2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Kader der SpVgg Teunz                     Foto: Homepage SpVgg Teunz
Kader der SpVgg Teunz Foto: Homepage SpVgg Teunz

Unverhofft kommt oft

SpVgg Teunz zieht einsam seine Kreise an der Tabellenspitze der Kreisliga West +++ Mittelfeld-Motor Markus Pfannenstein im Gespräch

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Nach dem bitteren Abstieg aus der Bezirksliga Nord im vergangenen Jahr herrschte reichlich Tristesse im Umfeld der Klug-Teunz-Arena. Zu allem Überfluss kündigte auch noch Ex-Trainer Erwin Zimmermann, der die SpVgg erstmals in der Vereinsgeschichte in die Bezirksliga geführt hat, das Ende seines Engagements zum Ende der letztjährigen Rückserie an und schloss sich dem Namensvetter und Ligakonkurrenten aus Pfreimd an. Doch die Verantwortlichen der SpVgg Teunz blieben nicht untätig und konnten alsbald mit Stefan Grünauer, der in der Vergangenheit schon die SpVgg Weiden II und den TSV Eslarn trainierte, einen würdigen Nachfolger präsentieren.

Er fand nahezu denselben Kader wie sein Vorgänger vor, nur Dominic Pfannenstein verließ die SpVgg und entschied sich für einen Wechsel zum klassenhöheren Nachbarn TSV Oberviechtach. Aber auch über zwei Verstärkungen konnte sich Grünauer freuen. Sowohl Ulrich Pühler (eigene Jugend), als auch Benjamin Rosnau (VFR Würzburg) stießen im Sommer zum Kader des West-Kreisligisten.

Stefan Grünauer und seinem Team ist es jedoch entgegen verschiedener Experten-Meinungen gelungen, zum absoluten Meisterschaftsfavoriten zu avancieren. Nach siebzehn Spieltagen führt die SpVgg Teunz scheinbar uneinholbar die Kreisliga West an.

FuPa sprach mit Mittelfeldspieler und Eigengewächs Markus Pfannenstein, der auch schon letztes Jahr in der Bezirksliga als Stammspieler auf dem Platz stand, über die aktuelle Situation bei der SpVgg, die Entwicklung seiner Mannschaft und seine persönlichen Ziele für die Zukunft.

FuPa: Hallo, Markus! Vielen Dank, dass du dir für unser Gespräch Zeit genommen hast. Am 16. Januar diesen Jahres bist du bei der Kreismeisterschaft übel gefoult worden und musstest verletzt vom Parkett getragen werden. Klär´ uns doch mal über deinen Gesundheitszustand auf. Ist denn der Auftakt beim 1. FC Schmidgaden in Gefahr?
Pfannenstein: Hallo, Martin! Die Zeit nehme ich mir gerne. Der Auftakt ist meiner Meinung nicht in Gefahr. Es handelte sich zwar um eine schwere Überdehnung der Außenbänder, aber ich befinde mich derzeit schon wieder im Aufbautraining und werde bis zum Auftakttraining am 21. Februar höchstwahrscheinlich wieder völlig fit sein. Der Einsatz zum ersten Punktspiel beim 1. FC Schmidgaden ist also nicht in Gefahr.

FuPa: Ihr habt unglaubliche 8 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten SC Kleinwinklarn, sogar 9 auf den Drittplatzierten aus Pfreimd, dabei noch den besten Angriff und die beste Verteidigung der Liga. Das haben euch wahrlich nicht viele Experten zugetraut. Du warst auch letztes Jahr schon als wichtiger Führungsspieler dabei. Wie habt ihr denn den bitteren Abstieg so gut verkraftet und mit welchem Ziel seid ihr selbst in die Saison gegangen?
Pfannenstein: Der Abstieg aus der Bezirksliga hatte vor allem mit den vielen verletzten Spielern und der zusätzlichen Schwächung durch mehrere Platzverweise in entscheidenden Spielen zu tun. Es war zwar ein bitteres Erlebnis, aber zugleich eine wertvolle Erfahrung für viele Spieler von uns, da es für den Verein die erste Saison in der Bezirksliga war. Durch unseren Zusammenhalt, der wirklich hervorragenden Kameradschaft und dem Fakt, dass die Mannschaft fast komplett – bis auf einen Abgang - zusammengeblieben ist, hatten wir super Vorraussetzungen für die anstehende Kreisligasaison. Das Ziel für diese Saison war ein Platz unter den ersten Fünf.

FuPa: Bei diesem Punkte-Polster fragt man sich natürlich, wie euer Trainer Stefan Grünauer da die Spannung in den Trainingseinheiten und den Spielen noch hochhält? Habt ihr ein bestimmtes „Erfolgsrezept“?
Pfannenstein: Ein direktes „Erfolgsrezept“ haben wir nicht. Unser Coach impft uns immer wieder ein, dass wir Spaß am Fußball haben sollen. Dies gilt sowohl für Training, als auch für unsere Punktspiele. Spannung in den Trainingseinheiten und Spielen ist somit immer vorhanden, dazu kommt noch die gute Stimmung untereinander in der Mannschaft. Das ganze Umfeld von den Verantwortlichen über Trainer bis hin zu den Spielern ist völlig in Takt und es gibt im Moment auch keinerlei Probleme. Das gibt uns eine gewisse Lockerheit mit auf den Weg, die man uns in den Spielen anmerkt.

