2024-06-14T14:12:32.331Z

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Die Bedeutung des Ehrenamts in unserer Gesellschaft unterstrichen die Gemeinde und die SpVgg Unterhaching rund um das Drittligaspiel. Robert Brouczek
Die Bedeutung des Ehrenamts in unserer Gesellschaft unterstrichen die Gemeinde und die SpVgg Unterhaching rund um das Drittligaspiel. Robert Brouczek

Ein Sieg für Haching und das Ehrenamt

Verteidiger Christoph Greger sorgte für das einzige Tor des Tages.

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SpVgg Unterhaching schlägt KFC Uerdingen 1:0 und ist mittendrin im Aufstiegsrennen.

VON CHRISTIAN AMBERG

Unterhaching – Der Garten bei Familie Schromm wird leer bleiben, das ausgelobte Grillfest bei Unterhachings Chefcoach fällt aus: Nur 7500 statt der erhofften 10 000 Zuschauer sahen am Samstag den 1:0-Sieg gegen den KFC Uerdingen. Eine stattliche Kulissen war das natürlich für Hachinger Verhältnisse trotzdem. Und alle, die am Unterhachinger Ehrenamtstag gekommen waren, sahen zwar kein gutes, aber ein spannendes Fußballspiel. Mit viel Kampf und Glück holte sich die SpVgg den zweiten Sieg im zweiten Spiel des Jahres und bleibt ganz dick im Aufstiegsrennen dabei.

Verteidiger Christoph Greger sorgte schon nach einer Viertelstunde für das einzige Tor des Tages. Nach einem Freistoß von Sascha Bigalke hatte Uerdingens Keeper Lukas Königshofer den Ball nur nach vorne abwehren können, Hachings Innenverteidiger stand goldrichtig und traf zum 1:0. Vier Minuten später parierte Königshofer mit einer Super-Parade einen Schuss von Felix Schröter. Mehr Offensive war allerdings nicht im Angebot für die Zuschauer. In der Folge hatten die Gastgeber immer mehr Probleme und in der Defensive hart zu arbeiten.

In der zweiten Halbzeit wurden die Hachinger immer passiver, wehrten sich aber immerhin erfolgreich bis in die Nachspielzeit gegen die Uerdinger Angriffe. Torhüter Nico Mantl rettete in der 73. Minute mit einer Glanztat beim Schuss von Ibrahimaj und war auch in der 82. Minute beim Versuch von Boere auf dem Posten. Zudem hatte Evina knapp am SpVgg-Kasten vorbeigezielt (72.). Haching verbuchte in Halbzeit zwei nur noch eine wirklich gefährliche Szene, und das war schon in der 54. Minute. Stephan Hain kam im Strafraum aber nach tollem Pass von Moritz Heinrich einen Schritt zu spät.

Bis in die 94. Minute zitterten die Fans um die drei Punkte, immerhin an Spannung mangelte es nicht. Dann stand der zweite Sieg fest. „Heute war auch Glück dabei“, gestand Torschütze Greger, „das war ein hartes Stück Arbeit und nicht unsere beste Leistung. Spielerisch war das sehr wenig von uns, da muss man selbstkritisch sein.“

Aber wenn schon die Offensive keinen Stich setzt, reicht es manchmal eben auch, wenn hinten alles passt. Eine neue Qualität der SpVgg. „Wir haben uns vorne relativ wenig Chancen erspielt“, sagte Greger, „umso wichtiger ist es dann, dass wir hinten gut gestanden sind.“ Auch Torhüter Nico Mantl, der bei seinem 21. Saisoneinsatz zum 10. Mal zu Null spielte, meinte: „Wir mussten heute vor allem in der zweiten Halbzeit sehr viel verteidigen. Aber wir haben auch verteidigt.“

Für die Gäste war das Ergebnis entsprechend bitter. „Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt“, fand KFC-Trainer Daniel Steuernagel, „ich glaube, wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, uns aber in der ersten Halbzeit vergessen zu belohnen. In allen Statistiken waren wir heute überlegen.“

Da musste auch SpVgg-Coach Claus Schromm zustimmen: „Der KFC hat das bessere Spiel gemacht, aber wir haben in allen Reihen gut verteidigt. Wir sind über den Sieg glücklich. Die Zuschauer haben ein nicht so gutes, aber spannendes Spiel gesehen. Mit dieser Unterstützung hat das auch richtig Spaß gemacht.“

Mit sechs Punkten hat die SpVgg die optimale Ausbeute aus dem Start geholt. Kommenden Samstag steht die Auswärtspartie in Rostock an. Die Hachinger blicken nun ziemlich euphorisch nach vorne – und in der Tabelle nach oben. „Mit zwei Siegen sind wir lange nicht gestartet. Dass man sich nach so einem Start eher nach oben orientiert, ist ja klar“, sagte Sascha Bigalke. „Letztes Jahr ging’s gleich in die andere Richtung, jetzt glaube ich nicht, dass wir einen Einbruch erleben.“

Auch er sieht die am Samstag gezeigten Defensivqualitäten dabei als wichtigen Faktor: „Es war ja ein richtiger Fight, wir mussten mit Mann und Maus verteidigen. Mal gewinnst du eben übers Spielerische, mal über den Kampf, beides können wir. Man kann nicht immer fußballerisch brillieren.“

Die Hauptribüne war brechend voll. Schließlich hatten alle Unterhachinger Bürger am Samstag freien Eintritt. Robert Brouczek Die Initiatoren des Ehrenamtstags: Bürgermeister Wolfgang Panzer (l.) und SpVgg-Präsident Manfred Schwabl. Robert Brouczek
Aufrufe: 02.2.2020, 17:01 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Christian AmbergAutor