2024-04-16T09:15:35.043Z

Interview
In dieser Woche bei "Nachspielzeit": Ufuk Seyfi, dem gegen Karadeniz ein herrausragendes Dribbling samt Torabschluss geglückt ist.
In dieser Woche bei "Nachspielzeit": Ufuk Seyfi, dem gegen Karadeniz ein herrausragendes Dribbling samt Torabschluss geglückt ist.

"Überzeugung, Wille und ein bisschen Glück"

"Nachspielzeit" mit Ufuk Seyfi +++ Der Internethype des "Dribbelkönigs" und was dahinter steckt +++ 20-jähriger Sonnenberger äußert sich zu seinem grandiosen Sololauf gegen Karadeniz

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler oder Trainer der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Ufuk Seyfi von der SpVgg. Sonnenberg

Sein Tor zum Ende der Partie Sonnenberg gegen Karadeniz war nicht nur für die Zuschauer vor Ort einen lauten Applaus wert. Auch im Netz wird der Moment gefeiert und erhält weiteren Ruhm in Form von dutzenden Likes. Der Schütze selbst sieht seinen Erfolg ganz gelassen: Im Interview verrät er uns, warum er deswegen nicht abhebt und welche Gedanken ihm in seiner sportlichen und privaten Karriere viel wichtiger sind.

Hey Ufuk, mit deinem Last-Minute-Tor letzten Sonntag hast du ja mächtig was gezeigt. Wie war dein Gefühl währendessen?

Zuerst einmal habe ich eigentlich gar nichts gedacht. Es war wohl mehr so ein Ich hab den Ball, ich hab ein bisschen Platz, dann versuch ich's mal. Danach war es eine Mischung aus der Überzeugung von mir selber, meinem Willen und natürlich ein bisschen Glück.


Dank FuPa.tv war dein Tor im Nachhinein sogar auf unserer Facebookseite ein absoluter Hit. Unter anderem wurdest du auch als kleiner Messi bezeichnet - dein Vorbild?

(lacht) Ja definitiv. Seit ich Fußball gucke und spiele schaue ich immer auf Messi.

Wie schwer ist es, bei so positivem Feedback auf dem Boden zu bleiben? Wie schätzt du selber die Situation ein? Hatten die Jungs von Karadeniz vielleicht schon ein wenig aufgegeben?

Man hat den Jungs schon angemerkt, dass sie keine Motivation mehr hatten, zu spielen. Diese Situation habe ich dann einfach ausgenutzt und mich durchgesetzt. Abgehoben bin ich deswegen jetzt überhaupt nicht. Man sieht es ja auch an meiner Reaktion: Ich habe mich nach dem Treffer nicht gefeiert. Bei einem Spielstand von sechs zu null ist so ein Tor nichts besonderes. Es war mehr oder weniger irrelevant.


Mit einer guten Position im Tabellenmittelfeld seid ihr im Moment gut bedient. Als nächstes stehen jedoch mit dem Besuch beim Tabellenersten und danach dem direkten Vergleich und Derby gegen Naurod zwei wichtige und bestimmt harte Partien bevor. Wie gehst du mit den hohen Erwartungen um?

Es ist definitiv schwer, dort anzuknüpfen. Falls das Trainerteam Erwartungen haben sollte, ist das natürlich gut. Jedoch wird es schwierig, diese bei einem Spiel gegen den Tabellen-Ersten genau so durchzusetzen wie beim Zehnten.


Obwohl du dein Können schon mehrfach für die erste Mannschaft unter Beweis gestellt hast, hast du es dieses Jahr bisher erst einmal in die Startelf geschafft. Siehst du dich dennoch bei Sonnenberg wieder angekommen?

Vor allem liegt das an meiner Arbeit. Beides unter einen Hut zu bekommen ist ziemlich anstrengend und da ich nur einmal ins Training kommen kann, versuche ich umso mehr bei den Spielen zu überzeugen. Sonnenberg ist und bleibt aber mein Favorit. Ich wohne direkt hier und verstehe mich mit allen bestens. Daher kann ich es mir auch kaum vorstellen woanders zu spielen. Trotzdem möchte ich mir das natürlich offen halten - man weiß ja nie.


Welchen Platz nimmt der Fußball in deinem Leben ein? Spielst du auch gerne Fifa oder ähnliches?

Fußball ist für mich schon sehr wichtig. Allerdings nicht als Game oder so. Ich genieße das Gefühl auf dem Platz aktiv zu sein. Mit Freunden kann man auch mal ein zwei Runden Fifa zocken, aber nichts geht darüber selbst am Ball zu sein.


Du machst nebenbei noch eine Ausbildung. Beeinflusst das dein Engagement im Fußball?

Auf jeden Fall. Ich pendle jeden Tag nach Frankfurt und verliere dementsprechend viel Zeit. Wie eben schon gesagt, schaffe ich es meist nur einmal die Woche ins Training. Wäre diese Einschränkung nicht, würde ich meine eigene Leistung deutlich auf einem anderen Niveau sehen.


Du bist noch am Anfang deiner Karriere. Was sind deine sportlichen sowie aber auch privaten Ziele für die Zukunft?

Die Arbeit kommt ganz klar an erster Stelle. Mein Ziel ist es meine Ausbildung im Sommer nächsten Jahres erfolgrreich abzuschließen. Danach, denke ich im Moment, dass ich hier in Wiesbaden studieren möchte. Aber mal schauen... Fußballerisch gesehen hoffe ich, dass ich irgendwann nochmal in höheren Ligen spielen darf. In der Jugend habe ich mit Nordenstadt ja auch schon mal in der Verbandsliga gespielt - das wäre zum Beispiel ein Ziel.

Danke für deine Zeit, Ufuk!

Aufrufe: 011.4.2018, 18:00 Uhr
Isabel SteinkeAutor