2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Packende Zweikämpfe boten die SpVgg SV (dunkle Trikots) und Jahn Forchheim (vorne Hakim Graine). Foto: Dagmar Nachtigall
Packende Zweikämpfe boten die SpVgg SV (dunkle Trikots) und Jahn Forchheim (vorne Hakim Graine). Foto: Dagmar Nachtigall

SpVgg SV Weiden stürzt den Spitzenreiter

Elf von Trainer Christian Stadler gewinnt in einem intensiven Spiel gegen die SpVgg Jahn Forchheim mit 6:2 (2:1) +++ Doppelschlag nach der Pause sorgt für die Entscheidung

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Na also, es geht doch! Der Fußball-Bayernligist SpVgg SV Weiden hat seinen ersten Sieg in der Saison 2013/14 eingefahren. In einer mehr als packenden und intensiven Begegnung setzte sich die Mannschaft von Trainer Christian Stadler am Freitagabend vor 480 Zuschauern gegen den Spitzenreiter SpVgg Jahn Forchheim mit 6:2 (2:1) durch. Endlich der erwartete Befreiungsschlag für den Neuling, der die drei Auftaktniederlagen weggesteckt hat und endlich in der neuen Klasse angekommen ist. Die Treffer für die SpVgg SV markierten Martin Schuster, Andreas Wendl, Stefan Meisel, Ralf Egeter, Christoph Hegenbart sowie durch ein Eigentor Kevin Wolemann. Für die keineswegs enttäuschenden Oberfranken trafen Ferdinand List und Florian Clausnitzer.

Erleichtert zeigte sich dementsprechend nach der Partie der Weidener Coach: „Wir haben uns nach den Rückschlägen in den ersten drei Spielen wieder aufgerichtet. Deswegen bin ich auf meine Mannschaft richtig stolz“, sagte Stadler, der die kämpferische und taktische Leistung seiner Truppe lobte. „Wir waren das bessere Team und haben verdient gewonnen.“ Genauso sah es der Forchheimer Trainer Michael Hutzler: „Das 6:2 spricht Bände und ist in der Höhe für die SpVgg SV verdient.“ Er bedauerte, dass die guten Chancen in der ersten Halbzeit ausgelassen wurden, wobei Weiden in der Aggressivität seiner Elf immer voraus war.

Im Vergleich zum 1:5 in Großbardorf veränderte der SpVgg SV-Coach seine Anfangsformation daher auch nur auf einer Position. Für Michael Riester durfte dieses Mal Neuzugang Stefan Meisel von Beginn an. Was die offensive Ausrichtung der Gastgeber unterstrich, denn mit Christoph Hegenbart, Ralf Egeter und Meisel schickte er drei waschechte Stürmer ins Match. Sein Pendant auf Forchheimer Seite brachte gegenüber dem 1:0-Erfolg gegen den ASV Neumarkt zwei neue Akteure: Maximilian Göbhardt und Hayri Özdemir ersetzten in Weiden Georg Neudecker und Max Bauernschmitt.

In der Anfangsphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die SpVgg SV sich nicht versteckte. Im Gegenteil: Sie marschierte munter nach vorne, fand aber zunächst gegen die gut gestaffelte Jahn-Defensive noch nicht das richtige Mittel. Die Oberfranken hatten dann die wirklich erste nennenswerte Möglichkeit: Einen Freistoß von Florian Clausnitzer aus 22 Metern (10.) sah SpVgg SV-Keeper Dominik Forster wegen der tiefstehenden Sonne sehr spät. Gerade noch brachte er die Fäuste hoch. Dann bejubelten die Forchheimer in der gleichen Szene das 1:0, doch Tobias Ulbricht stand im Abseits.

Ein Weckruf für die Platzherren, die im Vergleich zu Großbardorf konsequent im Mittelfeld den Spielaufbau der Forchheimer störten. Denen fiel gegen die gut organsierte Weidener Elf nur wenig ein. Dafür kam die SpVgg SV zu ihrer ersten Möglichkeit (19.): Ralf Egeter zog aus acht Metern aus halblinker Position ab, doch das Leder trudelte am langen Pfosten vorbei. Die Stadler-Truppe musste dann notgedrungen wechseln, als Johannes Kohl verletzungsbedingt runter musste. Dafür kam Michael Riester, Peter Schecklmann rückte in die Innenverteidigung.

Aus dem Nichts dann die Forchheimer Führung: Die Weidener Abwehr hatte eigentlich die Situation schon geklärt, leistete sich aber im Spielaufbau einen verhängnisvollen Fehler: Ferdinand List schnappte sich den Ball und hielt aus 18 Metern drauf. Der Ball schlug unhaltbar für Forster im linken oberen Winkel ein. Wer gedacht hatte, dass sich die SpVgg SV nun seinem Schicksal ergibt, sah sich jedoch getäuscht: Zunächst vergab Hegenbart aus 15 Metern (32.), ehe der Ausgleich fiel: nach einem Freistoß stand Martin Schuster goldrichtig und staubte aus kurzer Distanz zum 1:1 ab.

Glück hatten die Gastgeber in der 39. Minute, als Maximilian Göbhardt aus 20 Metern trocken abzog und der Ball vom rechten Innenpfosten aus zurück ins Feld sprang – Forster hatte sich hier umsonst gestreckt. Umsonst streckte sich Jahn-Torhüter Rüdiger Beck dann in der 42. Minute: Eine lange Flanke von Thomas Wildenauer köpfte Andreas Wendl über dem Schlussmann hinweg als Bogenlampe aus acht Metern zum 2:1-Halbzeitstand in die Maschen.

Einen Auftakt nach Maß legte die SpVgg SV zu Beginn der zweiten Halbzeit hin: Mit einem Doppelschlag bauten die Gastgeber die Führung auf 4:1 aus. Zunächst spielt Hegenbart den tödlichen Pass auf Stefan Meisel, der aus zehn Metern ins lange Eck einlochte (48.), ehe drei Minuten später Peter Schecklmann aus spitzem Winkel von der linken Seite abzog und Egeter mit der Fußspitze auf 4:1 erhöhte. Der Todesstoß für Forchheim, das danach nur noch wenig Konstruktives präsentierte. Stattdessen nahmen die Nicklichkeiten zu, wobei es aber stets im fairen Rahmen blieb.

So bedurfte es einem erneuten Schnitzer der Weidener Abwehr, die zum zweiten Forchheimer Treffer führte. Thomas Wildenauer und Forster brachten den Ball nicht weg, der lachende Dritte war Florian Clausnitzer (61.), der den Ball unter dem Weidener Torhüter hindurch schob. In einer hektischen und intensiven Begegnung steckte Forchheim zu keiner Sekunde auf und blieb stets brandgefährlich. So wie bei Tobias Ulbrichts Kopfball nach einer Ecke (76.), den Forster reaktionsschnell auf der Linie klärte. Weiden hingegen setzte notgedrungen auf Konter und kämpfte um jeden Zentimeter.

Und einer dieser Konter sorgte schließlich für die Entscheidung, wenngleich diese die Mithilfe der Forchheimer bedurfte. Kevin Woleman buggsierte eine Riester-Flanke von rechts ins eigene Netz (81.) zum Weidener 5:2. Den Schlusspunkt setzte schließlich Hegenbart mit einem sehenswerten Freistoß aus fast 30 Metern (89.), bei dem der nicht immer überzeugende Forchheimer Keeper Beck eindeutig zu spät reagierte.

Aufrufe: 02.8.2013, 21:15 Uhr
Stephan Landgraf/Dagmar NachtigallAutor