2024-04-16T09:15:35.043Z

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Haching-Präsident Manni Schwabl kämpft leidenschaftlich für die Ausgliederung der Profis bei der SpVgg Unterhaching.  Robert Brouczek
Haching-Präsident Manni Schwabl kämpft leidenschaftlich für die Ausgliederung der Profis bei der SpVgg Unterhaching.  Robert Brouczek

700.000 Euro! Präsident Schwabl rettete Haching mit eigenem Geld

SpVgg-Macher kämpft für Ausgliederung der Profis

Überraschend groß war das Interesse der Mitglieder der SpVgg Unterhaching an einem Informationsabend über die zukünftige Ausrichtung des Drittligisten. Präsident Manni Schwabl informierte die Gäste in der vollbesetzten Almhütte.

Unterhaching – So blieb in der „Hachinger Alm“ kein Platz frei, auch Trainer Claus Schromm und seine Profis wollten sich aus erster Hand informieren lassen, wie es weitergeht. Präsident Manfred Schwabl leitete den Abend dann so ein: „Die Almhütte passt zu uns, wir wollen weite bodenständig und regional bleiben, aber es stehen einschneidenden Themen auf der Tagesordnung.“

Im Anschluss versuchten verschiedene Experten, den Mitgliedern in ihren Vorträgen die Ausgliederung aus dem eingetragenen Verein in eine neue Kapitalgesellschaft schmackhaft zu machen. „Wir haben ein Jahr daran gearbeitet und viel geschafft, aber die Uhr im Profifußball dreht sich weiter“, sagte Schwabl, der mit der Gemeinde auch über die Übernahme des Stadions am Sportpark verhandeln wird. Der Steuerberater Robert Perchtold schilderte dann die Problematik: „Wir sind ein Mischbetrieb, aus Profi- und Amateursport, der Verein soll der Verein bleiben, aber wir brauchen eine Gesellschaft, die den Profibetrieb gestaltet.“

So wird jetzt also ganz konkret die Ausgliederung vorangetrieben, am 12. Dezember soll eine Mitgliederversammlung darüber entscheiden. Ab der U 16 bis zur Profimannschaft soll der Geschäftsbetrieb dann über eine Kommanditgesellschaft auf Aktien laufen. Das Grundkapital soll drei Millionen Euro betragen und setzt sich vor allem aus dem Marktwert des Drittliga-Kaders zusammen. Eine Umwandlungsgesellschaft soll für einen geordneten Übergang sorgen. Viel Beifall gab es für den Präsidenten, als der Steuerfachmann verkündete: „Die stille Beteiligung der Familie Schwabl liegt bei 700 000 Euro“. Damit hat der frühere Nationalspieler die Spielvereinigung vor dem drohenden finanziellen Kollaps gerettet.

Schwabl soll daher an der neuen Gesellschaft zu 25 Prozent beteiligt werden. Der Präsident versuchte den Mitgliedern die Angst zu nehmen, dass ein neuer Investor den Verein in den Würgegriff nehmen könnte: „Ich werde ganz genau schauen, wen wir reinnehmen, für mich zählt weiter die Regionalität und die Jugend.“

In der Almhütte gab es zwar keine formale Abstimmung, dafür aber das zustimmende Bekunden der Mitglieder zur Unterstützung des neuen Kurses. So sagte Ehrenpräsident Engelbert Kupka, der den Verein fast vier Jahrzehnte geführt hatte, am Ende: „Ich bin stolz auf die Hachinger Zukunft und welcher Intensität die ganze Sache vorbereitet wurde. Wir standen in der Vergangenheit schon mal knapp vor der Insolvenz, jetzt sind wir auf dem Weg der Konsolidierung. Diese neue Konstruktion ist enorm wichtig. Ich kann der nächsten Mitgliederversammlung nur empfehlen, die Zustimmung zu diesem Projekt zu geben.“

Aufrufe: 08.11.2018, 11:03 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Klaus KirschnerAutor