FuPa: Markus, natürlich hoffen alle eure Konkurrenten auf einen „Ausrutscher“ der SpVgg. Besteht denn überhaupt noch Gefahr, dass ihr sportlich noch ins Wanken kommt und den direkten Aufstiegsplatz noch verspielt?
Pfannenstein: Selbstverständlich ist stets eine gewisse Gefahr vorhanden. Aber darüber machen wir uns noch nicht sehr viele Gedanken. Es sind noch neun Spieltage, in denen alles passieren kann. Wir denken von Spiel zu Spiel und versuchen jedes Mal die bestmögliche Leistung abzuliefern. Unverhofft kommt eben doch oft! In der vorletzten Saison, als wir in die Bezirksliga aufgestiegen sind, hatten wir zwischenzeitlich auch 6 Punkte Vorsprung auf Platz 2. Der Aufstieg aber konnte letztendlich nur durch einen Sieg im letzten Spiel sichergestellt werden.

FuPa: Nun zu dir. Als Eigengewächs, das seit Jahr und Tag das Trikot der SpVgg überstreift, warst du auch letztes Jahr ein wichtiger Teil der Mannschaft, die erstmals in der Vereinsgeschichte in der Bezirksliga spielte. Kommt da so was wie stolz auf?
Pfannenstein: Selbstverständlich bin ich stolz darauf Teil dieser Mannschaft zu sein. Ich war letztes Jahr der Jüngste in der Mannschaft, das war zwar nicht immer einfach für mich, aber ich bin perfekt integriert und in die Mannschaft aufgenommen worden. Dies erleichterte vieles und es lag wirklich eine super Kameradschaft und ein enger Zusammenhalt im Team vor. Es war einfach super so in den Seniorenbereich aufgenommen zu werden.

FuPa: Wie verlief aus deiner Sicht der einjährige „Abstecher“ in die Bezirksliga und inwiefern hat dieser deine Entwicklung individuell beeinflusst? Was hat dich, trotz der „Lockrufe“ anderer Vereine, dazu bewegt, der SpVgg Teunz letztendlich die Treue zu halten?
Pfannenstein: Die Saison verlief für uns ziemlich durchwachsen. Wir wussten von Anfang an, dass das kein Spaziergang wird, diese Liga zu halten und somit war es für uns wichtig, von Spiel zu Spiel zu schauen und möglichst viele Punkte zu holen, was uns leider nicht gelang. Das Jahr in der Bezirksliga war für meine persönliche Entwicklung sehr wichtig. Neue Gegner, ein anderes Umfeld, besseres Potential und neue Herausforderungen. Mich hat vor allem der Unterschied in der Härte der Zweikämpfe überrascht. Da hatte ich am Anfang Schwierigkeiten mich anzupassen, was mir aber im Laufe der Saison immer besser gelang.

Natürlich waren nach der letzten Saison auch verlockende Angebote dabei, aber letztendlich gab die Kameradschaft, die in der Mannschaft herrscht, den Ausschlag, der SpVgg treu zu bleiben.

FuPa: Wie beurteilst du die momentan mehr als prächtige Ausgangslage für die Rückrunde und wie willst du deiner Mannschaft helfen, euren Vorsprung bis zum Ende der Saison zu halten oder gar auszubauen?
Pfannenstein: Die Situation für die SpVgg Teunz für die Rückrunde ist ausgezeichnet. Wir haben nun auf die letzten neun Spiele alles selbst in der Hand. Um den sofortigen Wiederaufstieg in die Bezirksliga zu komplettieren, müssen wir in jedem der letzten Spiele eine kompakte und konzentrierte Leistung abliefern. Ich persönlich werde mich in jedem Spiel rein hängen und versuchen mein Bestes zu zeigen.

FuPa: So, zu guter Letzt wollen wir natürlich noch wissen, was deine persönlichen Ziele für die Zukunft sind. Willst du mit der SpVgg noch ein paar Jahre „durchstarten“ oder traust du dir auch durchaus höhere Aufgaben zu?
Pfannenstein: Meine persönliche Zukunft ist noch ungewiss. Es ist natürlich schön mit dem Heimatverein in einer höheren Klasse zu spielen, doch ich persönlich würde mich gerne höheren Aufgaben widmen, zumindest es versuchen. Für mich ist es einfach wichtig in einer Mannschaft zu spielen die Potential und Talent hat und in der der Spaß groß geschrieben wird!

FuPa: Nochmals vielen Dank für das Interview, Markus, und noch einen schönen Tag!

Aufrufe: 017.2.2011, 20:35 Uhr
Martin VesenjakAutor