Unterhaching - Nico Mantl von der SpVgg Unterhaching hat sich im Video-Interview den Fragen der Fussball Vorort/FuPa Oberbayern-Redaktion gestellt. Der Torwart gibt interessante Einblicke in das derzeitige Kleingruppentraining der Profis. Außerdem erklärt der 20-Jährige, worin sich das Trainingsprogramm für die Keeper im „Home-Office“ vom Programm der Feldspieler unterschieden hat.
Mantl erzählt unter anderem vom seinem Profi-Debüt in der 3. Liga, mit nur 18 Jahren und von seiner ersten Nominierung für die U20 Nationalmannschaft.
Ich bin ja nicht umsonst Torwart geworden (lacht). Ich bin immer froh, wenn ich nicht so viel laufen muss. Wir Torhüter hatten ein anderes Programm als die Spieler. Die Spieler sind fast jeden Tag laufen gewesen. Wir hatten nicht so oft einen Lauf dabei, eher explosive oder kräftigende Sachen standen auf dem Programm. Ich bin froh, dass das Training wieder losgeht.
Als Torwart ist es immer schön, wenn du zu Null spielst. Ich bin nicht derjenige, der bei uns in die Kabine kommt und sagt „Ich bin der Geilste“, nur weil ich zehn Weiße Westen habe. Ich versuche einfach meinen Teil dazu beizutragen. Das hängt auch viel mit meiner Viererkette und der Verteidigung zusammen. Das Verteidigen fängt ja schon bei den Stürmern an. Das ist also auf keinen Fall ein Alleinverdienst von mir.
„Am Anfang, als ich hoch zu den Profis gekommen bin, war es relativ schwer reinzukommen. Seitdem ich Stamkeeper bin, steht die Mannschaft hinter mir und ich bekomme das volle Vertrauen. Ich denke, das ist ein gutes Zeichen und ein Ansporn für jüngere Spieler im Verein, weil sie einfach sehen, dass junge Spieler eine Chance bekommen.“
Zu sagen das ist wie ein Märchen, wäre übertrieben. Ich glaube einfach, dass es ist nicht selbstverständlich ist. Ich bin jetzt seit 2011 in Unterhaching. Dass man dann direkt in seinem ersten Jahr bei den Herren Stammtorwart ist, gibt es fast nirgends. Das spricht natürlich für die SpVgg Unterhaching.
Früher habe ich Iker Casillas sehr gefeiert, aber es gibt viele. Ein Torwart muss Fußballspielen können. Neuer oder ter Stegen könntest du beide im Feld spielen lassen, das würde nicht sonderlich auffallen. Bei Neuer, ter Stegen oder Ederson von Manchester City schaue ich deshalb gerne zu.
Es war sehr schön, weil meine ganze Familie zuschauen konnte. Es war super Wetter und es waren reichlich Fans im Sportpark. Das war ein sehr schönes Gefühl.
In Haching wird viel Wert darauf gelegt, dass der Spieler am Boden bleibt. Wenn man abheben sollte, dann holt einen der Manni schon schnell wieder runter. Das finde ich gut. Deswegen ist bei die Stimmung in der Mannschaft auch so gut.
Der Torwarttrainer hat mich angerufen, noch bevor ich die Einladung zum Länderspiel erhalte habe. Das hat ich mich natürlich riesig gefreut. Nationalmannschaft im Vergleich zu Unterhaching ist nochmal etwas ganz anderes. Bei Haching habe ich meine Routine, in der Nationalmannschaft kommen aus vielen Mannschaften verschiedene Spielertypen zusammen. Zu sehen, wie das alles harmoniert, ist schon sehr schön. Wenn du dann da stehst und die Nationalhymne kommt, kriegst du da schon Gänsehaut.
Darüber mach ich mir eigentlich wenig Gedanken. Klar will ich irgendwann mal in die Bundesliga, aber das hat aktuell alles noch Zeit. Am besten wäre es natürlich mit Unterhaching aufzuteigen, dann würde ich nächstes Jahr auch 2. Liga spielen. Das ist mein Ziel.