2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview
Eingespieltes Team: Uwe Vaders und Manni Schwabl.
Eingespieltes Team: Uwe Vaders und Manni Schwabl. – Foto: Brouczek

Schwabl: Merkur-CUP-Gewinn 2013 mit Adeyemi das absolute Highlight

Merkur CUP-Chef Uwe Vaders stellt Schirmherr Manni Schwabl zwölf Fragen

Gemeinsam mit Schirmherr Manni Schwabl stellt Merkur-CUP-Chef Uwe Vaders seit Jahren das größte E-Jugend-Turnier der Welt auf die Beine.

5500 Kinder konnten dieses Jahr Corona bedingt nicht in den 26. Merkur CUP, das größte E-Juniorenturnier der Welt, starten. Darüber waren die 9- und 10-jährigen Nachwuchsfußballer tief traurig.

Hast Du in Deiner Jugend auch schon einmal auf „Dein Jahrhundert-Ereignis“ verzichten müssen, z.B. wegen Krankheit oder Verletzung?

In dieser Dimension definitiv nicht, aber wenn früher ein Freundschaftsspiel ausgefallen ist, ist für mich auch schon eine Welt zusammengebrochen.

Wie sah denn das Kinderzimmer vom E-Junioren-Fußball Manni Schwabl in Holzkirchen aus?

An den Wänden hingen Autogrammkarten von Bayern-Spielern und geschlafen habe ich in Bayern-Bettwäsche.

Also nicht die Löwen, sondern die Bayern hatten es dem jungen Manni Schwabl angetan. Wer war von den Bayern-Spielern Dein Liebling, bzw. Idol?

Das war ganz klar Paul Breitner. Er hat immer die Ärmel hochgekrempelt, wenn es eng wurde.

Den Merkur CUP gibt es seit 1995, und seit 2012 bist Du Präsident der SpVgg Unterhaching. Was war für Dich bis heute Dein persönliches Highlight im weltgrößten U11-Turnier?

Das absolute Highlight war definitiv der Merkur CUP-Gewinn 2013 in Gaißach mit Karim Adeyemi als alles überragendem Spieler (heute Stürmer bei Red Bull Salzburg, Anm.d.Red.).

Die SpVgg Unterhaching gilt als Talentschmiede und als großer Förderer der Jugend; neben dem heutigen Fußball-Profi Karim sind natürlich vor allem die Bender-Zwillinge zu nennen. Über allem steht heute der Name Schwabl. Was machst Du mit Haching anders als andere Vereine?

Wir bauen auf unseren Nachwuchs und versuchen in jedem Jahrgang, dass mehr als 80 Prozent in die nächste Jahrgangsstufe aufrücken. Ich kenne jeden Jugendspieler persönlich und habe damit einen guten Überblick in unserer Talentschmiede. Ich baue total auf die Jugend, fordere Herz und totale Leidenschaft im ganzen Verein ein und den ehrlich Umgang miteinander .

Seit Herbst 2017 bist Du Schirmherr des Merkur CUP. Ein wahnsinnig fleißiger und der Jugend sehr dienender Schirmherr. Was ist hierzu Deine Triebfeder?

Unser Nachwuchs ist die Zukunft im Land und der Merkur CUP steht für Bodenständigkeit und Regionalität, das passt perfekt zum Bild von Haching.

Wie hält sich denn Euer Fußball-Nachwuchs für den Fall fit, dass es wieder zu einem Trainingsverbot oder gar erneut zu einer Ausgangsbeschränkung kommt?

Wie bereits im Frühjahr. Einzeltraining zu Hause nach Vorgaben unserer Trainer. Man merkt hier sehr schnell, wer eigenmotiviert die Themen umsetzt und dadurch aus dem Holz geschnitzt ist, um Profi zu werden. Dazu kamen Individualtrainings sowie Videokonferenzen mit den Eltern und auch Spielern. Und immer wieder: Training, Training, Training an den eigenen Schwachstellen.

Im letzten Jahr gab es eine neue Auflage des Buchs der Werte im Merkur CUP. Stark getrieben und unterstützt durch Dich. Wie denkst Du selbst über Werte wie Disziplin, Respekt, Fairness?

Das ist das Grundhandwerks-zeug in einer Gemeinschaft.

Wie lebt Unterhachings Präsident Manni Schwabl das vor?

Ich spreche Probleme total offen an und denke, dass das fairer ist als hintenherum Dinge zu thematisieren.

Was wird, was muss sich ändern im Fußball nach der Krise?

Mehr Demut und Bodenständigkeit würde der Branche sehr gut zu Gesicht stehen. Zudem hoffe ich sehr, dass der Profifußball ein bisschen mehr zu den Wurzeln zurückkehrt und wieder verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzt.

Mit welcher Person des 20. Jahrhunderts würdest Du gerne ein Gespräch führen?

Mit Jürgen Klopp, weil er für mich im Fußball der Inbegriff von Zuckerbrot und Peitsche ist und trotzdem mit beiden Füßen auf dem Boden steht.

Welchen Rat gibst Du einem jungen Kicker mit auf den Weg?

Nie aufgeben und alles in die Waagschale schmeißen, um das Ziel Profi zu werden und damit mein Hobby zum Beruf zu machen, zu erreichen. Insgesamt ist im Breitensport wie im Profisport das Allerwichtigste, immer für mein Team alles zu geben.

Aufrufe: 029.10.2020, 09:00 Uhr
Münchner Merkur /Autor