2024-03-28T15:56:44.387Z

Allgemeines
Der Abteilungsleiter für Talentförderung Dr. Felix Brych (l.) nahm von den SpVgg SV-Verantwortlichen Rainer Fachtan, Manfred Lederer, Gerhard Nothhaft und Kurt Haas (v. l. n. r.) viele positive Eindrücke vom Weidener NLZ mit zum Verband nach München, die jetzt bestätigt wurden. Foto: Landgraf
Der Abteilungsleiter für Talentförderung Dr. Felix Brych (l.) nahm von den SpVgg SV-Verantwortlichen Rainer Fachtan, Manfred Lederer, Gerhard Nothhaft und Kurt Haas (v. l. n. r.) viele positive Eindrücke vom Weidener NLZ mit zum Verband nach München, die jetzt bestätigt wurden. Foto: Landgraf

Die SpVgg SV Weiden behält ihr NLZ

BFV gibt am Montag die frohe Kunde bekannt +++ Kurt Haas: "Eine Bestätigung unserer sehr, sehr guten Jugendarbeit" +++ Unter 19 NLZs auf dem fünften Platz gelandet

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) setzt auch in der Saison 2015/2016 auf eine hochqualifizierte und heimatnahe Talentförderung in bayernweit 17 BFV-Nachwuchsleistungszentren (NLZ). Nach einer umfassenden Leistungsüberprüfung aller bayerischen Standorte durch das Kernleitungsteam des Verbandes behalten 16 der bisherigen 19 Vereine ihren Status als BFV-NLZ, darunter, wie nach der Evaluierung Ende Januar zu erwarten war, auch die SpVgg SV Weiden. Dabei besonders erfreulich: Die Oberpfälzer erreichten in der Gesamtwertung den hervorragenden fünften Rang – die bislang beste Platzierung, seitdem es das NLZ bei der SpVgg SV gibt.

Dr. Felix Brych, BFV-Abteilungsleiter für die Talentförderung, und Antonio Di Salvo, DFB-Stützpunktkoordinator für Ostbayern, hatten vor knapp drei Monaten eine Vielzahl positiver Eindrücke vom Wasserwerk mit nach Hause genommen. „Das NLZ in Weiden ist uns als Partner sehr wichtig. Die Entwicklung mit all den Aktivitäten ist enorm und beachtenswert. Die SpVgg SV ist auf einem super Weg“, hatte sich Di Salvo damals entlocken lassen.

Rund zwei Stunden hatten die SpVgg SV-Verantwortlichen den Verbandsvertreten die Arbeit, die Aktivitäten und die Infrastruktur des NLZ Weiden präsentiert. Vorsitzender Haas, stellvertretender Vorsitzender und BFV-Bezirksjugendleiter Karl Fenzl, NLZ-Leiter Manfred Lederer, Jugendkoordinator Rainer Fachtan und Stützpunkttrainer Gerhard Nothhaft mussten sich dabei den kritischen Nachfragen Dr. Brychs und Di Salvos stellen.

„Die BFV-Vertreter waren sehr angetan und ungemein positiv überrascht von dem, was im letzten Jahr bei uns alles passiert ist. Dass wir das NLZ nun behalten, ist eine Bestätigung unserer sehr, sehr guten Arbeit mit den Jugendlichen, die wir Tag für Tag leisten“, freute sich am Montagmittag SpVgg SV-Vorsitzender Kurt Haas, als er vom Verbleib des NLZ bei der SpVgg SV erfuhr. Es habe auf alle Fälle nicht allzu viele Kritikpunkte gegeben. Was aber auch nicht verwundert, denn bei der Evaluierung im letzten Jahr bemängelte der BFV unter anderem den Leistungsstand der einzelnen Nachwuchs-Teams sowie die Qualifikation der Trainer.

Punkte, die die SpVgg SV Weiden in den vergangenen zwölf Monaten größtenteils beseitigt hat. „Wir hatten Ende 2012 nach dem finanziellen Zusammenbruch der ‚alten SpVgg‘ das Fundament geschaffen und haben in den letzten zwölf Monaten nochmals eine Schippe draufgelegt“, erklärt SpVgg SV-Chef Haas, der zusammen mit den NLZ-Mitarbeitern bei der Evaluierung anhand einer Powerpoint-Präsentation unter anderem das Weidener NLZ und seine Struktur, die Ausbildungsphilosophie, die Planungen, die Zusammenarbeit mit dem FIFA Medical Center Regensburg und die Kooperation mit regionalen und überregionalen Vereinen vorgestellt hatte.

Eine vollkommen richtige Einschätzung, denn mit dem fünften Platz im Ranking hat die SpVgg SV ein überragendes Ergebnis erzielt. „Die SpVgg SV Weiden setzt die äußerst erfreuliche Entwicklung in der Nachwuchsarbeit fort und belegt in der NLZ-Evaluation 2014/15 den fünften Platz. Eine starke Platzierung, wenn man bedenkt, wie schwierig die Gesamtsituation noch vor ein paar Jahren war“, heißt es in der BFV-Wertung. Vor Weiden, das 79 von 100 möglichen Punkten bekam, liegen nur die Standorte bei der SpVgg Landshut (4./82), 1. FC Schweinfurt und SG Quelle Fürth (84/2.) und beim Drittligisten SV Wacker Burghausen (85/1.).

