2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Kommt mit seiner auf Kommunikation bedachten Art bei seinen Vereinen sehr gut an: A-KLassen-Leiter Ralf Müller.	Foto: pa/Schmitz
Kommt mit seiner auf Kommunikation bedachten Art bei seinen Vereinen sehr gut an: A-KLassen-Leiter Ralf Müller. Foto: pa/Schmitz

Die Tabelle sagt noch wenig aus

Viele Spielausfälle erzeugen ein verzerrtes Bild / Klassenleiter Müller setzt auf Miteinander statt starren Regeln

Alzey . Die Saison in der Fußball-A-Klasse Alzey-Worms ist in knapp einem Monat zu Ende, doch die derzeitige Tabelle hat nicht sonderlich viel Aussagekraft. Zu groß sind die Verschiebungen, die Verzerrungen innerhalb der Liga. Manche Teams haben bereits 23 Partien absolviert, andere weisen gerade einmal 20 gespielten Begegnungen auf. So kurz vor dem Saisonendspurt ist das sicher nicht optimal. Staffelleiter Ralf Müller gibt zu: ,,Ich bin auch nicht glücklich über die Situation. Aber ich weiß mit 36 Jahren Klassenleitererfahrung, dass das vorkommen kann."

Der wichtigste Grund für dieses Tabellenbild liegt in seinen Augen an der Tatsache, dass die meisten Spiele an zwei Nachholterminen ausgefallen sind. Er habe die Vereine schon vorher gewarnt, dass wir ,,Ballung und Massierung bekommen", weshalb er ein zeitnahes Stattfinden der ausgefallenen Partien für gut befunden hätte. Aber Müller ist eben ein Verfechter der Kommunikation mit den Vereinen und möchte nur ungern über ihren Kopf hinweg entscheiden: ,,Das ist ein Miteinander und kein Gegeneinander. Ich akzeptiere das in der Regel, wenn sich beide Vereine einig sind." Stellt sich nur die Frage, ob die Situation große Auswirkungen auf den Spielbetrieb hat und ob vielleicht sogar über eine Wettbewerbsverzerrung gesprochen werden kann? Christian Stelzel, Trainer TSV Armsheim und Marcel Beckmann, Trainer TuS Biebelnheim würden auf gar keinen Fall so weit gehen. Zwar hätte das ,,Einfluss" auf den Wettbewerb, aber im Endeffekt habe jede Mannschaft die gleiche Möglichkeit, in 28 Spieltagen alles zu richten. ,,Kein Grund sich zu beschweren, es hat alles seine Vor- und Nachteile", fügt Stelzel an.

Grundsätzlich müsse sich der Verband allerdings über neue Lösungswege unterhalten, wie zum Beispiel bei der Rundenbesprechung im Sommer. Beckmann hält das für notwendig: ,,Man sollte das auf jeden Fall ansprechen und eine Regelung finden, dass weniger Verlegungen stattfinden. Da kann man Informationen, Ideen sammeln, wie man das anders machen kann" und ist sich bewusst: ,,Das birgt viel Konfliktpotenzial und es kann auch rauskommen, dass die Situation nicht änderbar ist." Zu solch einer Konversation ist Müller absolut bereit: ,,Wir haben Sitzungen, um Probleme anzusprechen und um Regelungen zu finden."

Einen möglichen Lösungsweg hat der Verband quasi schon bei der Rückrundenbesprechung vorgeschlagen, als es hieß, dass Vereine mit vielen witterungsbedingten Spielausfällen sich um einen Ausweichplatz bemühen sollen. So wie es TuS Biebelnheim gemacht hat und die restlichen Spiele im Jahr 2014 auf dem Kunstrasenplatz in Armsheim ausgetragen hat. Stelzel ,,findet das sehr positiv von Biebelnheim",aber auch das würde er ,,nicht zwingend vorschreiben".

Auch Beckmann ist kein Freund von einer solchen festen Vorschrift: ,,Das halte ich für sehr schwierig und gewagt. Das war auch für uns nicht einfach. Ich kann jeden verstehen, der das nicht finanzieren kann." Dem Armsheimer Coach schwebt mehr eine Spielplanänderung vor: ,,Man sollte sich darüber Gedanken machen, ob es sinnvoll ist Dezember, Januar und Februar keine Spiele auszutragen." Er wünscht jedenfalls, dass der Staffelleiter seine Art nicht verändert, und ist nicht der Ansicht, dass der Klassenleiter härter durchgreifen müsse. Sein Bestreben nach Kommunikation und Verständnis ,,macht den Müller doch so beliebt", sagt Stelzel.



Aufrufe: 016.4.2015, 20:30 Uhr
Nico BrunettiAutor