2024-04-20T08:00:28.265Z

Halle
Die SpVgg SV Weiden (l. Stefan Graf) dominierte über weite Strecken das eigene Hallenturnier. Foto: Werner Franken
Die SpVgg SV Weiden (l. Stefan Graf) dominierte über weite Strecken das eigene Hallenturnier. Foto: Werner Franken

SpVgg SV ist kein guter Gastgeber

Weiden gewinnt eigenes Hallenturnier um den Medienhaus-Cup gegen Etzenricht mit 3:2 +++ Bayern Hof nach gleichem Ergebnis gegen Amberg Dritter

86 Treffer in 18 Spielen, mit rund 1500 Zuschauern eine proppenvolle Weidener Mehrzweckhalle und mit dem Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden einen Sieger, der zuvor von vielen auf der Rechnung stand – das Turnier der SpVgg SV Weiden um den Medienhaus-Cup war am Samstag einmal mehr der Höhepunkt in der Hallensaison der nördlichen Oberpfalz.

Sechs Stunden lang bekam dieses nämlich Hallenfußball vom Feinsten geboten. Das lag zum einen sicherlich daran, dass nach den alten Hallenregeln gekickt wurde. Zum anderen auch daran, dass die sogenannten „Underdogs“, wie der Bezirksligist SC Luhe-Wildenau keineswegs Fallobst war, sondern in den Gruppenspielen den höherklassigen Gegnern alles abverlangten. Ein Sieg blieb der Truppe von Trainer Markus Dagner in der Gruppe A jedoch versagt.

Diese war von Anfang bis Ende von Spannung pur gekennzeichnet. Am Ende standen mit der SpVgg Bayern Hof, dem FC Amberg und dem Titelverteidiger SV Mitterteich drei Teams mit je sechs Zählern auf den ersten drei Plätzen. Das Torverhältnis gab schließlich den Ausschlag über den Einzug ins Halbfinale. Das sprach zu Gunsten der beiden Bayernligisten, der Titelträger des Vorjahres besiegte zwar im letzten Gruppenspiel den FC Amberg mit 3:2, was aber nicht reichte. In der Gruppe A legten die Hofer um Trainer Faruk Maloku einen starken Auftritt hin und mussten sich lediglich dem Ligakonkurrenten aus der Vilsstadt geschlagen geben.

Ebenso souverän marschierte zunächst der Gastgeber SpVgg SV Weiden durch die Gruppe B. Ein 2:0 gegen den Landesligisten folgte ein mehr als beeindruckendes 6:0 gegen die DJK Ammerthal, die sich gegenüber den mauen Auftritt aus den Vorjahren heuer um Einiges verbessert zeigte. Gegen den späteren Finalisten gab es ein 1:1, auch bei der Niederlage gegen den SC Ettmannsdorf (3:4) hätte mit etwas Glück mehr herausspringen können. Lediglich gegen die SpVgg SV stand die DJK beim 0:6 auf verlorenem Posten. Nachdem sich auch der SV Etzenricht gegen Ettmannsdorf (7:2) keine Blöße gab, musste die letzte Partie zwischen den Hausherren und dem Lokalrivalen die Entscheidung über den Gruppensieg bringen. Und wie schon so oft in der Halle hatte der Landes- gegen den Bayernligisten die Nase vorne (2:1).

Nachdem die Weidener im Vorjahr im Halbfinale gegen die SpVgg Oberfranken Bayreuth mit 3:6 den Kürzeren gezogen hatte, machten sie es 2014 erheblich besser. Zwar verletzte sich SpVgg SV-Abwehrspieler Johannes Scherm bei einem Zweikampf am Schienbein und musste das Turnier vorzeitig beenden, aus dem Konzept ließ sich die SpVgg SV Weiden dadurch aber nicht bringen. Ganz im Gegenteil: Souverän zog sie mit 3:0 ins Endspiel. „Das war ein ganz starker Auftritt, lediglich gegen Etzenricht zeigten wir ein paar Schwächen“, sagte Coach Christian Stadler.

Im zweiten Halbfinale boten sich Etzenricht und Amberg einen offenen Schlagabtausch. Der SV führte bereits sicher – auch dank der Paraden von Keeper Michael Heisig – mit 3:0, als die Stunde von Marco Wiedmann schlug. Mit drei Treffern in Folge glich er zum 3:3 und der FC Amberg hätte dann in der Schlussminute beinahe noch das 4:3 geschossen – was aber zu viel des Guten gewesen wäre. So musste das Elfmeterschießen entscheiden. In dem hielten die beiden Keeper jeweils einen Elfmeter, ehe Simon Schwarzfischer auf Amberger Seite weit drüber zielte und für Etzenricht Andreas Mark die Nerven behielt. Somit stand im Finale die Neuauflage der Vorrunde zwischen dem SV und der SpVgg SV fest.

Im Spiel um Platz 7 ließ die DJK Ammerthal, bei der mit Marcel Fürsattel und Michael Jonczy bereits zwei Neuzugänge an Bord waren, ihre Klasse aufblitzen und führte schnell mit 6:1. Der SC Luhe-Wildenau verkürzte zwar nochmals auf 3:6, mehr sprang aber nicht heraus. Im Landesliga-Duell um Platz 5 zwischen Mitterteich und Ettmannsdorf bezwang der SV den SC mit 4:2.

Ebenso spannend war das kleine Finale zwischen dem FC Amberg und der SpVgg Bayern Hof, wobei sich die Maloku-Elf durch eine Energieleistung für die Vorrundenniederlage revanchierte. Amberg führte schnell mit 2:0, doch Andre Biermeier und Benjamin Bucksch glichen aus, ehe Daniel Gareis zum gefeierten Held wurde. Mit dem Schlusspfiff vollstreckte er zum 3:2 und sicherte damit seiner Truppe den dritten Platz. Aber auch Amberg konnte mit den vierten mehr als zufrieden sein und betrieb damit nach dem blassen Abschneiden am Freitag in Kareth-Lappersdorf eindrucksvoll Wiedergutmachung.

Das Endspiel war zunächst von der Taktik geprägt, ehe Ralph Egeter per Drehschuss das 1:0 gelang. Etzenricht tat sich gegen die gut gestaffelte Abwehr der Gastgeber ungemein schwer, eine Lücke zu finden. Die mit zwei Blöcken auftretende SpVgg SV machte geschickt die Räume eng, wobei ihr die frühe Führung natürlich in die Karte spielte. Bis zum Zeitpunkt, als Andreas Schimmerer einfach mal aus 18 Metern draufhielt und unhaltbar zum 1:1-Halbzeitstand einnetzte.

Auch in der zweiten Hälfte entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem Weiden nach technischer toller Vorarbeit des Ex-Etzenrichters Stefan Graf durch Thomas Schneider auf 2:1 erhöhte, ehe Friedrich Lieder sogar das 3:1 gelang – ein Vorsprung, der eigentlich reichen hätte sollen, wenn nicht Andreas Schimmerer 120 Sekunden vor dem Ende das 2:3 gelungen wäre. Der SVE setzte so alles auf eine Karte, aber der Ausgleich wollte nicht mehr fallen. Weiden gewann das eigene Hallenturnier.

Als bester Torschütze des Turniers wurde Ambergs Marco Wiedmann (6 Treffer) ausgezeichnet, bester Keeper wurde Michael Heisig vom SV Etzenricht. Der beste Akteur der Veranstaltung kam aber zurecht von der SpVgg SV Weiden – Thomas Schneider drückte nämlich nicht alleine durch seine technischen Fähigkeiten dem Turnier seine Stempel auf, er bestimmte auch das Spiel der SpVgg SV ganz entscheidend.

Aufrufe: 027.12.2014, 22:20 Uhr
Stephan LandgrafAutor