2024-03-28T15:56:44.387Z

Allgemeines
Dieses Foto zeigt Walter Späth im Jahr 1997 - im Spätherbst seiner aktiven Zeit.
Dieses Foto zeigt Walter Späth im Jahr 1997 - im Spätherbst seiner aktiven Zeit. – Foto: Späth

Dorfplatz-Idol (6): Der General von »Kreizberg«

Im Rahmen der Serie "Dorfplatz-Idol" blickt FuPa auf die Vereinslegenden von A-Klassisten +++ Teil 6: Walter Späth von der SpVgg Oberkreuzberg +++

Zu einem typischen Sonntagnachmittag gehört ein Spiel der Dorfmannschaft auf dem örtlichen Sportplatz. Abgerundet wird das Ganze durch das obligatorische Zuschau-Bier und die vielen, vielen Diskussionen rund um die 90 Minuten. Besonders im Fokus stehen dabei die sog. Vereinslegenden, also Spieler, die sich besonders verdient machen bzw. gemacht haben. Im Rahmen der Serie "Dorfplatz-Idol" blickt FuPa auf eben jene Ikonen der A-Klassen-Vereine, die entweder noch aktiv sind - oder längst ihre Karriere beendet haben. Teil 6: Walter Späth von der SpVgg Oberkreuzberg.

"Allgemein ist es etwas schwierig, DAS eine Dorfplatz-Idol zu benennen, aber wer mir in diesem Zusammenhang sofort einfällt ist unser Walter Späth. Der General, wie wir ihn nennen, ist seit der Jugend bei uns im Verein als Spieler und Funktionär tätig - mit einem halben Jahr Unterbrechung, als er für den SV Neudorf spielte. Der Name Walter Späth ist weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Jeder, der seinen Namen hört, sagt: 'Des is doch der, der immer die Freistoßtore geschossen hat'. Und so ist es auch. Er ist bekannt für seine genialen Freistoßtore und auch für seine geschickte Art zu fallen und Freistöße herauszuholen. Auch während meiner Anfangsphase im Herrenbereich wurde der Walter noch hin und wieder bei einem Freistoß aus vielversprechender Tor-Entfernung eingewechselt - mit Erfolg. Ebenso schwierig ist es übrigens, gegen ihn beim Freitags-Schafkopf zu gewinnen.

Nach seiner sportlichen Karriere übernahm Walter das Amt des Abteilungsleiter für rund 20 Jahre und war auch vier Jahre 2. Vorstand. Er ist ein Vorbild für jeden Ehrenamtler: Er ist immer da, wenn man ihn braucht. Er kümmert sich beispielsweise um unsere Sportanlagen und das Vereinsheim als wäre es sein eigenes Zuhause und eigener Garten. Bei sämtlichen Arbeitseinsätzen und Veranstaltungen ist er immer dabei. Im Jahr 2019 sagte er dann, es sei Zeit für die jüngere Generation und stellte sein Amt zur Verfügung und ich durfte in seine Fußstapfen als Abteilungsleiter treten. Er steht mir und der gesamten SpVgg trotzdem noch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite und wir hoffen, dass dies noch lange so bleibt." (Michael Zeitner, Abteilungsleiter SpVgg Oberkreuzberg)


Nach jedem Sieg gab es ein "Aca-Bella-Hula"

Gratulation, Du bist das Dorfplatz-Idol Deines Vereins. Der Abteilungsleiter hat Dich auserkoren. Was bedeutet Dir diese Auszeichnung?
Dass man als langjähriger Fußballer, Spartenleiter und Funktionär im Verein, den unzähligen schönen Stunden in Geselligkeit und Arbeiten rundum des Sportheims sowie des Fußballplatzes nicht vergessen wurde.

Von wann bis wann warst Du für Deinen Verein aktiv?
Ab 1972 in der Schülermannschaft; Von 1981 bis 1998 in der 1. Mannschaft; Anschließend in der 2. Mannschaft und der AH bis ungefähr 2009.

Wie viele Spiele hast Du in dieser Zeit bestritten? Welche Erfolge hast Du gefeiert?
Es waren insgesamt ungefähr 450 Spiele. 1975 konnte ich den Meistertitel mit der Schülermannschaft feiern. Hinzu kommen drei Aufstiege mit den Herren in den Jahren 1985, 1991 und 1993.



Welche Aufgaben rund um Deinen Verein hast Du bisher über Dein Spieler-Dasein hinaus übernommen?
Aktuell bin ich "nur noch" Platzwart. Zuvor war ich knapp 20 Jahre Spartenleiter und zwischendurch auch vier Jahre 2. Vorsitzender.

