2024-04-29T14:34:45.518Z

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In frühlingshafter Pracht präsentiert sich der Sportpark Unterhaching. Wann hier der Ball wieder rollt, steht in den Sternen Florian Fussek/SpVgg  Unterhaching
In frühlingshafter Pracht präsentiert sich der Sportpark Unterhaching. Wann hier der Ball wieder rollt, steht in den Sternen Florian Fussek/SpVgg  Unterhaching

Nach Abstimmung: Jetzt sind die Politiker am Zug

Vereine der 3. Liga sind knapp für Saisonfortsetzung

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Nach dem Schlagabtausch der letzten Woche ist nun also eine Entscheidung getroffen: Die Fußball-Saison in der Dritten Liga soll nicht abgebrochen, sondern zu Ende gespielt werden.

Unterhaching – Mehrheitlich mit 10:8 Stimmen bei zwei Enthaltungen setzten sich die Befürworter dieser Lösung bei der Abstimmung aller Drittliga-Manager am Montag durch, zwei Klubs enthielten sich. Rechtlich ist es kein Beschluss, sondern ein Meinungsbild, auf dessen Grundlage der DFB nun das weitere Vorgehen plant.

Bei der SpVgg Unterhaching war man nach der Entscheidung froh, Präsident Manfred Schwabl hatte seit Beginn der Diskussion vehement für eine Fortsetzung plädiert – sofern dies durch politische Rahmenbedingungen möglich sein wird. „Wir sind mit dem Ergebnis der Sitzung zufrieden“, sagte er gestern, „weil wir uns immer schon für die Fortführung des Spielbetriebs ausgesprochen haben und damit auch dem Vorschlag vom Drittliga-Ausschuss gefolgt sind.“

Analog zur Bundesliga und zur 2. Liga wird nun ein Konzept erarbeitet, das die Durchführung der restlichen elf Spieltage möglichst bis 30. Juni ohne Zuschauer möglich machen soll. Gibt die Politik Grünes Licht, wird über einen Termin für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs diskutiert.

Die in der Task Force von DFB und DFL erarbeiteten Vorgaben beinhalten strenge Hygienevorgaben, engmaschige Testungen sowie permanentes Monitoring. Die Zahl der zugelassenen Personen im Stadion (Mannschaften und Betreuer, allgemeine Organisation und Medien) soll 210 Personen pro Partie betragen.

Amateure helfen in der Krise

Die Kosten für die engmaschigen Testungen auf das Corona-Virus bleiben den Klubs erspart, sie werden aus dem Unterstützungs-Topf der DFL für die Dritte Liga und die Frauen-Bundesliga bezahlt. Der Rest dieser 7,5 Millionen Euro soll anschließend auf die Klubs verteilt werden.

SpVgg-Präsident Manfred Schwabl war auch froh, dass nun endlich die harte Diskussion sachlich beendet wurde: „Respekt vor der Arbeit des DFB mit seinen Gremien, die für die Einholung des Meinungsbildes eine absolut professionelle Vorarbeit geleistet haben.“ Dass diese die Klub-Vertreter in Richtung Saison-Fortsetzung schieben wollte, ist kein Wunder. Bei „einem freiwillig gewählten Saisonabbruch“ hätte man sich „erheblichen Haftungs- und Schadenersatzrisiken gegenüber Drittparteien“ ausgesetzt.

Schwabl wiederholte auch noch einmal, warum die SpVgg weiterspielen wollte: „Wir sind ganz klar der Meinung, dass ein faires sportliches Endergebnis immer angestrebt werden sollte, das gebietet ja schon der sportliche Ehrgeiz.“ DFB-Vizepräsident Peter Frymuth stellte klar: „Wir haben nun ein tatsächliches Meinungsbild vorliegen. Damit ist ein sehr wichtiger Schritt gemacht. Das Ergebnis der Abfrage ist von allen zu respektieren und akzeptieren.“

Aufrufe: 028.4.2020, 11:02 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Christian AmbergAutor