2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
Auch die Haching-Fans hatten sich für das Derby einiges einfallen lassen. Robert Brouczek
Auch die Haching-Fans hatten sich für das Derby einiges einfallen lassen. Robert Brouczek

Hachings Schimmer: „Das war ganz was anderes als normal“

Nach dem packenden Derby

Bei der SpVgg Unterhaching sehen sie das 1:1 (0:0 im Derby gegen den TSV 1860 rundum positiv. Sorgen bereitet allerdings Kapitän Josef Welzmüller.

Von Robert M.Frank

Unterhaching Ein Hauch von Bundesliga-Atmosphäre schwebte im Duell der SpVgg Unterhaching gegen den TSV 1860 München durch den Sportpark. Die gute Stimmung beim 1:1 (0:0) vor 14 .200 Zuschauern hinterließ bei Spielern, Trainern und Verantwortlichen einen bleibenden Eindruck. „Das war heute ganz was Anderes als normal. Hut ab vor Haching“, sagte Hachings Stürmer Stefan Schimmer, dem kurz vor Schluss das 1:1 gelungen war.

Auch SpVgg-Cheftrainer Claus Schromm beeindruckte die starke Kulisse. „Für unsere Einnahmen war das ausverkaufte Stadion natürlich sehr, sehr positiv. Als die Wand nach 20 Minuten angefangen hat (die Löwen-Fans hatten nach einem 20-minütigen Stimmungsboykott Fan-Boykott mit dem Anfeuern ihrer Mannschaft begonnen; die Red.), war das schon imposant und schön. Das ist Fußball, dafür gehen wir täglich zur Arbeit“, sagte Schromm.

Im eigenen Haus hatten zumindest bei den Zweikämpfen die Gäste klar die Nase vorne. Haching ließ sich von den Löwen schon etwas den Schneid abkaufen. „Für uns war das ausverkaufte Stadion etwas Neues. Die Jungs haben sich davon ein bisschen beeindrucken lassen. Nicht nur die die Gangart der Löwen sondern auch die Kulisse“, meinte der Fußballlehrer.

Darüber hinaus sah der 49-Jährige Anpassungsprobleme an die Dreierkette, welche die Sechzger praktizierten. „Von deren Grundordnung haben wir uns etwas überraschen lassen“, gestand Schromm.

Entsprechend unzufrieden war der Trainer auch mit dem ersten Durchgang seiner Mannschaft, die erst in der zweiten Hälfte aufdrehte. „So ein Spiel wie nach dem 0:1 müssen wir in der 3. Liga von der ersten Minute an den Tag legen, sonst sind wir chancenlos“, monierte Schromm.

Insgesamt überwog die Freude über den einen gewonnene Last-Minute-Punktgewinn und über den Ablauf ohne größere Vorfälle. „Das war sensationell, was der ganze Verein da auf die Beine gestellt hat“, sagte der nach dem Spiel noch immer ganz aufgedrehte Haching-Boss Manfred Schwabl. Für Unglücksrabe Josef „Seppi“ Welzmüller, der einen Elfmeter verschoss und kurz darauf mit einer Knieverletzung ausfiel, hatte Schromm zumindest einen kleinen Trost parat. „Wir haben für Seppi noch den Ausgleich gemacht“, sagte Schromm, der diese Nachricht seinem in der Kabine bereits unter ärztlicher Behandlung stehenden Kapitän unmittelbar nach Abpfiff überbrachte. Es besteht Verdacht auf Kreuzbandriss.

Aufrufe: 028.9.2018, 11:22 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Robert M. FrankAutor