2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Ein dickes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Sven Kopp (l.), der vom SSV Jahn am Mittwoch doch stark in die Mangel genommen worden war. <b>F: Andreas Webel</b>
Ein dickes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Sven Kopp (l.), der vom SSV Jahn am Mittwoch doch stark in die Mangel genommen worden war. <b>F: Andreas Webel</b>

SpVgg SV setzt gegen Frohnlach auf die eigenen Stärken

Oberfränkischer Regionalliga-Absteiger gastiert am Samstag um 17 Uhr in Weiden +++ Verletzungen könnten für andere taktische Ausrichtung sorgen

Teil 1 und 2 der Englischen Woche sind erfolgreich bewältigt. Jetzt folgt am Samstag um 17 Uhr im heimischen Sparda-Bank-Stadion der dritte. „Wir wollen den vierten Sieg in Folge einfahren“, sagt Christian Stadler, Trainer des Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden, vor der Partie gegen den Regionalliga-Absteiger VfL Frohnlach selbstbewusst.

Der Fehlstart in die neue Saison, der für den Weidener Coach absolut kein Thema war, ist längst vergessen. „Wir wussten, dass für uns angesichts des Spielplans die ersten acht Partien ungemein schwer werden und wir unter Umständen ohne Punktgewinn dastehen hätten können. Umso mehr freut es mich, dass wir mit den drei Siegen in Folge inzwischen mehr als im Soll liegen“, sagt Stadler. Vor allem, weil die Formkurve seiner Elf zuletzt beim 6:2 gegen Forchheim, beim 4:1 gegen Neumarkt und am Mittwoch beim 2:1 gegen den SSV Jahn Regensburg II stetig nach oben gezeigt hätte.

In der Tat sind die SpVgg SV-Akteure inzwischen in der Bayernliga nicht nur angekommen und haben sich an das höhere Tempo gewöhnt. Sie rangieren derzeit mit neun Punkten und 14:13 Toren auf dem achten Tabellenplatz und haben sogar den Kontakt zur Spitzengruppe hergestellt. „Unsere Zuschauer honorieren dies und unsere attraktive Spielweise. Es war unglaublich, dass die Fans uns am Mittwoch nach unserer 2:0-Führung mit Standing Ovations in die Kabine begleitet haben“, blickt Stadler zurück.

Dass seine Mannschaft mit derzeit kassierten 13 Gegentreffern die zweitschlechteste Abwehr der Liga hat, ist ihm relativ egal. Zumal die erzielten 14 Tore zusammen mit dem Spitzenreiter SpVgg Oberfranken Bayreuth den Bestwert der Nord-Gruppe darstellen. „Das unterstreicht unsere Spielphilosophie. Wir wollen, gerade in unseren Heimspielen, unseren Zuschauern tollen Fußball zeigen, der zudem noch erfolgreich ist“, macht der SpVgg SV-Trainer keinen Hehl daraus, dass er auch gegen Frohnlach wohl kaum taktisch agieren wird. „Wir wollen Gas geben und unsere Stärken ausspielen“, so dazu Stadler.

Wenngleich es ihm angesichts der Stärken und Schwächen der Oberfranken schon eine Überlegung wert ist, mit einer etwas anderen Taktik zu Werke zu gehen. „Der VfL kann das Spiel nicht wirklich selbst machen. Er steht ziemlich tief und lauert auf die Fehler des Gegners“, weiß Stadler. So auch zuletzt beim mageren 1:1 im Heimspiel gegen den ASV Neumarkt, als die Frohnlacher rund 75 Prozent Ballbesitz hatten und erst in der Schlussphase noch zum Ausgleich kamen.

Ob er jedoch wirklich die Ausrichtung seiner Truppe ändern wird, entscheidet sich definitiv erst nach dem Abschlusstraining am Freitagabend. Denn einige Spieler haben Blessuren aus der äußerst intensiven Begegnung gegen Regensburg zu beklagen. „Mal sehen, welche Akteure bei uns wirklich fit sind. Es kann gut sein, dass ich etwas rotieren lasse“, sagt der Weidener Coach, der sich aber noch nicht weiter in die Karten schauen lässt.

Sein Pendant auf Frohnlacher Seite, Stefan Braungardt, der gute Kontakte zu Stadler pflegt, stapelt auf alle Fälle vor der Partie tief und überraschte nach dem 1:1 gegen Neumarkt mit folgender Aussage: „Wir stehen punktemäßig ganz gut da. Daher stehen wir in Weiden auch nicht unter Druck. Grundsätzlich liegen uns ja die spielstärkeren Gegner besser. Deshalb habe ich für das Spiel in Weiden auch wieder ein deutlich besseres Gefühl. Sicherlich hängen für uns die Trauben hoch, aber wir wollen dort gewinnen.“

Eine Aussage, die auch Stadler etwas überraschte. Denn er sieht ganz klar die Frohnlacher in der Favoritenrolle: „Der VfL hat sechs Akteure in seinen Reihen, die letzte Saison noch in der Regionalliga gespielt haben. Zudem kamen etliche junge Talente, so dass Frohnlach eine sehr gute Mischung besitzt, die ihre Qualität schon in der Offensive hat“, weiß Weidens Coach. Er und seine Jungs würden auf alle Fälle nicht den Fehler machen, den derzeitigen Tabellennachbarn zu unterschätzen. „Das wird eine ganz harte Nuss“, so Stadler weiter.

Zumal er, wie angedeutet, einige angeschlagene Spieler hat, über deren Einsatz erst unmittelbar vor dem Anpfiff entschieden werden wird. Sicher ist auf alle Fälle, dass der zuletzt wegen muskulärer Probleme fehlende Innenverteidiger Johannes Kohl wieder zum Kader gehört. Auch Stürmer Ralf Egeter, der sich gegen den SSV Jahn II eine Platzwunde am Hinterkopf zugezogen hatte, wird auf die Zähne beißen. Ein großes Fragezeichen steht hingegen hinter dem gegen Regensburg stark agierenden Sven Kopp, der von den SSV-Akteuren des Öfteren in die Mangel genommen wurde. „Die Partie ging schon ziemlich an die Substanz, so dass unter Umständen der ein oder andere Spieler eine Erholungspause bekommen könnte“, pokert Stadler.

Aufrufe: 016.8.2013, 12:53 Uhr
Stephan LandgrafAutor