Warum ist der Verein Deine große Herzensangelegenheit? Was zeichnet Deinen Verein aus? Welche Alleinstellungsmerkmal hat er?
Jahrzehntelange Kameradschaft und große Freundschaften. Es ist bzw. war immer was los - ob positiv oder negativ. Es ist großer Verlass auf die Personen rund um den Verein - ob jung oder alt.

Welche Spiele oder gar Spielzeiten sind Dir besonders in Erinnerung geblieben?
Das war der erste Aufstieg in die B-Klasse Mittlerer-Wald des Vereins im Jahre 1985 - siehe auch Foto unten.

Inzwischen ist der 57-Jährige Mädchen für alles rund um die Sportanlagen der Spielvereinigung.
Inzwischen ist der 57-Jährige Mädchen für alles rund um die Sportanlagen der Spielvereinigung. – Foto: SpVgg Oberkreuzberg

Gibt es irgendein (Sieges-)Ritual, an das Du Dich mit Freude erinnern kannst?
Unser Schlachtruf "Aca-Bella-Hula" nach jedem Sieg in der Kabine. Oder die vielen Schneemaßen im Vereinsheim oder im Wirtshaus.

Hattest Du höherklassige Angebote? Wenn Ja: Aus welcher Liga? Und: Warum hast Du diese abgelehnt?
Es gab einige Angebote aus den Nachbarvereinen der A-Klasse Bayerwald - der heutigen Kreisliga. 1996 spielte ich eine halbe Saison beim SV Neudorf, ehe ich wieder in Oberkreuzberg landete. Mir waren gute Freundschaften wichtiger als eine oder zwei Klassen höher zu spielen.

Wie hat sich Dein Verein aus Deiner Sicht entwickelt, seitdem Du mit an Bord bist?
Infrastrukturell sehr gut - mit dem Hauptplatz in Oberkreuzberg, dem Trainingsplatz an der Umgehungsstraße und dem Bau der Asphaltstockhalle neben dem Hauptfußballplatz. Sportlich war die Entwicklung leider nicht immer ganz so gut. Zum Aufstieg fehlten die letzten Jahre immer wieder das nötige Glück und ein paar Prozent...

Die Meistermannschaft 1985: Spartenleiter Josef Apfelbacher (hinten v.l.), Günther Loibl, Hans-Jürgen Loibl, Jakob Hackl, Johann Buchecker, Sven Schrönghammer, Walter Späth, Rudolf Friedl, Spielertrainer Fritz Schönbrunner, Co-Trainer Alois Loibl, 1. Vorstand Hermann Eisch, Erwin Döringer (vorne v.l.), Karl Garhammer, Helmut Aigner, Kurt Garhammer, Josef Hackl, Josef Schönbrunner, Erwin Fruth, Josef Buchecker und Rainer Wellisch
Die Meistermannschaft 1985: Spartenleiter Josef Apfelbacher (hinten v.l.), Günther Loibl, Hans-Jürgen Loibl, Jakob Hackl, Johann Buchecker, Sven Schrönghammer, Walter Späth, Rudolf Friedl, Spielertrainer Fritz Schönbrunner, Co-Trainer Alois Loibl, 1. Vorstand Hermann Eisch, Erwin Döringer (vorne v.l.), Karl Garhammer, Helmut Aigner, Kurt Garhammer, Josef Hackl, Josef Schönbrunner, Erwin Fruth, Josef Buchecker und Rainer Wellisch – Foto: SpVgg Oberkreuzberg.

Gibt es in der aktuellen Mannschaft aus Deiner Sicht jemanden, der ebenfalls das Potenzial zum Dorfplatz-Idol hat?
Bestimmt. Es gibt ein paar Jungs, die das locker draufhaben. Auf die ist heute schon zu 100 Prozent Verlass, auch wenn sie noch sehr jung sind.

Abschließend der obligatorische Blick in die Zukunft: Wo siehst Du Deinen Verein in 10-15 Jahren?
Schwierige Frage. Ich hoffe, es gibt uns noch die nächsten 10 – 15 Jahre. Egal in welcher Liga.

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Euer Verein spielt in der A-Klasse? Und auch ihr habt den einen Spieler, der als Legende gilt (egal ob noch aktiv oder längst passiv)? Dann schreibt uns bitte an niederbayern@fupa.net!

Aufrufe: 010.1.2021, 09:00 Uhr
RedaktionAutor