„Mir schwebte schon länger vor, in einem Verein selbst richtig was zu bewegen“, sagt Gregory Awender. Als er im vergangenen Jahr auf der Bezirkssportanlage in Trier-Feyen mit Mohammed Fatollahzadeh einem Jugendmatch der ebenfalls hier ansässigen DJK St. Matthias gegen Eintracht Trier (wo deren Söhne spielten) beiwohnte und das verwaiste Clubhaus der SpVgg sah, ergriff er die Initiative. Erste Gespräche mit Peter Oberbillig, dem letzten verbliebenen Verantwortlichen des Vereins, fanden statt. „Peter war unserer Idee, hier mit Jugendmannschaften wieder was auf die Beine zu stellen, direkt sehr aufgeschlossen“, erinnern sich die beiden. Zusätzliche Rückendeckung gab es von Franz-Josef Diederich, dem Ehrenvorsitzenden und langjährigen Macher des Clubs.
Aus den Vorstandswahlen des aktuell wieder auf 30 Mitglieder angewachsenen Vereins ging Awender als Vorsitzender hervor. Fatollahzadeh ist sein Stellvertreter. Der mit ihm in der coronabedingt abgebrochenen Saison als U10-Trainer bei der Eintracht fungierende Christian Guth ist Geschäftsführer. Peter Oberbillig wiederum hat die Position des Kassenwarts inne.
Geplant ist, in der wann auch immer startenden, neuen Saison zwei D-Junioren-Mannschaften ins Rennen zu schicken. Weitere Teams sollen in den Jahren danach folgen. „24 Spieler haben uns schon zugesagt“, lässt Trainer-C-Lizenz-Inhaber Guth – vor seiner Zeit bei der Eintracht bereits als Techniktrainer im luxemburgischen Rosport und beim VfL Trier als Coach aktiv – durchblicken. Woher die meist zehn- bis zwölfjährigen Akteure kommen und wer ihn im insgesamt vierköpfigen Trainerteam unterstützt, möchte Guth noch nicht verraten: „Wir wollen uns vorher erst offiziell mit ihren bisherigen Vereinen in Verbindung setzen.“
Als klares Ziel gibt er auf Anhieb den Sprung in die D-Junioren-Bezirksliga aus. Er lege großen Wert auf abwechslungsreiche Einheiten mit Ball und in kleinen Spielformen, sagt der 29-jährige, als Spieler in Diensten des A-Ligisten DJK Pluwig-Gusterath stehende Guth. Gleich drei mal die Woche will er seine Schützlinge zum Training bitten.
Sichtungstrainings seien zudem geplant, um weitere Spieler gewinnen zu können, kündigt Mohammed Fatollahzadeh an. Früher auch schon als Jugendcoach beim SV Trier-Olewig aktiv, sieht er sich bei der SpVgg zunächst (auch) in der Rolle des sportlichen Leiters. Der Corona-Phase können sie im Trierer Süden gar etwas Positives abgewinnen, berichtet Vorsitzender Awender: „So hatten wir in den vergangenen Wochen genügend Zeit, um in aller Ruhe das Vereinshaus zu renovieren. Neue Theke, neue Fenster, neuer Anstrich, eine Leinwand für Videoschulungen und noch vieles mehr: Der Vorstand und weitere Helfer (darunter Malermeister Bernd Amthor) krempelten kräftig die Ärmel hoch. Auf Kosten „im unteren, fast mittleren fünfstelligen Bereich“ beziffert Awender den Aufwand – primär finanziert durch den Vorstand. Auch um das Clubheim herum haben sie bei der SpVgg noch einiges an Verschönerungsarbeiten vor. Zudem soll die Öffentlichkeitsarbeit forciert werden. Demnächst soll so unter anderem die Homepage auf den neuesten Stand gebracht werden.
Kontakte zu Sponsoren gebe es einige. Erschwert würden diese Bemühungen indes durch die unsicheren Krisenzeiten. Aufgrund des Verbots von Sportveranstaltungen hatten sie bei der SpVgg auch ihr eigentlich für Ostern terminiertes Feriencamp absagen müssen. „Noch haben wir Hoffnung, hier im Spätsommer und/oder im Herbst einen neuen Anlauf nehmen zu können“, sagt der Vorsitzende. Wert legen er und seine Vorstandskollegen darauf, nicht in Konkurrenz zum unmittelbaren Nachbarclub DJK St. Matthias treten zu wollen: „Hier in Feyen/Weismark wohnen so viele junge Familien mit Kindern. Da ist auch für uns noch genügend Potenzial da.“