Ein US-Boy, der Profi werden möchte

Interessant ist, dass die SpVgg SV Weiden wohl einen sehr guten Namen für internationale Akteure hat. Dies war schon bei Thomas Mallette aus Kanada und auch beim letzten Neuzugang, dem Slowenen Enis Saramati, festzustellen. Für Ruiz ist es eine ganz besondere Ehre, vom mehrfachen tschechischen Nationalspieler Tomas Galasek trainiert zu werden.

Sein Ziel, ein echter Profifußballer zu werden, hat der Kalifornier bereits mit 17 Jahren ins Auge gefasst, denn da hat er seine Heimatstadt Cupertino und seine Eltern verlassen und ist nach Brasilien gegangen. Cupertino hat 57.000 Einwohner und liegt im legendären Silicon Valley. In Kalifornien ist „Soccer“ eine sehr beliebte Sportart, die gerade in den Schulen gefördert wird. Klar, dass für Ruiz hier der Wunsch reifte, Fußball-Profi zu werden.

Seit 2012 ist er nun in Deutschland und spielte zuletzt beim FSV Erlangen-Bruck, wo auch sein jetziger Coach Galasek ein Jugendteam trainiert hatte. Lange Zeit trainierte der US-Boy mit den Spielern der SpVgg SV mit, bis sich der Verein entschied, ihn in die Bayernliga-Mannschaft aufzunehmen. Nun ist er seit einigen Partien aus der Abwehr nicht mehr wegzudenken.

Zuletzt spielte er erneut sehr auffällig bei der 1:2-Niederlage bei Jahn Forchheim: „Irgendwie ist es schwer zu erklären, warum wir wieder als Verlierer vom Platz gegangen sind. Vielleicht liegt es am gegenseitigen Vertrauen innerhalb der Mannschaft. Wir sind viele neue Spieler und kennen uns noch nicht so gut. Im Training klappt fast alles, auf dem Platz dagegen nicht. Wir haben da noch viel zu tun“, so Ruiz.

Sportlicher Leiter Christian Stadler ist der Meinung, dass Brandon Ruiz sich von Tag zu Tag steigern würde. „Wir müssen ihm ein halbes Jahr Zeit geben, er ist sicherlich mit seinem Talent noch lange nicht am Ende“. Bereits am Freitag kann man ihn selbst bei der Partie gegen die DJK Don Bosco Bamberg um 19.30 Uhr im Sparda-Bank-Stadion unter die Lupe nehmen.

Zur Zeit suchen er und Thomas Mallette eine kleine Wohnung, wo die beiden sympathischen Fußballer eine Bleibe finden. Derzeitig ist Brandon Ruiz noch Gast beim designierten sportlichen Vorsitzenden Philipp Kaufmann. „Es ist leider sehr schwer, in Weiden eine Wohnung zu finden. Ich finde diese Stadt so richtig toll“. Die Leute seien alle sehr nett, die Stadt sei sehr überschaubar und irgendwie käme es ihm so vor, als sei jeder mit jedem gut befreundet.