2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Andre Meudt will mit der SpVgg Sonnenberg hoch hinaus.
Andre Meudt will mit der SpVgg Sonnenberg hoch hinaus. – Foto: Gebauer

"Wir wollen ganz oben anklopfen"

Nachspielzeit mit Andre Meudt +++ Der Spielertrainer der SpVgg Sonnenberg über den perfekten Saisonstart und die starke Defensive

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Andre Meudt. Unter der Regie des 32-Jährigen Spielertrainers ging es für die SpVgg Sonnenberg in den vergangenen Jahren stets aufwärts. Andre erzählt uns, welche Anpassungen er nach dem knapp verpassten Aufstieg vorgenommen hat und wie die Mannschaft mit der langen Winterpause umgeht.
FuPa: Andre, das Fußballjahr 2020 ist voraussichtlich beendet. Wie hat deine Mannschaft auf den Abbruch reagiert?

Andre Meudt: Wir sind alle ein Stück weit enttäuscht, weil wir seit Saisonbeginn in einer herausragenden Verfassung waren. Wir hätten unsere Siegesserie sehr gerne noch etwas weiter ausgebaut, aber die Gesundheit geht in der momentanen Situation vor. Wir sind bisher von Corona zum Glück verschont geblieben. Hoffen wir, dass dies durch die Maßnahmen so bleibt.

Aus den ersten zehn Spielen habt ihr unglaubliche zehn Siege eingefahren. Hast du eine solche Serie schon einmal erlebt?

Nein, so ein Lauf ist auch für mich bisher einmalig. Es lief von Anfang an wie am Schnürchen, daher auch ein riesen Lob an die ganze Mannschaft. Zur Wahrheit gehört aber natürlich auch, dass wir bis auf Erbenheim noch gegen keine Mannschaft aus den Top Fünf gespielt haben. Gegen den TSV oder den FC Maroc wäre unsere Serie sicher auf eine harte Probe gestellt worden. Umso motivierter sind wir, im neuen Jahr unsere Form zu bestätigen.

Mit nur zwei Gegentoren hat sich deine Hintermannschaft bisher als echtes Abwehrbollwerk erwiesen. Was ist defensiv dein Erfolgsrezept?

Nach den zwei knapp verpassten Aufstiegen haben wir uns im Sommer zusammengesetzt und defensiv einige Anpassungen vorgenommen, weil wir dort noch ein paar kleine Schwächen gesehen haben. Dabei haben wir aber nicht nur die hinterste Linie im Blick gehabt. Die vielen weißen Westen sind nämlich der Verdienst der gesamten Mannschaft. Die Arbeit gegen den Ball fängt immer ganz vorne an, genau wie die Offensive ganz hinten beginnt. Wir haben einfach als Einheit bisher überragend funktioniert und den Gegnern keine Luft zum Atmen gelassen. Ich finde es darüber hinaus klasse, wie torgefährlich unsere Verteidiger sind. Das macht uns nochmal ein Stück unberechenbarer.

Ihr seid in den vergangenen Jahren zweimal ganz dicht am Aufstieg vorbeigeschrammt. Ist das Ziel Gruppenliga dieses Jahr klar formuliert?

Das Ziel ist, sich weiter kontinuierlich verbessern. Da ist es nur logisch, dass wir diese Saison ganz oben anklopfen wollen. Der Aufstieg ist die ganz klare Zielsetzung und soll diese Saison endlich gelingen.


Auch für dich persönlich läuft es mit bisher 17 Scorern wieder sehr gut. Wie zufrieden bist du mit deinen eigenen Leistungen?

Als Stürmer freust du dich natürlich immer, wenn du Tore schießt. Der persönliche Erfolg spielt für mich aber überhaupt keine Rolle. Ich habe überhaupt kein Problem damit, mich, wie in der abgelaufenen Saison häufiger geschehen, 90 Minuten an die Seitenlinie zu stellen und den anderen Jungs den Vortritt zu lassen. Wir sind im Sturm exzellent besetzt und haben gut und gerne noch fünf andere Spieler, die mich auf dem Platz ersetzen können.

Du bist nun im fünften Jahr Spielertrainer in Sonnenberg. Wie bist du mit gerade mal 28 Jahren in diese Rolle gerutscht und was hat sich bei der Spielvereinigung in den vergangenen vier Jahren getan?

Ich habe zunächst als Co-Trainer begonnen und habe nach dem Ausscheiden von Daniel Dillitz meine jetzige Rolle angeboten bekommen. Ich bin begeistert, wie positiv der Verein sich seitdem entwickelt hat. Damals hatten wir kaum Spielermaterial für eine zweite Mannschaft. Mittlerweile ist der Verein wieder super gefragt und hat jüngst sogar eine dritte Mannschaft angemeldet. Auch in der Jugend tummeln sich viele tolle Spieler und durch Events wie den Liliencup steht der Verein immer wieder positiv im Rampenlicht. Der Aufstieg in die Gruppenliga wäre nach dem jahrelangen Aufwärtstrend die Krönung für die klasse Arbeit aller Verantwortlichen.

Nicht nur der Liliencup, die gesamte Wintersaison ist dieses Jahr abgesagt werden. Was gibst du deinen Spielern für die kommenden Monate mit auf den Weg?

Im November werden wir sämtliche Aktivitäten zurückfahren. Danach muss man erstmal schauen, was die Pandemie-Lage überhaupt hergibt. Konditionell müssen wir ab einem bestimmten Zeitpunkt wieder einsteigen, dann werde ich den Jungs sicher ein paar Trainingspläne zukommen lassen. Ich gehe davon aus, dass ich da auch gar keinen motivieren brauche. Wer bei unserer Tabellensituation nicht darauf brennt, alles für die Mannschaft zu geben, der ist im Fußball sicherlich fehl am Platz. Wir werden alles dafür tun, in Top-Form im neuen Jahr aus den Startlöchern zu schießen, um uns den Aufstiegstraum endlich zu erfüllen.


Aufrufe: 08.11.2020, 17:00 Uhr
Niklas AllmrodtAutor