext: „3. Liga gehört unter das Dach der DFL“

Haching-Präsident regt Reformen an

In der 3. Liga kämpfen die Vereine immer wieder gegen drohende Insolvenzen. Manni Schwabl regt deshalb an, dass die Liga nicht vom DFB, sondern von der DFL vermarktet wird.

Anmeldungen von Insolvenzen in der dritten Liga sind keine Seltenheit. Vereine wie Ahlen, Erfurt, Chemnitz und Aalen überhoben sich trotz neuen Zuschauerrekorden. Nur acht der 20 Klubs wiesen zuletzt ein positives Eigenkapital auf. Haching-Präsident Manni Schwabl kritisierte in der Sport-Bild die Voraussetzungen für die Drittliga-Mannschaften. Zuletzt musste der Ex-Profi in seine eigene Tasche greifen, um seine SpVgg mit einer Finanzspritze von 700.000 Euro vor der Pleite zu retten.

Der 52-Jährige sieht die Drittliga-Klubs nicht nur als sportliche Vereine, sondern als kleine Wirtschaftsunternehmen und nennt Gründe für die immer wieder aufkommenden Insolvenzen bei den Verbänden. „Wenn die Voraussetzungen so sind, dass die 3. Liga kaum zu stemmen ist, muss doch irgendwo im Systemfehler drin sein“, sagt Schwabl. Für ihn ist klar, dass Unterhaching in den kommenden Jahren aufsteigen muss, um einer Pleite zu entkommen. "Es kann doch nicht sein, dass Vereine, und dazu gehört auch Unterhaching, permanent sagen: 'Die 3. Liga ist eine richtig geile Liga, in der wir uns sportlich pudelwohl fühlen. Aber wir müssen wirtschaftlich raus, sonst überleben wir es nicht‘.“

"Die Kluft zur 2. Liga ist viel zu hoch"

Der Präsident spricht sich für eine Eingliederung der 3. Liga in den professionellen Fußball aus, um die finanziellen Nöte der Klubs in den Griff zu bekommen. "Wenn man die 3. Liga eine Profiliga nennt, kann sie nicht im Amateurbereich des Deutschen Fußball-Bundes angesiedelt sein, sondern gehört als dritte Profiliga unter das Dach der DFL", sagt der Kopf der Hachinger.

Zudem kritisiert der Präsident auch bei der Vergabe der TV-Gelder Reformbedarf. „Die Kluft zur 2. Liga ist viel zu hoch. Es kann nicht sein, dass ein Drittligist, der fast identische finanzielle Verpflichtungen mit Ausnahme der Spielergehälter hat, ein Zehntel des TV-Geldes eines Zweitligisten bekommt“, so Schwabl. Aktuell bekommt jeder 3. Liga-Verein nur rund 800.000 Euro vom DFB zugesprochen.

Besonders für junge Talente sieht der Ex-Profi ein großes Problem, da Vereine lieber auf erfahrene Spieler setzen um den Aufstieg in die zweite Profiliga zu meisten, als auf Nachwuchstalente zu setzen und sie zu fördern. „Es kann doch nicht sein, dass die Drittligisten permanent ums Überleben kämpfen und die jungen Spieler auf der Stecke bleiben, weil der finanzielle Druck zu groß ist“, sagt der Haching-Präsi.

Aufrufe: 06.3.2019, 15:19 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Tim UlrichAutor