2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
Sascha Bigalke bescheinigte den Gastgebern einen verdienten Sieg. F: Leifer
Sascha Bigalke bescheinigte den Gastgebern einen verdienten Sieg. F: Leifer

Haching legt sich in Osnabrück zwei Eier selbst ins Nest

Hain verschießt Elfer

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Es bleibt dabei: Osnabrück ist für die SpVgg Unterhaching keine Reise wert. Beim 0:2 (0:1) gab es im neunten Auftritt an der Bremer Brücke die achte Niederlage. Allerdings auf einem Platz, auf dem Fußballspielen nicht wirklich möglich war.

Zerfurcht und matschig war das Geläuf schon vor dem Anpfiff, mit jeder Minute wurde es schlechter. Als dann auch noch Schneeregen einsetzte, war klar: Es wird eher Schlammschlacht als Ballsport auf Rasen. SpVgg-Torhüter Korbinian Müller stand in der zweiten Halbzeit zentimetertief im Matsch. Verhältnisse, die dem gepflegten Spiel der Hachinger nicht entgegenkommen – die letztlich aber nicht entscheidend für die Niederlage waren. Denn wieder einmal legten sie sich zwei Eier selbst ins Nest.

Wenn wir die letzten beiden Spiele betrachten, dann fallen insgesamt sieben Tore, und wir bereiten alle sieben vor“, ärgerte sich Trainer Claus Schromm nach dem Abpfiff, „und das ist unglücklich, wenn wir dann nur eins der Spiele gewinnen.“

In Osnabrück entsprangen beide Gegentreffer eigenen Ballverlusten, die der VfL eiskalt nutzte. Recht früh dummerweise schon das erste Mal. In der 14. Minute verlor Ulrich Taffertshofer am gegnerischen Strafraum den Ball, Heider schob nach einem schnellen Konter über drei Stationen zum 1:0 ein. „Irgendwie war klar: Wer das erste Tor schießt, der gewinnt“, sagte Sascha Bigalke anschließend, „und so war’s auch. Fußball war danach nur noch wenig möglich.“

In der ersten Halbzeit brauchte Haching lange, um überhaupt ins Spiel zu finden, es gelang nicht wirklich gut. Ein Kopfball von Maximilian Nicu, den Renneke kurz vor der Linie klären konnte (27.), und Taffertshofers Schuss aus kurzer Distanz übers Tor (32.) waren die einzigen nennenswerten Offensivaktionen. Torhüter Korbinian Müller parierte auf der Gegenseite stark gegen den Schuss von Groß (45.).

Den zweiten Durchgang begannen die Hachinger engagiert, nach einer Viertelstunde war der Schwung aber schon wieder verebbt. Osnabrück verbuchte ab der 57. Minute Chancen im Minutentakt und jubelte schließlich über das 2:0. Wieder ging ein Ballverlust der SpVgg nach einem eigenen Freistoß voraus, passend zum Tage hüpfte nach dem folgenden Konter der Schuss von Danneberg auf dem westfälischen Matschacker vor Müllers Fuß auf und über ihn ins Tor (74.). Wenigstens eine Möglichkeit zum Ehrentreffer gab es noch. Doch – ebenso passend an diesem gebrauchten Samstag – scheiterte Stephan Hain mit einem Foulelfmeter an VfL-Keeper Gersbeck.

„Mit ein bisschen Glück nehmen wir einen Punkt mit, aber es war schon ein verdienter Sieg für Osnabrück“, fand Bigalke, „die haben derzeit einen Lauf, das war heute ein richtiger Fight.“ Das sah auch Maximilian Nicu so: „Mit Fußball, wie wir ihn gerne spielen, hatte das nicht viel zu tun, weil es der Platz nicht hergegeben hat. Leider haben wir etwas gebraucht, um uns an die Umstände und das Spiel anzupassen.“

Hachings Cheftrainer Claus Schromm fand die Niederlage „bitter“ und kritisierte ebenfalls: „Wir haben ein paar Momente gebraucht, um das Einfache in unser Spiel zu bekommen. Dass es eine Schlacht wird, wussten wir aber vorher schon, und das wollten wir auch annehmen. Auch nach dem 0:2 war der Deckel noch nicht drauf. Schade, aber dennoch Glückwunsch an Osnabrück.“

Aufrufe: 010.12.2017, 18:34 Uhr
Christian Amberg - Münchner Merkur (Süd)Autor