2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Meist zu spät: Die Talente des FC Bayern waren gegen die rot-blauen Hachinger meist schneller am Ball.  Robert Broczek
Meist zu spät: Die Talente des FC Bayern waren gegen die rot-blauen Hachinger meist schneller am Ball.  Robert Broczek

Glück für Unterhaching: Alle Spitzenteams verlieren

Endres: "Wir wollen im März oben dran sein"

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Eine große Chance verpasst! Das war schon am Freitag Abend die vorherrschende Meinung bei der SpVgg Unterhaching nach der 0:1-Heimpleite gegen den FC Bayern München II.

Unterhaching – Eine große Chance verpasst! Das war schon am Freitag Abend die vorherrschende Meinung bei der SpVgg Unterhaching nach der 0:1-Heimpleite gegen den FC Bayern München II. Die Chance, sich auf Platz eins vorzuschieben oder sich sogar von der Konkurrenz abzusetzen. Passiert ist dennoch: Nichts. Denn am Samstag und Sonntag zeigte die Dritte Liga einmal mehr ihr völlig verrücktes Gesucht. Spitzenreiter MSV Duisburg verlor gestern in Meppen 0:1, zuvor hatte bereits der FC Ingolstadt gegen Abstiegskandidat Viktoria Köln zu Hause ebenfalls mit 0:1 den Kürzeren gezogen. Der Dritte Waldhof Mannheim konnte die SpVgg durch das Unentschieden gegen Kaiserslautern nicht überholen. Ergebnis des Wochenendes: Haching bleibt trotz der Niederlage Zweiter, ist immer noch punktgleich mit dem Tabellenführer und hat drei Zähler Vorsprung auf den vierten Rang.

Unterhaching hätte zum Sieger des Spieltages werden können

„Groß an Boden haben wir trotz der Niederlage nicht verloren“, sagte Verteidiger Markus Schwabl schon am Freitag – das sollte sich gestern bewahrheiten. Im Nachhinein war die Pleite gegen die starken Bayern umso ärgerlicher, die SpVgg hätte zum großen Gewinner des Spieltags werden können. Kapitän Marc Endres blickte hingegen schon etwas sorgenvoll in die andere Richtung: „Es wird immer enger. Wenn die Mannschaften von oben nicht punkten, kommt das Mittelfeld immer näher heran.“ Seit gestern sind alle Klubs bis hinunter zu Rang zehn wieder im Dunstkreis der Aufstiegsplätze, nur sechs Punkte trennen Spitzenreiter Duisburg und den Zehnten Rostock. Haching ist immer noch im Plan. „Wir wollen im März oben dran sein“, so Endres, „und der März ist noch lang. Aber da kommen jetzt noch einige heiße Spiele.“

Ein heißes war bereits die Partie gegen Bayern. Bei der Analyse der 0:1-Pleite, für die Hachinger erst die vierte Niederlage im 26. Match dieser Saison, waren sich alle aber ziemlich einig. „Es war ein verdienter Bayern-Sieg“, stellte Trainer Claus Schromm fest und adelte einmal mehr den Gegner, der seine Position als bestes Rückrunden-Team eindrucksvoll unterstrich: „Diese Mannschaft ist zu schnell für diese Liga.“ Von einem „gerechtfertigten Sieg“ sprach FCB-Trainer Sebastian Hoeneß, der auch zugab, „großen Respekt vor Unterhaching“ gehabt zu haben. „Ich hatte in der Endphase große Sorge, als Haching immer mehr Druck gemacht hat.“ „Die Bayern stehen nicht zu Unrecht auf Platz eins in der Rückrundentabelle“, sagte Sascha Bigalke, „sie spielen richtig gut und mit viel Selbstvertrauen.“

Endres: „Ein Unentschieden wäre drin gewesen“

Damit kam die SpVgg am Freitag Abend über weite Strecken kaum zurecht. „Unsere Leistung in der ersten Halbzeit reicht nicht, so gewinnst du kein Spiel“, gab Markus Schwabl zu. „Wir sind gar nicht in die Zweikämpfe gekommen, dann läufst du eben nur hinterher. Erst in der zweiten Halbzeit haben wir alles probiert.“ Dass „ein Unentschieden dringewesen wäre“, fand Endres, „nachdem wir nach der Pause Druck ausgeübt haben. Wir hatten ja auch Chancen, da muss halt mal einer reinfallen.“ Auch er gestand aber ganz offen: „Das war von uns keine gute Leistung, wir waren mit dem 0:1 noch gut bedient. Bayern hat das sehr gut gemacht.“ Sein Fazit: „Wir hätten einen großen Schritt machen können, uns ist aber das passiert, was schon anderen passiert ist. Viele Mannschaften haben eine große Chance bisher nicht genutzt.“

Dennoch bleibt durch die übrigen Ergebnisse alles beim Alten, „letztlich ist nicht viel passiert“, so Schwabl. Und was zu Hause nicht klappte, soll nun eben auswärts klappen: „Wir sind eine Mannschaft, die in Heim- und Auswärtsspielen punkten kann“, so Bigalke. Kommenden Samstag gastiert die SpVgg beim Tabellen-17. Chemnitz.


Aufrufe: 01.3.2020, 17:19 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Christian AmbergAutor