2024-04-19T07:32:36.736Z

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Foto: Sebastian J. Schwarz
Foto: Sebastian J. Schwarz

Ein Quantensprung nach zwei Zitterjahren

Kreisliga A: Heinrich Irmisch hat die SG Landscheid in die erweitete Spitzengruppe geführt

Nach zwei Saisons, in denen die Vereinigten aus Landscheid, Niederkail und Binsfeld nur mit großem Glück die A-Liga hielten, geht es in dieser Runde steil nach oben. Trainer Heinrich Irmisch hat den früheren Bezirksligisten zwischenzeitlich sogar auf Rang fünf geführt.

Es läuft wieder rund in Landscheid, Niederkail und Binsfeld. Das Team von Coach Heini Irmisch hat sich in der oberen Tabellenhälfte etabliert und spielt eine sorgenfreie Saison. Bereits vorletzte Woche gab es bei einem Spitzenteam wie Burgen/Veldenz ein beachtliches 2:2, im Nachholspiel am vorigen Mittwoch wurde auf dem Ausweichplatz in Leiwen die SG Neumagen mit 3:1 besiegt. Der Trainer hat Erklärungen: „Das Spiel in Burgen war ein sehr gutes A-Ligaspiel mit einem gerechten Ausgang. Dabei hätten wir in der 90. Minute sogar noch als Sieger vom Platz gehen können. Mike Pinjuh lief alleine auf das Tor von Burgen zu, bekam den Ball aber nicht am Torwart vorbei.“ Und in Leiwen? „Wir sind schon nach zwei Minuten durch den Elfmeter von Christopher Gansen in Führung gegangen. Fabian Wey hat in der 32. Minute den Grundstein gelegt, als er zwei Gegenspieler ausspielte und den Ball aus 20 Metern versenkt hat. Vor allem waren wir vom kämpferischen Einsatz sehr gut. Wir haben Neumagen gezwungen, lange Bälle zu spielen und hatten noch einige Chancen mehr.“ Irmisch nennt hier zwei Alleingänge von Wey und einen Schuss, den SGN-Keeper Jochen Conrad noch aus dem Winkel kratzte.

Starke Ausbeute, gute Leistungen: Nur vier Niederlagen nach 15 Spielen hören sich auch für Irmisch nicht schlecht an. „Ja, wir sind absolut zufrieden mit der Saison bisher. Die hohe Resonanz - wir haben 16 bis 20 Mann im Training – zahlt sich aus. Bis jetzt hatten wir noch keine Muskelverletzung. Die Jungs sind austrainiert.“ Die Mannschaft, die sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert hat, habe viel dazu gelernt, so Irmisch – vor allem die jungen Leute. So seien die Automatismen besser umgesetzt worden, die Laufwege hätten sich optimiert. Mit Lukas Gerhard hat die Mannschaft wieder einen Spieler im Team, der seit Januar mit einem Kreuzbandriss auf Eis lag, seit Ende Oktober aber wieder auf dem Platz steht. Irmisch: „Lukas spielt so, als ob er nie weg gewesen wäre. Er hat zuletzt links offensiv gespielt, kann aber auch rechts defensiv. Er ist ein intelligenter Spieler, den es in der A-Klasse nur selten gibt.“

Gute Defensivarbeit: Trotz der 38 Gegentore – zehn kassierte das Team allein bei der 0:10-Pleite in Zeltingen und fünf vorigen Sonntag im Derby gegen Minderlittgen-Hupperath (3:5) – hat sich der Defensivverbund stabilisiert. Kapitän Christopher Gansen sorgt für Stabilität, und der junge Moritz Schäfer bringt mit seiner Schnelligkeit in der Innenverteidigung so manchen Stürmer zur Verzweiflung. Auch der 21-jährige Torwart Philipp Kreutz habe sich gut entwickelt. „Philipp spielt insgesamt eine sehr gute Saison. Er ist nicht nur auf der Linie sehr stark, sondern ist auch als Kommandogeber gefragt. Er macht unser Spiel mit präzisen Abwürfen schnell und ist als guter Fußballer immer anspielbereit“, betont der Coach. Im Angriff läuft es sowieso rund. Die Doppelspitze Fabian Wey (14 Treffer) und Tim Reuland (14) rangiert hinter dem Duo Albutrin Aliu/Meliani Saim (30 Tore gesamt) von Rot-Weiss Wittlich auf Platz zwei in der Liga.

Der Trainer und die Zeit: Den derzeitigen Aufschwung hat auch der Trainer selbst forciert. Irmisch ist seit dem 1. Januar als Polizeibeamter pensioniert und kann sich jetzt noch intensiver um das Sportliche kümmern als in den vergangenen 44,5 Jahren, die auf seiner beruflichen Vita stehen. „Man merkt schon, dass man mehr Zeit hat für die Trainingsplanung, Trainingsgestaltung und auch für Einzelgespräche. Die sind insbesondere für die jungen Spieler wichtig, um auch ein Vertrauensverhältnis zum Trainer aufzubauen.“ Ein einstelliger Tabellenplatz war das ursprüngliche Ziel, sagt Irmisch. „Es sieht momentan gut aus. Es wäre ein Quantensprung im Vergleich zu den letzten beiden Jahren.“ Da niemand ernsthaft verletzt ist, kann das Team im verbleibenden Spiel vor der Winterpause bei der SG Traben-Trarbach aus dem Vollen schöpfen.

Aufrufe: 021.11.2018, 16:34 Uhr
Lutz SchinköthAutor