Bloß keine neue Zittersaison

In den beiden zurückliegenden Saisons hat der Mosel-Kreisligist SG Landscheid/Binsfeld/Niederkail gleich doppelt Glücksgöttin Fortuna bemühen müssen. Vor zwei Jahren blieb der Club aufgrund eines Formfehlers eines Konkurrenten in der Liga, in der abgelaufenen Spielzeit wurde der Absteig vermieden, weil der FSV Salmrohr keine A-Liga-Mannschaft meldete. Jetzt soll eine weitere Zittersaison vermieden werden.

Trainer Heinrich Irmisch setzt dabei auf taktisches Verständnis, Cleverness und körperliche Fitness seiner Spieler.

Ausgangslage: Unter normalen Umständen wäre die SG Landscheid als Drittletzter der vorigen Saison nun B-Ligist und hätte gemeinsam mit Thalfang und Dörbach den Weg nach unten antreten müssen. Doch weil es in Salmrohr an Spielern für das Reserveteam mangelte, blieb man drin.

Die Schlussfolgerungen: Eine weitere Saison mit Hoffen und Bangen soll es nicht geben. „Ich hatte die Mannschaft im November übernommen und ihr mein Bleiben auch für den Fall zugesagt, dass wir die A-Klasse nicht halten. Jetzt wollen die Jungs zeigen, dass sie A-Liga-tauglich sind und sie das Erlebte vergessen lassen möchten. Sie haben es zusammen verbockt, doch die Jungs sind sich im Klaren darüber, dass es nur über den Willen und die Mentalität geht“, sagt Irmisch.

Das Personal: Der Trainer vertraut auf sein angestammtes Personal und versucht den einzigen Abgang (Marco Dietz nach Niersbach) mit drei Neuzugängen zu kompensieren. Der 19-jährige Robin Selmane kommt vom Eifeler B-Ligisten SG Preist und gilt auf der linken offensiven Außenbahn als Talent. Niklas Schäfer ist erst 17 und hat zuletzt die A-Jugend der SG Altrich durchlaufen. Schäfer steht im Kader, braucht aber noch Zeit, um vor allem körperlich robuster zu werden. Luca Hött aus Schweich hatte zuletzt noch mit einer Schambeinentzündung zu kämpfen und ist mit Defiziten noch nicht erste Wahl.

Die Verletzten: Drei Spieler liegen noch auf Eis: Lukas Gerhard zog sich in der Winterpause einen Kreuzbandriss zu, Stefan Jobst hat nach wie vor Wirbelsäulenprobleme, und Lukas Barbara leidet an einem Muskelbündelriss.

Die Führungsspieler: Dass auf Kapitän Christopher Gansen Verlass ist, bewies der 30-Jährige über lange Jahre. Als wiedergewählter Spielführer kurbelt er das Spiel von hinten an. Tim Reuland ist Vizekapitän und hat sich gut gemacht nach etlichen Verletzungsmiseren. Auf den noch jungen Stürmer Fabian Wey zählt Irmisch ebenso wie auf Torwart Philipp Kreutz, der die Kommandos von hinten gibt.

Das Ziel: Irmisch will die einzelnen Mannschaftsteile noch enger verzahnen und fordert von seinen Spielern Einstellung, Bereitschaft und Fitness. „Sollte uns das gelingen, können wir auf einem gesicherten Mittelfeldplatz landen.“ Den knappen 1:0-Sieg jüngst im Mosel-Kreispokal beim C-Ligisten SG Zell II hängt der Trainer nicht allzu hoch auf. „In Zell hatten wir das Problem, dass wir zu viele Chancen für ein Tor brauchten. Vier oder fünfmal trafen wir das Tor nicht aus nächster Nähe oder hämmerten die Dinger an den Pfosten. Doch wichtig war, dass die Mannschaft nicht unruhig geworden ist und sie es spielerisch lösen wollte.“ Dem Auftakt am Sonntag gegen die SG Burgen sieht Irmisch mit großen Erwartungen entgegen. „Burgen ist Mitfavorit auf die Meisterschaft. Es wird ganz schwer. Doch die Jungs sind heiß, wenn sie gegen den ehemaligen Spielertrainer (Sascha Kohr, Anm. d. Red.) ran müssen. Wir wollen einen guten Tag erwischen und gewinnen.“