RW Moisling braucht die Verbandsliga als Pull-Faktor

„Ich stand zwar vorher auch schon immer mit Moisling im Kontakt – das ist ja normal, wenn man solange zuvor bei einem Club gewesen ist. Doch nachdem der Verein mich angerufen hat, sind wir konkreter ins Gespräch gekommen“, erinnert sich Kohlmann an die Anfänge seines Engagements. „Wir lagen gleich auf einer Wellenlänge. Die Personen drum herum waren mir ja auch fast alle bekannt. Einzig Bernd Wittfoth (Vorstand) kannte ich da noch nicht.“

Der Zeitpunkt für seines Amtsantritts sei auch genau der richtige gewesen. „Ich war ja rund ein Jahr ohne eine Tätigkeit im Fußball, habe mir aber stets interessehalber einige Partien in den verschiedensten Spielklassen angeschaut. Da hat man dann auch schon wieder Lust bekommen, etwas zu machen.“

Zuspruch erhielt Kohlmann dabei nicht nur vom Verein, sondern auch von seiner Ehefrau. „Ich glaube, die hat schon gemerkt, dass mir etwas fehlt. Man könnte also sagen, ich habe mich von einigen Personen ein bisschen dazu bewegen lassen, wobei man mich wahrlich nicht überreden musste.“ So steht der B-Lizenz-Inhaber nun seit dem 4. Oktober wieder an der Seitenlinie und versucht, abstiegsbedrohte Moislinger zurück in die Spur zu führen.

Ganz gelungen ist das allerdings noch nicht. „Das ist für mich natürlich eine reizvolle Aufgabe, jetzt bei meinem Verein mithelfen zu können, damit der Abstieg vermieden wird. Gleichzeitig ist allen bewusst, dass das nicht einfach wird. Für uns ist es sicherlich ein Handicap, dass der Unterbau fehlt. Früher war das unser großes Plus in Moisling.“

2010 hatte Kohlmann eine illustere Truppe beisammen und schwärmt noch heute davon. „Ich kann gar nicht alle aufzählen. Das geht von Niwar Jasim, Faruk Dogan bis hin zu einem Kolja Grant, der jetzt ja in der Oberliga beim SV Eichede spielt.“

Ähnliches sei aber in den nächsten Jahren eher ausgeschlossen. „Der Verein hat viele Dinge versucht, ist auch an Schulen herangetreten, um junge Spieler zu gewinnen. Leider hat das nicht funktioniert. Die Zeiten haben sich verändert, die Prioritäten der Jugendlichen ebenfalls. Das ist ja bekannt.“

Die Verbandsliga soll aber weiter erhalten werden am Brüder-Grimm-Ring. „Auch wenn wir wohl auf externe Spieler setzen müssen, brauchen wir diese Spielklasse. Ansonsten wird wohl kein Nachwuchsspieler, der zuvor in der Jugend in der Oberliga gespielt hat, in Zukunft den Weg zu uns finden. Eine Kreisliga zieht natürlich nicht in diesem Maße.“

Doch wie kommt man aus so einem Dilemma heraus? Kohlmann meint: „ Wir müssen unseren Verein einfach attraktiver machen, jetzt die Verbandsliga halten. Das besitzt zunächst oberste Priorität. Danach muss man schauen.“