In vier Kategorien mit jeweils 25 maximal möglichen Punkten, wurden die bayerischen NLZ dabei bewertet. Das NLZ der SpVgg SV Weiden holte sich bei den „Rahmenbedingungen“ in Relation erstklassige 22,22 Zähler, bei „Personal/Qualifizierung“ 20,24, bei „Arbeitsatmosphäre/Kommunikation/Kooperation“ ebenfalls 20,24 und bei „Leistungsstand der Teams“ 16,67. Beim letzten Kriterium für den Punkt „Spieler aus dem NLZ qualifizieren sich für die Bundesliga NLZ-Vereine/Kooperation mit BL-NLZ-Vereinen“ wurde lediglich ein Zähler vergeben, was ein noch besseres Endergebnis verhinderte.

Unterm Strich liegt das Weidener NLZ im Vergleich zum Schnitt aller bayerischen NLZs aber mit dem Gesamtergebnis von 79 Prozent (bayernweit: 66) sowie bei den einzelnen Kategorien deutlich über dem Landesdurchschnitt. Einen der höchsten Werte erzielte es mit 89 Prozent (bayernweit: 75) bei den „Rahmenbedingungen“. Die anderen Vergleichswerte lauten: „Personal“: 81 Prozent (bayernweit: 57), „Kommunikation“: 81 Prozent (bayernweit: 71) und „Leistungsstand“: 67 Prozent (bayernweit: 63). „Eine ganz tolle Entwicklung, die wir das hingelegt haben. Wobei an den schwächeren Ergebnis weiter feilen werden“, sagte Weidens Jugendkoordinator Rainer Fachtan, der von der „ungemein positiven Bewertung“ mehr als angetan ist.

Neu in der der Gilde der bayerischen NLZ ist der FC Würzburger Kickers. Der TSV 1860 Rosenheim, der FC Dingolfing und der Würzburger FV sind in der neuen Saison hingegen, so der BFV am Monag, kein BFV-NLZ mehr. „Insgesamt sind wir mit der Arbeit der Vereine sehr zufrieden. An den drei bisherigen Standorten in Rosenheim, Dingolfing und Würzburg waren allerdings die Voraussetzungen für ein BFV-NLZ zumindest aktuell nicht mehr gegeben“, erklärte BFV-Vizepräsident Reinhold Baier.

In Rosenheim hatte der BFV bereits in der Vergangenheit mehrfach eine größere personelle Kontinuität und Verbesserungen der Infrastruktur gefordert. In Dingolfing entspricht aus Sicht des Kernleitungsteams die sportliche Entwicklung der Mannschaften nicht mehr den Ansprüchen an ein BFV-NLZ und in Würzburg vermisste das Gremium unter anderem schon länger die nötige Unterstützung der BFV-NLZ-Trainer von Vereinsseite. „Alle drei Vereine haben natürlich die Möglichkeit, an ihren Konzepten zu arbeiten und sich künftig wieder als NLZ-Standort zu bewerben“, so Baier.

Hintergrund:

Die BFV-NLZ bilden eine wichtige Schnittstelle zwischen den bayernweit 64 DFB-Stützpunkten und den Nachwuchsleistungszentren der Profivereine. Ziel ist eine flächendeckende, hochqualifizierte und wohnortnahe Eliteförderung von jungen Fußballtalenten in ganz Bayern, ohne dass die Jugendlichen ihr soziales Umfeld (Eltern, Schule, Freunde) verlassen und lange Fahrtstrecken auf sich nehmen müssen. Darüber hinaus bieten die BFV-NLZ auch Talenten, die bei den Lizenzvereinen den letzten Schritt in den Profifußball nicht geschafft haben, eine attraktive sportliche Perspektive im bayerischen Amateurspitzenfußball.

Die strategische Planung und Durchführung organsiert das Kernleitungsteam des BFV. Zu dem Gremium gehören unter anderem BFV-Vizepräsident Reinhold Baier, Verbands-Jugendleiter Karl-Heinz Wilhelm, Felix Jäckle (Hauptabteilungsleiter Sport), Dr. Felix Brych (Abteilungsleiter Talentförderung), BFV-Cheftrainer Reinhard Klante und die vier bayerischen DFB-Stützpunkt-Koordinatoren.

Die 17 Standorte der BFV-Nachwuchsleistungszentren in der Saison 2015/2016:

SpVgg Ansbach, SV Viktoria Aschaffenburg, FC Eintracht Bamberg, SpVgg Oberfranken Bayreuth, SV Wacker Burghausen, FC Coburg, SpVgg GW Deggendorf, SG Quelle Fürth, FC Gundelfingen, SpVgg Bayern Hof, SpVgg Landshut, FC Memmingen, TSV 1861 Nördlingen, 1. FC Passau, 1. FC Schweinfurt 05, SpVgg SV Weiden und FC Würzburger Kickers.

Aufrufe: 020.4.2015, 19:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor