Schnell ans Telefon: Herr Rahner, welches neue Projekt? Relativ einfach zu erklären sei dieser Beitrag, sagt er. „Wir waren drei Jahre zusammen bei der SpVgg Steinachgrund, aber jetzt hören wir beide auf.“ Eckstein war Trainer der ersten Mannschaft, Rahner ebenfalls, allerdings in Buch. Rahner war aber auch „Jugendkoordinator“ bei der SpVgg Steinachgrund, die erst 2012 entstand. Den Job dort, quasi Aufbauarbeit, hat er drei Jahre lang parallel zu seinem Engagement im Knoblauchsland gemacht.
Aus dem Nichts und dank des Geldes eines lokalen Gönners haben sie im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim einen neuen Verein aufgebaut, Helmut Rahner schwärmt von den Möglichkeiten, die das liebe Geld ihnen dort eröffnet hat. Ab dem Sommer, sagt er, „gibt es einen super Kunstrasenplatz, so einen hat der Club nicht, obwohl der vielleicht ein Spielergehalt kostet“.
Rahners Baustelle aber war vor allem die Jugendarbeit, bald schon werden „von den Bambini bis zur A-Jugend“ alle Mannschaften besetzt sein. „Das Feld ist bestellt“, wie Rahner es auf Facebook formulierte. Und schon bald wird dort auch reichlich geerntet werden können, prophezeit er. „Es ist wie in der Bundesliga, wenn du Geld hast, marschierst du vorbei.“ Die Konstellation aus dem Cheftrainer Eckstein und dem Jugendkoordinator Rahner hat sich jedenfalls bewährt – findet Rahner. „Der Eckes und ich, das passt einfach.“ Das zitierte neue Projekt, es existiert derzeit allerdings vor allem in den Köpfen der beiden ehemaligen Profis, „aber wir werden auf jeden Fall wieder etwas zusammen machen im Nürnberger Raum“.
Doch einer wie „Alu“, der gleichsam kompromisslose Spieler wie Trainer, will sich mit dieser einen Aufgabe nicht zufriedengeben. Ganz unabhängig davon möchte er am besten morgen schon wieder an der Seitenlinie stehen und das Kommando vorgeben. Die Anforderungen, die er an sein neues Engagement stellt, sind aber beträchtlich. Wenn ich Trainer bin, sagt Helmut Rahner, „dann muss was los sein, dann muss man sich auch mal bissl kappeln, dann müssen die Zuschauer da sein, weil wir um Titel spielen“. So wie in Buch? „Wenn es in der Landesliga ist, will ich besser sein als Buch“ - heißt: Helmut Rahner will Meister werden.
Doch auch eine Stelle als Jugendtrainer kann sich der 45-Jährige vorstellen - auch beim 1. FC Nürnberg. „Jetzt, wo Bader, Zietsch und Möckel, die mich geschasst haben, weg sind.“ Dass es am Valznerweiher alles andere als gut läuft im Jugendbereich, ist auch ihm nicht verborgen geblieben. „Wenn du den Trainern nix zahlst, kriegst du auch nix“, sagt er. „Qualität hat eben ihren Preis.“ In diesen Minuten merkt man, dass zwei Jahre als Spieler und neun Jahre als Trainer nicht spurlos an Helmut Rahner vorbeigegangen sind, dass ihm an seinem FCN noch etwas liegt. Die Frage ist nur, sagt er: „Will man den Prophet im eigenen Land wieder?“